Themenspezial: Verbraucher & Service Umfrage

Handy-Nutzung: Viele hadern mit eigenem Verhalten

Das Handy ist bei vielen im Dauer­gebrauch. Eine Umfrage zeigt, dass viele Erwach­sene in Deutsch­land mit dem eigenen Verhalten hadern.
Von dpa /

Chatten, Spielen, Surfen, Musik hören, mal wieder im Internet zeit­rau­bend abge­bogen: Beinahe jeder zweite Erwach­sene mit Smart­phone in Deutsch­land empfindet die tägliche Zeit am Handy als unan­gemessen. Das geht aus einer reprä­sen­tativen Yougov-Umfrage im Auftrag der Deut­schen Presse-Agentur hervor.

Demnach schätzen 27 Prozent ihre eigene Smart­phone-Nutzung als "zu lang" ein, 15 Prozent sogar als "viel zu lang" - macht zusammen 42 Prozent. 53 Prozent dagegen nennen ihre Handy-Zeit "ange­messen". Ledig­lich zwei Prozent sagten, sie hätten gern mehr Zeit am Smart­phone, der Rest machte keine Angabe.

Bei einer iden­tischen Umfrage vor fünf Jahren, Ende 2018, hatten erst etwa 32 Prozent der Befragten die eigene Zeit am Mobil­telefon als "zu lang" bezeichnet. Für "ange­messen" hielten sie 63 Prozent. Bei den Frauen sagen inzwi­schen 44 Prozent von sich, zu lang am Handy zu sein (2018 sagten dies erst 33 Prozent) - bei den Männern sind es 39 Prozent (2018: 31 Prozent).

Trend: Jüngere hadern mit ihrem Nutzungs­ver­halten

Viele empfinden ihre Handy-Nutzung als zu lang (Symbolbild) Viele empfinden ihre Handy-Nutzung als zu lang (Symbolbild)
Foto: Image licensed by Ingram Image
In den verschie­denen Alters­gruppen zeichnet sich der Trend ab, dass vor allem Jüngere mit dem eigenen Verhalten hadern. So sagen bei den 18- bis 24-Jährigen rund 60 Prozent, sie seien täglich zu lang mit dem Handy beschäf­tigt, bei den 25- bis 34-Jährigen sind es sogar 63 Prozent. Danach sinkt dieser Wert in den Alters­gruppen.

So sind es bei den 35- bis 44-Jährigen 48 Prozent, bei den 45- bis 54-Jährigen rund 44 Prozent und bei den über 55-Jährigen ledig­lich 26 Prozent. Bei den Menschen über 55 ist aber auch der Anteil am größten, die gar kein Smart­phone benutzen. Wofür die Leute ihre Zeit am Handy nutzen (oder verplem­pern, wenn man es so ausdrü­cken will), wurde diesmal nicht explizit abge­fragt.

Handy-Nacken, stän­dige Erreich­bar­keit und Co.

Ein popu­läres Gesprächs­thema sind heut­zutage auch die gesund­heit­lichen Konse­quenzen von zu viel Handy-Gebrauch. Darunter befinden sich sowohl körper­liche als auch psychi­sche Leiden.

Der Handy-Nacken entsteht, weil zum Beispiel sowohl beim Tippen als auch beim Lesen von Nach­richten in der Regel der Kopf über längere Zeit gesenkt wird. Die Psyche kann es belasten, wenn die stän­dige Erreich­bar­keit beispiels­weise Stress auslöst, auch Konzen­tra­tion und Aufmerk­sam­keit können nach­lassen, wenn opti­sche oder akus­tische Signale wie zum Beispiel Push-Benach­rich­tigungen ablenken.

Der Blick aufs Smart­phone vor dem Zubett­gehen kann es enorm erschweren, zur Ruhe zu kommen und abzu­schalten. Einschlaf­pro­bleme können die Folge sein. Empfohlen wird oft, den (späten) Abend offline, also ohne Handy und Co. zu verbringen.

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