T-Ovi

T-Mobile wird künftig Ovi von Nokia unterstützen

Auch T-Mobile plant 28-MBit/s-Testbetrieb
Von dpa / Thorsten Neuhetzki

Der Mobilfunk-Betreiber T-Mobile will mit dem weltgrößten Handyhersteller Nokia bei Diensten für Mobiltelefone zusammenarbeiten. T-Mobile-Kunden mit Nokia-Handys sollen von der zweiten Jahreshälfte an direkt auf die Nokia-Plattform Ovi zugreifen können, kündigte der deutsche Mobilfunkbetreiber auf dem Mobile World Congress in Barcelona an.

Die beiden Unternehmen legen damit einen heftigen Streit endgültig bei: Vor einem Jahr hatte T-Mobile es strikt abgelehnt, den Kunden einen Zugang zum Ovi-Angebot zu öffnen. Nokia habe damals die eigenen Dienste zu sehr in den Vordergrund gestellt, argumentierte T-Mobile-Chef Hamid Akhavan seinerzeit. Nokia hatte in Barcelona angekündigt, Ovi (Finnisch für "Tür") zu einem Software-Marktplatz nach dem Vorbild des AppStore für Apples iPhone auszubauen. Gleichzeitig entwickelt T-Mobile wie berichtet auch die eigene Handy-Internet-Plattform weiter. Noch in diesem Quartal sollen die Kunden kleine Programme für mobile Dienste, sogenannte Widgets, auch auf anderen Geräten als dem iPhone oder dem Google-Handy G1 nutzen können.

Auch T-Mobile will HSPA+ mit 28 MBit/s einführen

Damit können die Nutzer direkt auf Online-Dienste wie Instant Messenger oder Onlineshops zugreifen. Und auch bei den Tarifen versucht T-Mobile, einem breiteren Publikum die Internet-Nutzung unterwegs schmackhaft zu machen. So sollen Pakete für Sprachtelefonie und Datendienste in Zukunft nicht mehr nur den Kunden mit Smartphones vorbehalten sein.

Im vergangenen Jahr sei die Zahl der Kunden, die mobiles Internet nutzen, um 30 Prozent gewachsen, sagte T-Mobile-Chef Hamid Akhavan. Der Datenverkehr habe sich mehr als verdreifacht und die Umsätze mit Daten seien um mehr als 40 Prozent gewachsen. Um dem Boom der mobilen Datendienste Herr zu werden, müssen die Betreiber ihre Netze aufrüsten. Der Bitkom hatte erst am Sonntag einen Boom für die mobilen Daten prognostiziert.

Wie der kleine Konkurrent o2 will auch T-Mobile in diesem den Testbetrieb mit der Technologie HSPA+ starten, die Download-Geschwindigkeiten von 28 MBit/s ermöglichen soll. Außerdem experimentiert die Telekom-Mobilfunksparte weiter mit dem UMTS-Nachfolger Long Term Evolution (LTE), der in der Spitze Downloadraten von mehr als 100 MBit/s ermöglichen soll. Bereits gestern berichteten wir über entsprechende Test-Verbindungen. Wann die Technologie für die Kunden in Deutschland verfügbar sein wird, konnte Akhavan noch nicht sagen.

Weitere Handy-Vorstellungen vom Mobile World Congress 2009

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