Übergang

Telekom: Kein harter Schnitt bei SIM-Karten für Ukrainer

Ukrainer, die eine kosten­lose SIM-Karte der Telekom erhalten haben, können in einen spezi­ellen Ukraine-Tarif wech­seln, der deut­lich güns­tiger ist. Kunden in deut­schen Verträgen müssen ab Juli aufpassen.
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Bei den Ukraine-SIM-Tarifen der Telekom gibt es offenbar keinen harten Schnitt, wie die Telekom auf Nach­frage gegen­über teltarif.de erläu­terte.

In diesen Tagen können Ukrainer, die eine kosten­lose SIM-Karte der Telekom bekommen haben, eine SMS (in deut­scher Sprache) erhalten:

„Wir werden auch nach dem 30. Juni weiterhin kosten­lose SMS-SIM-Karten­dienste anbieten. Die Nutzung der SIM-Karte bleibt kostenlos und wird am 30.06.2022 nicht abge­schaltet. Bis Ende August erhalten Sie ein Angebot zum Tarif­wechsel per SMS. Der kosten­lose Tarif verlän­gert sich auto­matisch, es ist keine zusätz­liche Bera­tung in den Filialen erfor­der­lich.“

Neues Mobil­funk-Tarif­angebot für Ukrainer

Die Deutsche Telekom berechnet ihren regulären Festnetz und Mobilfunkkunden für Anrufe oder SMS nach Ukraine wieder den Regeltarif. Für Ukrainer gibt es ein Spezialangebot. Die Deutsche Telekom berechnet ihren regulären Festnetz und Mobilfunkkunden für Anrufe oder SMS nach Ukraine wieder den Regeltarif. Für Ukrainer gibt es ein Spezialangebot.
Foto: Image(s) licensed by Ingram Image, Logo: Telekom, Montage: teltarif.de
Diese SMS hat die Telekom-Pres­sestelle auf unsere Nach­frage bestä­tigt: "Wir hatten ja ange­kün­digt, dass wir den knapp 400.000 Nutzern der kosten­losen SIM-Karten ab Mitte Juni eine SMS zum Wech­sel­angebot in den spezi­ellen Ukraine-Tarif schi­cken. Diese SMS werden in mehreren Tran­chen verschickt, der Prozess wird bis August dauern. Bislang hat ca. 1/3 der Nutzer die SMS bekommen, die übrigen 2/3 werden in den kommenden Wochen verschickt. Diese Kunden haben jetzt die u.a. SMS bekommen, damit sie wissen, dass ihre kosten­losen Karten, solange weiter ohne Kosten funk­tions­fähig sind."

Die Telekom weist ferner darauf hin, dass "Neukunden mit Wohn­sitz in der Ukraine 'MagentaMobil Prepaid Ukraine' seit dem 10. Juni für 9,95 Euro pro 4 Wochen in 560 Telekom-Shops und Telekom-Partner-Agen­turen abschließen können. Mit dem inklu­dierten Start­gut­haben von 10 Euro können die Neukunden die ersten 4 Wochen bestreiten, die zweiten 4 Wochen sind kostenlos. Das Paket beinhaltet eine Flat­rate in alle deut­schen Netze und 10 GB Daten­volumen, das in Deutsch­land und Europa genutzt werden kann.

Zum Start bietet MagentaMobil Prepaid Ukraine einmalig 100 GB kosten­freies Daten­volumen. Das Paket enthält außerdem je 4 Wochen 300 Frei­minuten in die Ukraine. Sind diese verbraucht, werden abge­hende Anrufe in die Ukraine zum Sonder­preis nach EU-Tarif abge­rechnet. Pro Minute fallen 22 Cent an, eine SMS dorthin kostet 7 Cent. Bereits regis­trierte Kunden aus der Ukraine wech­seln einfach online in den neuen Prepaid-Tarif."

Damit sei die Forde­rung nach Eingrup­pie­rung in die EU-Tarif­zone mit diesem spezi­ellen Angebot schon erfüllt.

Tarif­infos beachten

Was andere, hier bisher nicht erwähnte Anbieter, ab dem 1. Juli machen werden, ist derzeit noch unklar. Betrof­fene sollten davon ausgehen, dass ab dem 1. Juli wieder die vor dem Kriegs­aus­bruch gültigen Tarife gelten, sofern der genutzte Anbieter nichts gegen­tei­liges mitteilt.

Regu­läre deut­sche Tarife kosten wieder alten Preis

Kunden in deut­schen Regel-Tarifen müssen beachten, dass ab morgen (Freitag, 1. Juli) die Preise für Anrufe zur Vorwahl +380 wieder nach dem Ziel­netz unter­schieden werden. So kostet von einem Telekom-Mobil­funk-Vertrag der Anruf zu +380-Fest­netz der Ukraine ("Länder­gruppe 2") wieder 99 Cent pro Minute (Taktung oft 60/60) und zu "Mobil­funk und beson­deren Rufnum­mern" sogar 1,28 Euro pro Minute. Ein SMS kostet 29 Cent. Nach­zulesen im Telekom-PDF-Doku­ment 49590 (Gültig seit 1.7.2022) [Link entfernt] .

Verbin­dungen zu ukrai­nischen Rufnum­mern kosten auch in Deutsch­land mehr

Die regu­lären Preise sind inso­fern von Bedeu­tung, da manche Ukrainer, die aktuell hier zu Gast sind, bewusst ihre ukrai­nische SIM-Karte weiter verwenden möchten und somit von deut­schen Handys oder aus dem deut­schen Fest­netz nur zu Auslands-Tarifen erreichbar sind. Eine Lösung wäre hier, wenn Ukrainer in einem Dual-SIM-Handy sowohl die ukrai­nische als auch eine deut­sche Karte (im jewei­ligen Ukrainer-Sonder-Tarif) verwenden, um kosten­günstig Kontakte halten zu können.

Preise im deut­schen Telekom-Fest­netz

Anrufer die ihren Fest­netz-Anschluss direkt bei der Deut­schen Telekom haben (Ausnahme: Magenta-Regio-Tarife) können mit Call-by-Call für unter 10 Cent in die Ukraine (Fest­netz) tele­fonieren, etwa über die Spar­vor­wahlen 01057 oder 01079. Hier berechnet die Telekom mit 9,9 Cent/Minute fast den glei­chen Preis und ohne extra Spar­vor­wahl. Aber Vorsicht: Ist das Ziel "Mobil­funk" oder eine "beson­dere Rufnum­mern", kosten die Anrufe schon 38,9 Cent pro Minute, Call-by-Call Anbieter wie 01078 berechnen hier nur etwa 14 Cent pro Minute.

Was ist Fest­netz, was ist Mobil­funk?

Fast niemand weiß heute noch genau, welche Rufnum­mern zu Fest­netz oder Mobil­funk führen. Im Doku­ment 49406 (Stand 01.07.22) [Link entfernt] gibt die Telekom bekannt, welche Rufnum­mern als Mobil­funk oder als beson­dere Rufnum­mern ange­sehen werden. In der Ukraine sind das die Rufnum­mern +380 oder 00380, gefolgt von den Vorwahlen 50, 63, 66, 67, 68, 73 und 9x. Diese Info finden Sie auch in unserem Call-by-Call-Tarif­ver­gleich unter­halb der Tabelle.

Die Telekom stellt den Tarif Magenta Eins Unli­mited ein.

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