Migrationsfolgen

debitel-o2-Verträge: Kostenlose Umleitungen irrtümlich berechnet

Noch ist es unklar, ob es automatische Erstattungen gibt
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Rechnung von o2-Kunden bei mobilcom-debitel können höher ausfallen. Rechnung von o2-Kunden bei mobilcom-debitel können höher ausfallen.
Foto: Eisenhans - Fotolia.com
Wie bereits berichtet, hat die Freenet AG, die Muttergesellschaft von mobilcom-debitel, die Migration ihres Rechnungsystems aus den bisher unabhängigen Systemen von debitel und mobilcom auf ein neues gemeinsames System abgeschlossen. Dass es dabei zu Problemen kommen würde, war dem Unternehmen von vorneherein klar. In einem Brief an seine Kunden wies mobilcom-debitel bereits darauf hin, dass bei einigen Kunden die Rechnungszeiträume geändert werden mussten. Das heißt es können aktuell Rechnungen früher als gewohnt verschickt werden, in manchen Fällen kann auch eine Rechnung ausfallen (und alles wird auf der Folgerechnung abgerechnet).

Rechnung von o2-Kunden bei mobilcom-debitel können höher ausfallen. Rechnung von o2-Kunden bei mobilcom-debitel können höher ausfallen.
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Ein spezielles Problem betrifft nun bisherige debitel-Kunden im Netz von o2, die einen älteren Genion-(Homezone)-Tarif abgeschlossen hatten, bei dem netzinterne Rufumleitungen laut Tarif kostenlos sind. Bei der Migration der Datenbanken ist dieses Tarifdetail offenbar übersehen worden.

"Bundesweite Homezone" wird zur unerwartetet Kostenfalle

Anhänger der sogenannten "Bundesweiten Homezone", die von ihrem in der Homezone liegenden o2-Handy im Genion-Tarif eine Umleitung zu einem weiteren o2-Handy legen, sind besonders betroffen. Vielleicht wurden auch netzinterne Rufumleitungen gelegt, um bei mehreren Verträgen unter nur einer Nummer erreichbar zu sein. Da können schon einige Minuten und Euro anfallen. Immerhin wird die Minute mit 19 Cent bepreist.

Betroffene Kunden berichten in einschlägigen Foren, dass die mobilcom-debitel-Hotline das Problem eingeräumt und eine Gutschrift auf der folgenden Rechnung angekündigt habe. Der "falsche" Betrag würde aber zunächst erst einmal abgebucht und erst auf der nächsten Rechnung wieder gutgeschrieben. Widersprüchliche Aussagen erfuhren verschiedene Kunden auf die Frage, ob das Problem nur vorrübergehend besteht oder die netzinternen Rufumleitungen für Kunden dieser älteren Tarife künftig wieder kostenlos sein werden. Eine Stellungnahme des Unternehmens steht aktuell noch aus.

Gutschrift es Betrages auf der Rechnung wäre nur bedingt sinnvoll

Unklar ist, ob alle Kunden mit automatischen Gutschriften rechnen dürfen oder ob eine Reklamation erforderlich ist. Hohe Gutschriften könnten in der Praxis für bestimmte Kunden wenig hilfreich sein, wenn die monatliche Rechnung sich nur in niedrigen Dimensionen bewegt, zumal man immer ein Auge darauf werfen sollte, ob diese Gutschriften auch in Zukunft korrekt verbucht werden.

Idealer wäre, die Rechnung seitens des Anbieters vor der Abbuchung zu korrigieren, was allerdings in der Praxis nicht immer ganz einfach zu realisieren ist. Betroffenen Kunden empfiehlt es sich, bis zur endgültigen Klärung, etwaige Rufumleitungen zu löschen oder Gespräche kurz zu halten und bei Bedarf kostengünstig zurückzurufen.

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