Umfrage

84 Prozent der Nutzer sozialer Netze fühlen sich nicht sicher

Bundesamt für Sicherheit gibt Sicherheitstipps
Von Hans-Georg Kluge

Nutzer fühlen sich in sozialen Netzwerken nicht sicher. Nutzer fühlen sich in sozialen Netzwerken nicht sicher.
Bild: Ana Blazic - Fotolia.com, Facebook, Google, Twitter, Montage: teltarif.de
Der deutsche Software-Hersteller Avira hat in einer Umfrage herausgefunden, dass sich die meisten Nutzer in sozialen Netzwerken nicht sicher fühlen. An der nicht-repräsentativen Umfrage im Januar und Februar 2012 nahmen insgesamt 2 700 Besucher der Avira-Homepage teil.

Nutzer fühlen sich in sozialen Netzwerken nicht sicher. Nutzer fühlen sich in sozialen Netzwerken nicht sicher.
Bild: Ana Blazic - Fotolia.com, Facebook, Google, Twitter, Montage: teltarif.de
Avira stellte seinen Besuchern die Frage "Auf welchen der folgenden sozialen Netzwerke haben Sie die größten Bedenken, dass persönliche Informationen über Sie gestohlen oder missbraucht werden könnten?". Als Antwortmöglichkeit gab es neben Facebook, Google+ und Twitter auch die Möglichkeit, alle zu nennen oder gar keines.

Immerhin 25 Prozent der Nutzer gaben an, sich im sozialen Netzwerk Facebook nicht sicher zu fühlen. Weitere 19 Prozent misstrauen dem Netzwerk Google+. Immerhin haben nur 2 Prozent der Nutzer Angst vor Twitter. Gravierend ist die Zahl derer, die sich weder auf Facebook, Google+ und Twitter sicher fühlen: Immerhin 40 Prozent gaben als Antwort "Alle der genannten - Ich fühle mich auf sozialen Netzwerken nicht sicher". Nur 14 Prozent gaben als Antwort, sich auf sozialen Netzwerken sicher zu fühlen.

BSI gibt Ratschläge zur Sicherheit

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat eine Webseite eingerichtet, die über die Sicherheit in sozialen Netzwerken informiert. Das BSI warnt vor Identitätsdiebstahl und den Möglichkeiten von Kriminellen, an Passwörter und Accounts heranzukommen. Ist der Account erst einmal geknackt, können Kriminelle dem Nutzer, aber auch dessen Freunde schaden.

Auch Schadsoftware werde zunehmend über soziale Netzwerke verteilt. Daher sollten Nutzer nicht auf jeden Link klicken, auf den sie über ihre Freunde aufmerksam gemacht werden. Hinter schadhaften Links können zum Beispiel Phishing-Seiten stecken oder es kann versucht werden, Nutzern Schadsoftware unter zu schieben. Besonders vor dem Ausführen herunterzuladender Programme kann daher nur gewarnt werden. Manche Programme tarnen sich als Installationsdatei eines bekannten Programms, wie Adobe Flash - in Wahrheit kann es sich aber um einen Wurm handeln. Solche Programme sollten nur von der Hersteller-Webseite geladen und installiert werden.

Generell warnt das Bundesamt vor Datenschutzproblemen in sozialen Netzwerken. Darunter versteht sich nicht nur die Frage, wie der Anbieter die Daten zu Werbezwecken nutzt. Manche Anbieter räumen sich nach Angaben des BSI Nutzungsrechte an geteilten Daten ihrer Nutzer ein. Damit dürften sie Daten ihrer Nutzer verkaufen. Auch sollten sich Nutzer bewusst sein, dass unvorsichtiges Teilen von Inhalten auch Auswirkungen auf ihr echtes Leben oder den Job haben könnten. Medienwissenschaftler empfehlen jedem Nutzer, eine eigene Medienstrategie zu entwickeln.

Socialshield: Avira übernimmt Sicherheitsdienst für soziale Netze

Bereits Ende März wurde bekannt, dass Avira den Sicherheitsdienstleister Socialshield [Link entfernt] übernommen hat. Mit diesem Online-Dienst ist es Eltern möglich, die Aktivitäten ihrer Kinder auf sozialen Netzwerken wie Facebook und Google+ zu überwachen. Dabei werden unter anderem Freundschaftsanfragen überprüft und vor solchen mit möglicherweise kriminellen Hintergrund gewarnt. Avira möchte diese Technologie in seine kostenlose Produkte integrieren.

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