Merkwürdig

Mysteriöser Telekom-Fehler: DSL geht, Telefonie nicht

Ein Telekom-Nutzer hatte über Wochen einen myste­riösen Fehler an seinem Anschluss: DSL funk­tio­nierte, die Tele­fonie nicht. Die Telekom war genauso ratlos wie der Kunde.
Von

Mysteriöses Problem bei einem Telekom-DSL-Kunden Mysteriöses Problem bei einem Telekom-DSL-Kunden
Foto/Logo: Telekom
Fällt ein Internet-Anschluss aus, kann das zahl­reiche Ursa­chen haben. Viele Fehler­bilder sind sowohl dem Kunden­ser­vice als auch den Tech­nikern und Netz-Über­wachern bekannt und können mehr oder weniger schnell abge­stellt werden.

Ein ungutes Gefühl beschleicht den Kunden aller­dings dann, wenn sich heraus­stellt, dass nicht einmal der Netz­betreiber weiß, was die Ursache für den Fehler ist. Von einem derar­tigen Fall berichtet ein Fest­netz-Kunde der Telekom in Bran­den­burg, und zwar nörd­lich von Berlin.

Fehler bei der Telekom gänz­lich unbe­kannt

Mysteriöses Problem bei einem Telekom-DSL-Kunden Mysteriöses Problem bei einem Telekom-DSL-Kunden
Foto/Logo: Telekom
Anfang August berich­tete der Telekom-Kunde an teltarif.de, seit Mitte Mai habe er an seinem Telekom-Anschluss Tele­fon­stö­rungen gehabt, und seit 15. Juli war die Tele­fonie dann komplett "tot". DSL habe aber ohne Probleme funk­tio­niert.

Schon die Meldung des Fehlers im Telekom-Laden sei fast geschei­tert, da der Mitar­beiter noch nie von einem solchen Fehler gehört hatte und ihm eine FRITZ!Box und AVM völlig unbe­kannt waren, er sich aber sicher gewesen sei, dass der Kunde einen neuen Router bräuchte. Dabei verwies er auf einen Telekom-Speed­port-Router, den er dem Kunden "für 200 Euro anbieten könne", was der Kunde aller­dings nicht annahm.

Bei seiner nach­fol­gend auch tele­foni­schen Meldung an die Telekom erhielt der Kunde erneut die Meldung, dieser Fehler sei der Telekom unbe­kannt. Das beschrie­bene Fehler­bild sei tech­nisch gar nicht möglich. Zwei Tech­niker­besuche der Telekom habe es schon gegeben. Zur Leis­tung des ersten Tech­nikers wollte der Kunde keinen Kommentar abgeben.

Vor Ort: Telekom-Tech­nikerin wundert sich über Fehler

Am 1. August sei dann wieder eine Tech­nikerin mit Azubi dage­wesen, die offenbar "tatsäch­lich Ahnung hatte" und einen großen Prüf­com­puter anschloss.

Diese Tech­nikerin bestä­tigte dem Kunden, dass er recht habe und das Problem bei der Telekom zu suchen sei, da auch die Verbin­dung vom Schalt­kasten auf der Straße zum Telekom-Server fehl­schlug. Der Router wurde bei diesem Termin als "in Ordnung" einge­stuft, denn auch bei einem Ersatz­router trat das Problem auf. Warum DSL geht, verstand die Tech­nikerin auch nicht - der Fehler sei "in ihrer Lauf­bahn erst­malig" vorge­kommen. Sie wollte Rück­mel­dung an ihre über­geord­nete Stelle geben, die sich dann mit dem Kunden in Verbin­dung setzen sollte.

Zehn Minuten später erhielt der Kunde eine Mail, dass der Fehler nun behoben sei. Das sei beim ersten Tech­niker auch schon das - nicht hilf­reiche - Ergebnis gewesen, denn der Fehler war immer noch da.

Pflicht: Handy-Nummer für Störungs­mel­dung?

Nun wollte der Kunde erneut eine tele­foni­sche Störungs­mel­dung aufgeben, doch offenbar wurde an der Hotline wohl zweimal aufge­legt. Beim dritten Versuch wurde wieder eine Störung aufge­nommen, aller­dings noch ohne Tech­niker­termin. Bei allen Störungs­mel­dungen stieß der Kunde übri­gens auf das gene­relle Problem, dass im Telekom-System eine Handy-Nummer des Kunden für die Kontakt­auf­nahme hinter­legt werden muss, um über­haupt erfolg­reich eine Störungs­mel­dung absetzen zu können.

Der Kunde besitzt aber gar kein Handy, da er bislang mit dem Fest­netz voll zufrieden gewesen sei. Es sei dann bei der Störungs­mel­dung die Nummer eines Leih-Handys einge­tragen worden, das Handy konnte sich der Kunde woan­ders ausleihen. Eine Ersatz­lösung fürs Tele­fonieren wurde dem Kunden seitens der Telekom nämlich nicht ange­boten.

Plötz­lich geht alles wieder

Als nächstes berichtet der Kunde: Als er am 2. August aufge­wacht sei, sei ihm plötz­lich aufge­fallen, dass die rote Fehler­lampe am Router (für die Signa­lisie­rung des Tele­fonie-Problems) nicht mehr leuch­tete. Das Router­pro­tokoll wies nach der übli­chen Zwangs­tren­nung plötz­lich ein fehler­freies Login aller Rufnum­mern beim Telekom-Server aus. Alles, als wäre nie etwas gewesen - gäbe es da nicht die Fehler­pro­tokolle seit dem 14. Mai.

Wir hatten dem Kunden natür­lich zwischen­zeit­lich ange­boten, uns alle Vertrags­details zuzu­senden, damit wir in der Sache mit der Telekom Kontakt aufnehmen. Der Leser bedankte sich für die ange­botene Hilfe, war nach eigenen Angaben aber froh, diese derzeit nicht in Anspruch nehmen zu müssen.

Sollten andere Telekom-Kunden aber längere Zeit denselben Fehler an ihrem DSL-Fest­netz­anschluss fest­stellen, bitten wir um eine E-Mail an info@teltarif.de mit Verweis auf diesen Artikel, dann werden die Sache selbst­ver­ständ­lich an die Telekom weiter­leiten.

Beim Handy­kauf und beim Abschluss von Fest­netz-, Mobil­funk- oder DSL-Verträgen gibt es aller­hand zu beachten. In Meldungen und Ratge­bern finden Sie bei teltarif.de Tipps und Hinter­grund-Infos, um als Verbrau­cher gut infor­miert zu sein.

Mehr zum Thema DSL