Breitbandausbau

BREKO und BVMW: Glasfaser-only ist ein großer Wirtschaftsfaktor

Es gibt Millionen Arbeitnehmer in zahlreichen mittelständischen Unternehmen. Damit diese zukunftsfähig bleiben, plädieren der BREKO und BVMW dafür, Glasfaser stärker auszubauen im Rahmen einer Glasfaser-only-Strategie.
Von Stefan Kirchner

Glasfaserausbau in Deutschland BREKO und BVMW wollen den Glasfaserausbau gemeinsam weiter voran bringen
Foto: Vodafone, Logos: Anbieter
Wie wettbewerbsfähig deutsche Unternehmen sind im nationalen und internationalen Markt hängt auch stark davon ab, wie gut diese Unternehmen ins Netz kommen. Dem Ausbau digitaler Netze muss sich die kommende Bundes­regierung stellen und einmal mehr zeigt sich, dass der BREKO einer der schärfsten Verfechter von Glasfaser ist.

Zusammen mit dem Bundes­verband mittel­ständische Wirtschaft (BVMW) fordert der Bundes­verband Breitband­kommunikation (BREKO) einmal mehr, dass nur eine Glasfaser-only-Strategie tatsächlich zukunfts­fähig ist. Unter anderem geht Mittelstands­präsident Mario Ohoven davon aus, dass der flächen­deckende Anschluss von mittel­ständischen Unternehmen per Glasfaser überhaupt erst den Übergang in die digitale Wirtschaft ermöglicht.

So führt Ohoven an, dass durch solche Maßnahmen der deutsche Mittel­stand nicht nur international mithalten kann, sondern auch die Umsätze spürbar wachsen werden. Außerdem vertreten Ohoven und BREKO-Präsident Norbert Westfal die Meinung, dass Glasfaser-only Millionen Arbeits­plätze im Mittel­stand sichert und zusätzlich neue Arbeits­plätze schaffen kann.

Die Zukunft ist digital und braucht Glasfaser

Glasfaserausbau in Deutschland BREKO und BVMW wollen den Glasfaserausbau gemeinsam weiter voran bringen
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Doch dazu muss die Bundes­regierung und der Bundes­tag die gesetzlichen Rahmen­bedingungen verbessern. Vor allem sollte die Politik damit anfangen, von Kupfer-basierenden Netzen mit VDSL2-Vectoring und Super-Vectoring abzusehen und Glasfaser-Projekte stärker zu fördern. Denn technisch gesehen können Kupfer­leitungen und Kabel­netze den Bedarf an zu übertragenden Daten aus der Wirtschaft auf lange Sicht nicht mehr stemmen. Für den BREKO sind die sehr geringe Latenz, gepaart mit einer hohen Upload-Geschwindigkeit und die Robust­heit gegenüber äußeren Einflüssen die klaren Vorteile der Glasfaser-Technologie.

Daher warnt BREKO-Präsident Westfal: "Ohne ein klares und ambitioniertes Glasfaser-Infrastrukturziel fällt Deutschland im internationalen Vergleich noch weiter zurück. Unser Land braucht die leistungs­fähigste digitale Infrastruktur in Europa, um Wirtschafts­wachstum – und damit Wohlstand – zu sichern und auszubauen. Mit reinen Glasfaser­anschlüssen bringen wir Deutschland in den kommenden zehn Jahren vom Stand­streifen wieder auf die Überholspur!"

Um dieses Vorhaben umzusetzen, hat der BVMW die Mittelstands­allianz gegründet, worin sich auch der BREKO engagiert. Diese Allianz aus verschiedenen Verbänden soll als die Stimme des wirtschaftlichen Mittel­stands in der Bundes­politik agieren. Sie vertritt mehr als 11 Millionen Arbeitnehmer und 550 000 Unternehmen aus ganz Deutschland.

Sinnvolles Vorgehen gefordert

Doch blind ausgebaut werden sollte dabei nicht, betont der BREKO. Unter anderem fordert der Verband, dass alle Marktteilnehmer gleichermaßen in den Ausbau von Glasfaser investieren und das ohne einen Doppelausbau zweier Mitglieder in denselben Gebieten. Um den Ausbau möglichst effizient und volkswirtschaftlich sinnvoll zu betreiben, wurde unter anderem die BREKO Handelsplattform für diesen Zweck ins Leben gerufen.

Über dieses Open-Access-System können Verbandsmitglieder sowohl Netzkapazitäten einkaufen, als auch Dienstleistungen für andere Mitglieder anbieten. "Auf diese Weise können die zahlreichen lokal und regional operierenden Glasfaser-Champions in Deutschland ihre zukunftssicheren Glasfasernetze noch besser auslasten und so weitere Mittel für den Ausbau mit der besten digitalen Infrastruktur – der reinen Glasfaser – einsetzen", so Dr. Stephan Albers, amtierender Geschäftsführer des BREKO.

Lesen Sie in einem weiteren Beitrag, was mögliche Preiserhöhungen bei Streaming-Angeboten mit Breitbandanschlüssen zu tun haben.

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