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Mobiles WiMAX legt kräftig zu

Was passiert mit Fixed WiMAX?
Von Marie-Anne Winter

Nachdem WiMAX als Alternative zu kabelgebundenen Internet-Zugängen (beispielsweise DSL) in den letzten Jahren allmählich an Bedeutung gewinnt, steht nun auch die mobile Variante der Funktechnologie vor dem Durchbruch. Immer wieder sagen Marktforscher WiMAX eine glänzende Zukunft voraus, so hieß es Anfang des Jahres, dass diese Technologie in Deutschland Milliarden-Umsätze erwarten lasse. Nun meinen die Marktforscher von Infonetics Research [Link entfernt] , dass gerade mobiles WiMAX der kommende Renner sein wird. So sei der Absatz von Ausrüstung für mobiles WiMAX in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres bereits um 35 Prozent gestiegen. Daher erwarten die Marktbeobachter, dass der Anteil an mobilen Lösungen am Gesamtmarkt für diese Technologie rasant zulegen wird.

Das bedeutet andererseits auch, dass der Fixed-WiMAX-Markt durch das mobile WiMAX gehemmt werden könnte. Fixed WiMAX wird nach Ansicht von Infonetics-Analyst Richard Webb vor allem dort existenzfähig bleiben, wo die breitbandige Anbindung wichtiger ist als mobile Bedürfnisse. Der Erfolg des mobilen WiMAX hänge vor allem davon ab, wie Hersteller der verschiedenen Komponenten für mobile WiMAX-Netze, Geräte-Hersteller und Netzbetreiber zusammenarbeiten werden, damit die Dienste in einer mobilen Multi-Technologie-Umgebung auch reibungslos funktionieren.

Bislang ist mobiles WiMAX noch keine Alternative zum Mobilfunk, weil die Netzabdeckung in der Fläche nicht vorhanden ist. Bei der mobilen Nutzung konkurriert diese Technologie mit UMTS/HSDPA - die allerdings wie die Vorläufertechnologie GSM eine Sprachtechnologie ist. WiMAX ist hingegen eine Datentechnologie. Mehr darüber können Sie in einer Übersichtsnews zu diesem Thema lesen.

Konkurrenz oder Koexistenz?

Eigentlich liegt eine ganz einfache Aufgabenteilung nahe: GSM und UMTS für Sprache, WiMAX für den mobilen Datenzugang. Doch weil die Technologien flexibel genutzt werden können, kann man auch Sprache über WiMAX oder Daten über UMTS abwickeln. Daher sehen die jeweiligen Anbieter zu, jeweils möglichst große Teile vom Gesamtmarkt (Sprache UND Daten) zu bekommen. Warum sollten sie sich auch freiwillig auf einen Teil (Sprache ODER Daten) beschränken?

Dazu kommt, dass die Mobilfunker die Milliarden, die sie für die UMTS-Lizenzen hingeblättert haben, wieder hereinbekommen wollen, während die WiMAX-Lizenzen kürzlich erst zum Schnäppchen-Preis verteilt wurden. Andererseits sind die UMTS-Netze bereits aufgebaut und laufen, während die WiMAX-Netze noch im Aufbau begriffen sind. Ob sich das mobile WiMAX durchsetzen kann, hängt nun unter anderem von der Geschwindigkeit ab, mit der die entsprechenden Netze nun aufgebaut werden können. Eine wichtige Rolle wird natürlich auch der Preis spielen, den die Kunden für die mobile Nutzung von Daten und Sprache am Ende zahlen müssen und die Verfügbarkeit von Endgeräten, die einen einfachen Zugang zu den neuen mobilen Diensten ermöglichen.

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