Geht Apples iPhone-Strategie noch auf?
Das iPhone ist Apples Geldmaschine - wie lange geht das noch gut?
Bild: teltarif.de
Dass Apple heute Abend wieder einen
Milliardengewinn für das vergangene Weihnachtsquartal melden wird,
steht außer Zweifel. Doch die Latte hängt hoch mit den 18 Milliarden
Dollar, die der iPhone-Konzern im letzten Vierteljahr 2014 verdiente
- ein Rekord der Wirtschaftsgeschichte. Jetzt geht es aber nicht nur
darum, ob und wie sehr Apple diesen Wert übertreffen kann. Die
frischen Zahlen werden auch Hinweise darauf liefern, ob die Strategie
von Apple im Smartphone-Markt weiterhin aufgeht und wie stark der Konzern von
den wirtschaftlichen Turbulenzen in China betroffen ist.
Das iPhone ist Apples Geldmaschine - wie lange geht das noch gut?
Bild: teltarif.de
Das sind zwei Schlüsselfragen, denn in die Abhängigkeit vom iPhone und dem chinesischen Markt ist in den vergangenen Jahren immer größer geworden. Skeptische Anleger ließen die Apple-Aktie seit Anfang Dezember bereits von 120 auf gut 100 Dollar fallen. Was die Apple-Zahlen zeigen werden - und worüber man beim Unternehmen mit dem höchsten Börsenwert weiterhin rätseln müssen wird:
- iPhone: Das Smartphone ist Apples wichtigstes Produkt und
macht mehr als 60 Prozent des Geschäfts aus. Ins Weihnachtsgeschäft
2014 ging Apple mit den erstmals deutlich größeren Modellen iPhone 6
und iPhone 6 Plus. Leute, die schon immer ein iPhone mit großem Display
haben wollten, schlugen zu. Die iPhone-Verkäufe sprangen um 46 Prozent
auf 74,5 Millionen Geräte hoch. Mit den optisch unveränderten
6S-Modellen wird sich zeigen, ob die Strategie, auf teure Smartphones
zu setzen, weiterhin aufgeht. Apple schlüsselt zwar nicht auf, wie
viel von einzelnen Modellen verkauft wird, aber der durchschnittliche
Preis ist ein Hinweis. Zuletzt gab es Berichte aus der
Zuliefererkette, Apple habe die iPhone-Produktion zurückgefahren. Solche Berichte
hatten sich aber früher schon als unvollständig erwiesen.
- China: Das Wachstum der chinesischen Wirtschaft flacht ab, die
Aktienkurse krachen ein, die Verbraucher sind verunsichert und geben
weniger Geld aus. Apple-Chef Tim Cook bekräftigte noch vor einigen
Monaten, der Konzern sieht sich nicht betroffen und will unter
anderem schnell weitere Apple Stores in dem Land aufmachen. Zuletzt
erwirtschaftete Apple in China rund ein Viertel seiner Umsätze,
getragen vor allem vom iPhone.
- Apple Watch: Der Konzern nannte bisher keine Verkaufszahlen für
seine im Frühjahr gestartete Computer-Uhr - und gab auch keine
Hinweise, dass sich das ändern könnte. Die Zahlen zur Apple Watch
werden in der Kategorie "Andere Produkte" mit der Fernseh-Box
Apple TV und den iPod-Playern zusammengerührt. Dort lag der Umsatz im
Weihnachtsquartal des Vorjahres bei knapp 2,7 Milliarden Dollar.
Während der iPod-Absatz schrumpft, dürfte ein Wachstum in dieser
Kategorie vor allem auf die Apple Watch zurückgehen. Schätzungen der
Analysten reichen von drei bis zehn Millionen verkauften Uhren.
- iPad Pro: Im Herbst das größere iPad Pro auf den Markt, das vor allem für den
Einsatz in Kreativ-Berufen und Unternehmen gedacht ist. Die
Quartalszahlen werden zeigen, ob das schnell einen Effekt hatte. Im
Weihnachtsgeschäft 2014 war der iPad-Absatz noch um über ein Fünftel
auf knapp neun Millionen Geräte gefallen.
- Apple TV und Apple Music: Zahlen zum Geschäft mit der Fernseh-Box nennt Apple nur sporadisch. Zudem blieb mit dem Start des neuen Modells auch die günstigere alte Version im Angebot. Der im Sommer gestartete Streaming-Musikdienst überschritt nach Informationen der Financial Times die Marke von zehn Millionen Abo-Kunden, von Apple selbst gab es keine Zahlen dazu. Die Umsätze werden zusammen mit dem Geschäft mit Apps und Downloads in der Rubrik "Dienste" verbuchte, die vor einem Jahr rund 4,8 Milliarden Dollar schwer war.
Welchen Eindruck das Apple iPhone 6S bei uns hinterlassen hat, erfahren Sie in unserem Testbericht.
Inzwischen liegen auch die Apple-Zahlen vor - hier geht es zur aktuellen Meldung.