VDSL

Insider: Vectoring-Entscheidung wohl pro Telekom

Die Entscheidung der Bundesnetzagentur über den Einsatz von VDSL Vectoring im Hvt-Nahbereich soll näher rücken. Insider sagen, die Entscheidung stehe schon fest - zumindest wenn es um die generelle Richtung geht. Gearbeitet werde noch an den Details.
Von Thorsten Neuhetzki

Der Telekom Antrag zu Vectoring II soll wohl weitgehend genehmigt werden, so Brancheninsider Der Telekom Antrag zu Vectoring II soll wohl weitgehend genehmigt werden, so Brancheninsider
Foto: dpa
Seit dem Frühjahr liegt der Bundes­netz­agentur ein Antrag der Deutsche Telekom vor, die VDSL Vectoring auch von der Vermittlungsstelle (auch Haupt­verteiler, Hvt) und in deren Umkreis realisieren möchte. Dieser Antrag ist in der Branche nicht unumstritten, die Wettbewerber befürchten eine teilweise Re-Monopolisierung bei der Infrastruktur, da sie dann keine eigenen VDSL-Leitungen in diesem Gebiet mehr anbieten können. Nun scheint die Entscheidung der Behörde kurz bevor zu stehen. Nach Angaben von Brancheninsidern wird die Bundesnetzagentur dem Antrag der Telekom aber wohl im Wesentlichen stattgeben. Es gehe noch um einige Details.

Telekom: "Mittlerweile ist fast alles durchdiskutiert"

Der Telekom Antrag zu Vectoring II soll wohl weitgehend genehmigt werden, so Brancheninsider Der Telekom Antrag zu Vectoring II soll wohl weitgehend genehmigt werden, so Brancheninsider
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Ähnlich äußerte sich auch Ulrich Adams, Vorstandsbeauftragter der Telekom für den Breitbandausbau, heute auf der Herbstkonferenz der Breitbandinitiative Deutschland in Berlin. "Mittlerweile ist fast alles durchdiskutiert", sagte Adams. Überspitzt formuliert gehe es nur noch um die Pricing-Frage, also die Entgelte, die Wettbewerber zahlen müssen, wenn sie die Vorleistungen bei der Telekom mieten. Möglicherweise meinte er auch eventuelle Entschädigungszahlungen, falls alternative Netzbetreiber ihre VDSL-Technik am Hauptverteiler zurückbauen müssen.

Offen ist, wann wirklich mit der Entscheidung gerechnet werden kann. Zudem sind bislang noch keine Regularien durchgesickert, unter welchen Umständen die Alternativnetzbetreiber ihre Technik aus den Vermittlungs­stellen ausbauen müssen. Ein Brancheninsider teilte uns jedoch mit, dass es durchaus möglich sei, dass die Entscheidung Ausnahmen für einzelne Vermittlungs­stellen zulasse und hier dann doch ein alternativer Netz­betreiber das Netz betreibt, während die Telekom als Mieter auftrítt. Ob das am Ende umgesetzt wird, oder die Telekom die vollständige Exklusiv­nutzung zugesprochen bekommt, wird die finale Entscheidung zeigen. teltarif.de wird dann berichten.

Umstritten ist der Antrag vor allem, weil die Telekom nach Wett­bewerber­angaben vor allem in jenen Gebieten ausbauen will, wo es heute oft schon eine gute Internet­versorgung gibt. Tatsächlich waren zum Zeitpunkt des Antrages nur 443 von 7904 Vermittlungs­stellen ohne VDSL-Technik (bis zu 50 MBit/s). Die Telekom spricht von etwa 6 Millionen Haushalten, die sie zusätzlich mit bis zu 100 MBit/s versorgen will. Der Antrag der Telekom ist derart umstritten, dass zuletzt der Branchenverband Breko sogar eine Auslagerung des Telekom-Netzbetriebes in eine eigene Gesellschaft gefordert hat, um mehr Gleich­behandlung für alle Anbieter zu erzwingen.

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