Canary: Vernetzte Kamera mit Sirene kommt nach Deutschland
Die Canary-Kamera
Bild: Canary
Das New Yorker Start-up Canary will im jungen Geschäft
mit vernetzten Sicherheitssystemen für den Hausgebrauch ab Dienstag
auch in Deutschland mitmischen. Schon während der Finanzierungsphase
über die Crowdfunding-Plattform Indiegogo hätten Nutzer aus
Deutschland mit das größte Interesse an dem Gerät gezeigt, sagte
Canary-Sprecher John Carter der dpa. Canary nimmt dank
Bewegungssensor verdächtige Ereignisse auf Video auf und ist auch mit
einer Sirene ausgestattet.
Die Canary-Kamera
Bild: Canary
Wird eine ungewöhnliche Bewegung registriert, schickt das System eine
Nachricht an die dazugehörige Smartphone-App, inklusive der
Videoaufzeichnung. Was zu Hause im Sichtbereich der Kamera geschieht,
lässt sich unterwegs über das Smartphone abrufen. Mit einem Klick
kann der Nutzer Hilfe bei der Polizei oder Nachbarn rufen. Es gibt
bereits diverse vernetzte Heim-Sicherheitskameras von Anbietern wie
Netatmo, Withings oder Smartfrog, sie haben zum Teil Funktionen wie
Gesichtserkennung, allerdings zum Beispiel keine Sirene.
Canary-Kamera gibts bei Saturn und Gravis
Raumüberwachung mit Kamera und App von Canary
Bils: Canary
Für den Vertrieb hierzulande habe man Partner wie etwa Saturn und
Gravis gewonnen, sagte Carter. Ab Dienstag soll das Gerät für rund
200 Euro verfügbar sein. Das Start-up will auch mit Service Geld
verdienen, dazu gibt es vier Abo-Varianten. In der günstigsten sind
12 Stunden Video-Verlauf und drei Video-Downloads kostenlos
enthalten. Die Variante für Profis kostet mit 30 Tagen Videoverlauf
und unbegrenzt vielen Downloads 319 Euro im Jahr.
Der Datenschutz stand bei dem Team um Mitgründer Adam Sager, Chris Rill und Jon Troutman nach eigenen Angaben ganz oben auf der Agenda. Alle erfassten Daten werden verschlüsselt in die Cloud gesendet und dort gespeichert. "Wir unterstützen 256-Bit-Verschlüsselung, und es gibt keine Hintertüren", betonte Carter. Für den Sicherheits-Check habe sich Canary zuletzt auch auf der Dev Con in Las Vegas über drei Tage engagierten Hackern gestellt. Am Ende habe niemand das System geknackt.
Canary sei das einzige Gerät diese Art, bei der sich die Kamera auch abstellen lasse. 20 Prozent der Canary-Kunden seien ehemals Nutzer traditioneller Systeme gewesen, sagte Carter. Die größte Konkurrenz sieht das Unternehmen hingegen in Anbietern wie Netgear und vor allem Googles Firma Nest, die den in Amerika populären Anbieter Dropcam übernommen hatte.
Canary hatte sich vor rund zwei Jahren für die Idee eines "Smart Home"-Sicherheitssystems über Indiegogo das nötige Startkapital besorgt. Damals kamen knapp zwei Millionen Dollar von fast 7500 Unterstützern zusammen.
Eine portable Überwachungskamera mit LTE-Schnittstelle ist die Panasonic nubo.