Regulierung

BREKO sieht keinen Grund mehr für VDSL-Regulierungsausnahme

Strategiewechsel widerspreche Argument des "neuen Marktes"
Von Björn Brodersen

Der Bundesverband Breitbandkommunikation (BREKO) sieht sich durch den Strategiewechsel der Deutschen Telekom in seiner Ansicht bestätigt, dass mit dem neuen VDSL-Netz kein neuer Markt begründet werde. Wie berichtet überlegt die Telekom, ihr Internet-TV-Produkt T-Home auch über klassische DSL-Leitungen statt rein über das Glasfasernetz anzubieten.

"Der Ex-Monopolist hatte von Politik und Regulierungsbehörde einen abgesicherten Wettbewerbsvorteil für eine so genannte ‚bahnbrechende Innovation' verlangt und sich nach aktueller Sachlage sogar gegen die EU-Medienkommission durchgesetzt. Diesen neuen Markt haben wir nie gesehen. Es ging der Telekom immer nur darum, Internet-Fernsehen besser und schneller an den Kunden bringen und unter Ausschluss des Wettbewerbs möglichst viele Kunden auf das neue VDSL-Netz zu ziehen", sagte BREKO-Präsident Peer Knauer heute. Es sei immer klar gewesen, dass für IP-TV eigentlich keine Bandbreiten bis zu 50 MBit/s nötig sind. Das räume die Telekom mit einem möglichen Strategiewechsel nun selber ein.

Laut Knauer ist es nun höchste Zeit, die drohende Regulierungsfreiheit für die Telekom erneut zu diskutieren. Es wäre ein großer Fehler, der Telekom uneingeschränkten Investitionsschutz zu gewähren und damit den Wettbewerbern den Zugang zu den Leitungen zu verwehren, denn Wettbewerb schaffe Wachstum. "Seit der Liberalisierung des deutschen Telekommunikationsmarktes haben die alternativen Netzbetreiber viel in moderne, leistungsfähige und effiziente Infrastrukturen investiert - rund 20 Prozent aller Investition in TK-Infrastruktur werden von ihnen aufgebracht. Das wichtigste ordnungspolitische Ziel der Telekommunikationspolitik muss es sein, das Vorhaben ‚Breitband für alle' konsequent umzusetzen", erklärt Knauer.

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