ungewöhnlich

Erste virtuelle Drogerie in der Metro von Prag eröffnet

Ungewöhnlicher Ort für ein ungewöhnliches Geschäft
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Virtuelle Drogerie in der Prager Metro Virtuelle Drogerie in der Prager Metro
Foto: teltarif
Virtuelle Einkaufmöglichkeiten im öffentlichen Nahverkehr - was für die meisten noch nach Science-Fiction klingt, ist für die Fahrgäste der Prager Metro diese Woche Realität geworden. Der tschechische Versandhändler Mall.cz hat in Zusammenarbeit mit dem Hersteller von Verbrauchsgütern Procter&Gamble über Nacht die stark frequentierten U-Bahn-Stationen Andel, Muzeum, Námestí Republiky und Flora kurzer Hand in virtuelle Drogerien umfunktionieren lassen.

Virtuelle Drogerie in der Prager Metro Virtuelle Drogerie in der Prager Metro
Foto: teltarif
Der Versandhändler will auf diese Weise den Fahrgästen einen schnellen und unkomplizierten Einkauf mit dem Handy während der Wartezeit auf die nächste Metro ermöglichen. Das Angebot der virtuellen Drogerie beschränkt sich zurzeit auf 35 Drogerieartikel wie zum Beispiel Waschpulver und Babywindeln. Kommenden Monat sollen pünktlich zum beginnenden Weihnachtsgeschäft die Drogerieartikel aus den Regalen verschwinden und durch Geschenkideen aus den verschiedensten Produktkategorien ersetzt werden.

App für Android und iOS ersetzt den Einkaufskorb

Besonderes technisches Wissen ist für einen Einkauf in der virtuellen Drogerie nicht erforderlich. Das Einzige was der Kunde benötigt ist eine mobile Internetverbindung sowie ein Android-Smartphone oder iPhone, auf dem die Mall.cz-App installiert wurde. Alles Weitere, was er für eine erfolgreiche Shoppingtour wissen muss, erklärt der Versandhändler auch für Laien verständlich an den Wänden der U-Bahnstationen, wo auch großflächige Fotos von Einkaufsregalen zu finden sind.

In den Einkaufsregalen sind die angebotenen Produkte mit Preisschild wie in einer richtigen Drogerie angeordnet. Statt die gewünschte Ware in den Einkaufkorb zu legen, scannt der Kaufinteressierte jedoch mithilfe der Mall.cz-App den QR-Code, der unter jedem Produkt abgebildet ist. Daraufhin erteilt die Anwendung Auskunft über die genaue Artikelbezeichnung, weitere Produktinformationen sowie den Preis und bietet gleichzeitig die Möglichkeit an, die Ware zu bestellen. Wurden die Produkte in der gewünschten Menge ausgewählt, muss nur noch die Lieferanschrift angegeben werden, um den Einkaufsvorgang abzuschließen. Erfolgt die Bestellung bis 16 Uhr verspricht der Versandhändler, die Ware bis zum nächsten Werktag versandkostenfrei per DPD zu liefern.

Besitzer eines herkömmlichen Handys können auch in der virtuellen Drogerie einkaufen. Voraussetzung ist, dass das Mobiltelefon über eine Kamera verfügt und das Auslesen von QR-Codes ermöglicht. Nach dem Scannen des QR-Codes werden die Kunden auf die mobile Internetseite von Mall.cz weitergeleitet, wo sie ebenfalls die Drogerieartikel ordern können. Der Bestellvorgang gestaltet sich aber nicht so bequem wie mit der Android- oder iOS-App.

Einkaufsmöglichkeit bleibt mindestens bis Dezember bestehen

Die Fahrgäste der Prager Metro können noch mindestens bis Dezember in den virtuellen Filialen des Versandhändlers Mall.cz einkaufen. Sollte das Geschäftskonzept gut bei den Kunden ankommen, ist auch eine Verlängerung der Aktion, gegebenenfalls sogar eine Expansion in Bushaltestellen denkbar. Juraj Králik vom Hersteller Procter&Gamble, der die außergewöhnliche Geschäftsidee mitträgt, äußerte sich jedenfalls zuversichtlich: "Wir versuchen immer der Konkurrenz einen Schritt voraus zu sein und etwas Neues und Interessantes auf den Markt zu bringen. Wir glauben, dass in der heutigen Zeit mit den verschiedensten Technologien dieser untraditionelle Vertriebsweg seinen Platz und Kunden finden wird."

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