vTuner klemmt WLAN-Radios von Yahama ab
Netzwerkplayer von Yamaha
Foto: Yamaha
Yamaha war im März so etwas wie der Vorreiter beim Wechsel des Datenbank-Anbieters bei WLAN-Radios und HiFi-Anlagen mit Internetradio-Empfang. Das Unternehmen stellte kompatible Empfangsgeräte per Software-Update vom früher genutzten Portal vTuner auf den neuen Anbieter Airable um. Frontier Silicon ging zwei Monate später den gleichen Schritt und mittlerweile haben die Empfangsgeräte auch wieder ihren vollen Funktionsumfang erhalten.
Auf seinen Supportseiten weist Yamaha darauf hin, dass der Hersteller auch eine Reihe vor allem älterer Empfangsgeräte anbietet, die mit dem Firmware-Update, das die Umstellung auf den neuen Datenbank-Anbieter ermöglicht hat, nicht kompatibel sind. Besitzer dieser Geräte sind weiterhin auf vTuner angewiesen. Doch genau dieser Anbieter verweigert nun seinen Dienst. Das hat offenbar keine rein technischen Ursachen.
vTuner war für viele Jahre so etwas wie die "Norm" unter den Datenbanken für Internetradio-Empfänger. Schon vor geraumer Zeit beklagte sich ein Produktmanager eines WLAN-Radio-Anbieters: "Die machen an ihrem Portal nur noch das allernötigste." Viele Nutzer mussten so immer wieder mit Ausfällen beim Webradio-Empfang leben - ein Problem, das bei den älteren Yamaha-Radios weiterhin besteht.
vTuner will Geld von den Nutzern
Netzwerkplayer von Yamaha
Foto: Yamaha
Dieses Mal gibt es aber keine technischen Probleme. Stattdessen fordert vTuner wohl Geld für die Bereitstellung der Datenbank. Den Angaben von Yamaha zufolge blendet vTuner auf betroffenen WLAN-Radios den Text "Siehe yradio.vtuner.com für weitere Informationen zum uneingeschränkten Zugriff auf vTuner" ein. Eine entsprechende Ansage sei auch beim Radioempfang zu hören. Dazu fordert vTuner den Angaben zufolge einen Betrag von 3 US-Dollar pro Jahr. Die Beträge wurde man "ausschließlich zur Unterstützung des vTuner-Dienstes" verwenden.
Yamaha verweist darauf, keinen Einfluss darauf zu haben, wenn ein bestimmter Streamingdienst sein Geschäftsmodell ändert. So habe man auch keinen Einfluss auf diese nun bei vTuner eingetretene Änderung. Der Hersteller weist darauf hin, dass betroffene Kunden immer noch als "Lesezeichen" abgelegte Sender und selbst hinzugefügte Streams hören können.
vTuner laufen die Kunden weg
vTuner hat infolge des immer instabiler laufenden Dienstes in den vergangenen Monaten viele Kunden verloren. Das könnte der Hintergrund dafür sein, dass der Portalbetreiber nun die WLAN-Radio-Nutzer zusätzlich zur Kasse bitten will. Ob vTuner auf diesem Weg genug Einnahmen generiert, um einen wieder zuverlässigeren Service zu bieten, bleibt abzuwarten.
Eine Alternative zum klassischen WLAN-Radio können Multiroom-Systeme wie Sonos oder WLAN-Lautsprecher wie Amazon Echo und Google Home sein, die mehrere Internetradio-Datenbanken unterstützen. Auch ein Bluetooth-Lautsprecher in Verbindung mit dem Smartphone kann als Internetradio-Empfänger verwendet werden. In einem Podcast sind wir ebenfalls auf die Veränderungen auf vielen WLAN-Radios eingegangen.