Bosch Smart Home: Neue Plattform für vernetztes Zuhause
Smart Home: Plattform für vernetztes Zuhause von Bosch
(c) dpa
Bosch will zur treibenden Kraft einer neuen Plattform
für das vernetzte Zuhause als Alternative zu Angeboten der großen
Internet-Konzerne werden. Dabei stelle der deutsche Elektrokonzern
den Datenschutz in den Mittelpunkt, sagte der Chef von Bosch Smart
Home, Peter Schnaebele, am Rande der IFA in Berlin.
Auf der Elektronik-Messe stellte Bosch unter anderem eine
vernetzte Sicherheitskamera fürs Zuhause vor, sowie einen Rauchmelder
mit Internet-Anschluss und eine Steuer-Einheit, in der die Daten
gespeichert werden.
Smart Home: Datenschutz ist auch im vernetzten Haushalt wichtig
Bosch wolle mit vernetzen Geräten alle relevanten Bereiche im Haushalt abdecken, auch über Kooperationen, betonte Schnaebele. "Ziel ist auf jeden Fall, eine kritische Masse zu bekommen, damit die Plattform attraktiv wird und wir das Ökosystem in der Zukunft ausbauen können." Da Bosch auch eine eigene Cloud anbiete, sei dafür gesorgt, dass die Daten nicht in die Hand der Internet-Konzerne gelangten. "Dadurch liefern wir eine Alternative gegenüber den großen Internet-Anbietern. Heute muss der Nutzer die Daten preisgeben und wenn er sich weigert, darf er nicht mitspielen." Auf der Bosch-Plattform werde der Nutzer dem Teilen von Daten zwischen Geräten verschiedener Anbieter zustimmen können.
Bosch erwägt Kooperation mit Plattformen von Amazon und Google
Smart Home: Plattform für vernetztes Zuhause von Bosch
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Aktuell versuchen unter anderem Apple,
Google und Amazon,
Plattformen zur Steuerung vernetzter Hausgeräte verschiedener Anbieter
aus einer Bedienoberfläche heraus zu etablieren. Dabei zeichnen sich
Sprachbefehle als ein aussichtsreicher Kommunikationsweg ab.
So landete Amazon einen Hit mit seinem bisher nur in den USA verfügbaren
Lautsprecher Echo, über den man dank offener Schnittstellen diverse
vernetzte Hausgeräte steuern kann. Bosch prüfe eine Kooperation mit
Amazon zur Einbindung seiner Haustechnik ins Echo-System, sagte
Schnaebele. Eine Entscheidung hänge aber unter anderem von den
Konditionen beim Umgang mit Daten ab. Beim von Google angekündigten
Echo-Konkurrenten Home werde man ebenfalls eine Einbindung in
Erwägung ziehen, sobald es Details dazu gebe.
Apple-Plattform HomeKit ist Bosch zu datenhungrig
Der Apple-Plattform HomeKit, die Geräte verschiedener Anbieter über eine App des iPhone-Konzerns sowie die Sprachassistentin Siri steuerbar machen soll, will Bosch hingegen fernbleiben. "Sobald man seine Geräte mit HomeKit kompatibel macht, muss man einen Großteil der Daten an Apple weitergeben", kritisierte Schnaebele. Zudem stelle Apple diverse zusätzliche Anforderungen - so müsse ein spezielles Chip-Modell in den Geräten verbaut werden. "Für diesen Schritt haben wir keine Notwendigkeit gesehen", sagte der Bosch-Manager. Apple erklärt, die Chips seien unter anderem wichtig für die verschlüsselte Kommunikation zwischen Geräten, damit keine Daten abgefangen werden.
Bosch setzt bei Smart Home auf ausgewählte Kooperationen
Schnaebele betonte, für Bosch sei es ein Vorteil im Konzern neben Hausgeräten eine breite Technik-Palette von Sensoren bis hin zu Auto-Systemen im Sortiment zu haben. Die weißen Flecken sollen mit gezielten Kooperationen ausgefüllt werden. Bosch sucht die Partner dabei selbst aus, statt die Plattform für alle zu öffnen. Nur so könnten Benutzerfreundlichkeit und Datensicherheit gewährleistet werden, argumentierte er. Aktuell würden unter anderem Heizungen einiger Anbieter sowie das hauseigene System HomeConnect eingebunden. Im Gespräch sei man mit diversen großen Unternehmen. "Das Interesse ist sehr groß - und bei weitem nicht nur aus der deutschen Industrie." Bosch wolle sich mit der Smart-Home-Plattform zunächst auf Europa konzentrieren.