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Xiaomi: MIUI 11 warnt vor Erdbeben, Google vor Quick Apps

Mit einer Erdbe­benwar­nung möchte Xiaomi das Leben in China sicherer machen, die Anwen­dung Quick Apps scheint hingegen wenig sicher zu sein, wie Play Protect beschei­nigt.
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Aufnahme von der MIDC 2019 Aufnahme von der MIDC 2019
Xiaomi
Xiaomi machte in den letzten 24 Stunden Schlag­zeilen – posi­tive wie auch nega­tive. Auf der haus­eigenen Entwick­lerkon­ferenz Mi Deve­loper Confe­rence stellte das Unter­nehmen nütz­liche Features wie eine Erdbe­benwar­nung und den neuen Sprachas­sistenten Xiao AI 3.0 vor. Weniger erfreu­lich dürfte für den Hersteller die Sperre seiner Android-Anwen­dung Quick Apps sein. Googles Play Protect schob dem Programm einen Riegel vor, da es die gesam­melten Daten benutzen könnte, um den Nutzer zu verfolgen. Xiaomi bezog bereits Stel­lung.

Neuheiten der MIDC 2019

Aufnahme von der MIDC 2019 Aufnahme von der MIDC 2019
Xiaomi
Wie jeder größere Hersteller hält auch Xiaomi Entwick­lerkon­ferenzen ab, um über Neue­rungen seiner Soft­ware zu infor­mieren. Am 19. November fand die jüngste Veran­stal­tung der MIDC in Beijing, China statt. Die allge­meinen Pläne des Herstel­lers sehen vor, mehr als zehn neue 5G-Smart­phones in 2020 zu veröf­fent­lichen und mit AIoT (Verschmel­zung von künst­licher  Intel­ligenz und dem Internet der Dinge) das Smart Home neu zu defi­nieren. Eine Erdbe­benwar­nung für das auf Android 10 basie­rende MIUI 11 ist vor allem im Heimat­land China eine sinn­volle Erwei­terung. In den vergan­genen elf Jahren gab es in der asia­tischen Region laut Wiki­pedia sieben große derar­tige Natur­kata­stro­phen. In 2008 sorgte der Vorfall in Sichuan für mehr als 69 000 Tote. Mit MIUI 11 ausge­stat­tete Smart­phones und Mi TVs sollen zehn Sekunden vor einem Beben eine Warnung erhalten. Der Sprachas­sistent Xiao AI erhält in der Version 3.0 eine männ­liche Stimme. Des Weiteren werden Dialoge dank Folge­fragen natür­licher.

Google blockiert Quick Apps

Xiaomi-Smart­phones sind im Vergleich zu vielen Konkur­renz­modellen erstaun­lich günstig. Diese Ersparnis kann der Hersteller unter anderem durch vorin­stal­lierte Werbe-Apps reali­sieren. Die Anwen­dung Quick Apps agierte dem Android-Schutz­mecha­nismus Play Protect aber zu dreist. Android Police berichtet über Nutzer, die sich über eine Sperre des besagten Programms wundern. „Diese App kann Daten sammeln, die dafür verwendet werden können, Sie zu verfolgen“, lautet die Begrün­dung, weshalb Play Protect Quick Apps blockiert. Die Soft­ware stammt zwar nicht aus dem Play Store, aber Play Protect unter­sucht auch Anwen­dungen, welche über einen anderen Weg auf das Smart­phone kommen. Quick Apps hat Zugang zu 55 Berech­tigungen, darunter Zugang zu den Berech­tigungen an sich, zu den IMEIs, den SIM-Nummern sowie Funk­masten-Infor­mationen und kann Audio­dateien nebst Videos aufzeichnen. Xiaomi beteuert in einem State­ment, dass das Programm harmlos sei und dass man mit Google in Kontakt stünde. Es handele sich laut dem Hersteller wahr­schein­lich um ein Problem einer Revi­sion des Play-Protect-Algo­rithmus.

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