teltarif hilft: Vodafone-Kundin hatte plötzlich zwei Verträge
Kundin hatte zweiten Vodafone-Anschluss niemals bestellt
Bild: Vodafone Kabel
Wer Kunde bei einem Festnetz- oder Mobilfunkanbieter ist, sollte seine Rechnungen immer genau kontrollieren. Absichtliche Betrugsfälle und Kostenfallen sind bei seriösen Unternehmen heute selten - was aber immer einmal vorkommen kann, sind Abrechnungsfehler. Gut also, wenn der Kunde diese rechtzeitig erkennt und dann beim Provider reklamiert.
Bei einer Vodafone-Kundin, die sich kürzlich wegen einer Falschabrechnung an teltarif.de wandte, war offenbar eine doppelte Abrechnung über längere Zeit unbemerkt geblieben - und teltarif.de musste sich in der Sache an Vodafone wenden.
Kundin hatte zwei Wohnungen gemietet
Kundin hatte zweiten Vodafone-Anschluss niemals bestellt
Bild: Vodafone Kabel
Uns gegenüber beschreibt die Vodafone-Kundin aus Sachsen den Fall folgendermaßen: In einer Stadt mietete sie eine private Wohnung und beauftragte für diese Wohnung im August 2015 einen DSL-Anschluss bei Vodafone, woraufhin ein DSL-2000-Anschluss geschaltet wurde. Zusätzlich mietete die Kundin im August 2015 in derselben Stadt eine zweite Wohnung an, um darin eine Kindertagesstätte zu betreiben.
Mit Wirkung zum 21. November 2017, also rund zwei Jahre später, erhielt die Kundin plötzlich von Vodafone die Auftragsbestätigung eines Vertragspartnerwechsels, von diesem Vorgang wusste sie aber nichts. Merkwürdigerweise wurde dafür auch eine zweite Kundennummer zugeteilt. Die Kundin wandte sich schriftlich an Vodafone und fragte auch in einem Vodafone-Shop nach, um eine Kopie des nebulösen Auftrags zu erhalten.
Doch Vodafone konnte den Auftrag nicht finden. Sogar die Mitarbeiter im Vodafone-Shop, die mit der Kundenbetreuung telefonierten, erhielten die Auskunft, dass man keinen Vertrag finden könne. Gegenüber der Kundin würden aber Nachforderungen bestehen.
In zweiter Wohnung soll Anschluss bestanden haben
Erst Ende 2019 bemerkte dann die Kundin auf ihrem Kontoauszug, dass sie die ganze Zeit monatlich zweimal 29,99 Euro Grundgebühr an Vodafone bezahlt hat statt nur einmal. Als sie sich deswegen wieder mit Vodafone in Verbindung setzte, erhielt sie die Auskunft, bis 2019 sei in der zweiten angemieteten Wohnung für die Kindertagesstätte "nachweislich eine Leitung in Betrieb gewesen". Laut der Kundin ist das aber ausgeschlossen, weil in diesem Gebäude Vodafone Kabel statt DSL im Haus läuft.
Die Kundin hat für diese zweite Wohnung keine Kabelanschluss-Freischaltung beauftragt und auch keine erhalten. Außerdem sei der Betrieb eines Kabel-Internet-Anschlusses ja ohne Vodafone Easy Box auch gar nicht möglich. Am Telefon habe der Vodafone-Hotline-Mitarbeiter sogar etwas von Kosten für eine verschwundene Easy Box gesagt. Das war dann der Moment, in dem die Kundin sich Hilfe suchend an teltarif.de wandte.
Vodafone blickt auch nicht durch, ist aber kulant
Bei unserer Anfrage an Vodafone wollten wir wissen, wie der zweite Vertrag überhaupt zu Stande gekommen war. Außerdem gaben wir zu bedenken, dass der Vertrag an der Adresse der Kindertagesstätte niemals aktiv genutzt worden war. Vodafone müsste das unserer Auffassung nach ja im System zweifelsfrei feststellen können, dass in den zwei Jahren dort niemals Datenverkehr oder Telefonate stattgefunden haben. Vodafone entdeckte für die Kundin nach unserer Anfrage sogar noch eine dritte Kundennummer im System, konnte allerdings selbst auch nicht mehr herausfinden, wie der Vertrag zu Stande gekommen war, und schrieb uns abschließend:
Hier schon mal eine Rückmeldung zu Ihrem letzten Kundenfall [Name der Kundin]. Ein wirklich merkwürdiges "Ding", dass wir in seiner Ursache wohl nicht mehr im Detail aufklären können. Aus Kundensicht haben wir aber jetzt alles bereinigt.Bei unserer Redaktion bedankte sich die Kundin kurz und knapp:Im Detail: Der Vertrag [mit der neu entdeckten dritten Kundennummer] wird von uns fristlos zum 3.8.2020 beendet. Den noch offenen Saldo über 92,18 Euro haben wir bereits ausgebucht. Für den Zeitraum vom 19.11.2017 bis zum 18.2.2020 werden wir eine Gutschrift über 665,71 Euro erteilen.
Zur Kundennummer [erster Vertrag an der Adresse der Kindertagesstätte] konnten wir einen Vertragspartnerwechsel von und wieder auf die Kundin feststellen! Aufgrund des Datenschutzgesetzes haben wir jedoch nicht mehr Zugriff auf das Kundenkonto, um weitere Details einzusehen. Diese Kundennummer ist jedenfalls zum 21.11.2017 beendet worden.
Der Vertrag [an der privaten Wohnadresse der Kundin] ist aktiv und wird auch von der Kundin genutzt. Hier besteht aus unserer Sicht kein Korrekturbedarf. Wir werden die Kundin über das Vorgehen informieren und uns noch einmal in aller Form entschuldigen.
Hallo liebes Team, Vodafone hat mir 660 Euro zurück überwiesen. Vielen Dank für Ihre Unterstützung.