Produktionsstand

FairPhone fast fertig: Faire Smartphones werden bald ausgeliefert

Im Dezember sollen 25 000 FairPhones an die Kunden verteilt werden
Von Rita Deutschbein

FairPhone fast fertig: Faire Smartphones werden bald ausgeliefert FairPhone fast fertig:
Bild: FairPhone
Knapp ein halbes Jahr ist es her, dass das nieder­ländische Unternehmen FairPhone sein großes Etappenziel erreicht und die Produktion seines gleichnamigen Smartphones begonnen hat. Das Besondere an dem FairPhone ist das Versprechen, nachhaltig produzierte Materialien zu verwenden und den Arbeitern, die sowohl an der Beschaffung der Werkstoffe als auch der eigentlichen Produktion beteiligt sind, faire Arbeits­bedingungen zu bieten sowie ihnen gerechte Löhne zu zahlen. Mittlerweile hat sich beim Hersteller einiges getan und das FairPhone steht kurz vor seiner Auslieferung nach Europa. Wir fassen die wichtigsten Ereignisse zusammen.

Mehr FairPhones als geplant

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Bild: FairPhone
5 000 Bestellungen waren die Mindest­voraus­setzung dafür, dass FairPhone mit den Arbeiten an seinem gleichnamigen Smartphone beginnt. Dieses Ziel wurde Anfang Juni dieses Jahres erreicht, sodass der Hersteller den Startschuss für die Fertigung einer ersten, insgesamt 20 000 Geräte umfassenden Charge bekannt geben konnte. Ursprünglich sollten diese bereits im Herbst an die Käufer ausgeliefert werden. Dieser Termin wurde jedoch nicht eingehalten.

Stattdessen steht die Reise der FairPhones nach Europa nun kurz bevor. Im Laufe des Dezembers sollen die fair produzierten Smartphones aus der Fabrik in Chongqinq, China, in die Niederlande verschifft und von dort an ihre Besitzer verteilt werden. Anders als die zunächst geplanten 20 000 Geräte, umfasst die aktuelle Charge insgesamt 25 000 Handys. Jedes einzelne davon bereits verkauft und einem Nutzer zugeordnet. FairPhone reagiert mit dieser Erhöhung auf das nach eigener Aussage große Interesse an dem fairen Smartphone.

Was bisher geschah...

In den zurückliegenden Monaten hat sich bei FairPhone einiges getan. Nachdem im Juni die Partnerschaft mit dem chinesischen Produktions-Partner A'Hong schriftlich fixiert wurde und sich alle Parteien über die Zahlungsmodalitäten geeinigt haben, fing der Hersteller im August an, aus den ersten Prototypen und Vorabversionen das fertige FairPhone zu gestalten. Beim Gehäuse des FairPhone einigten sich die Entwickler darauf, recyceltes Kunststoff zu verwenden. 30 Prozent des Smartphone-Eigengewichts besteht aus wieder­verwertetem Polycarbonat, wodurch die CO2-Aus­schütttung während der Produktion laut FairPhone deutlich reduziert werden kann.

Das Verpackungs­design wurde entworfen, die Gebrauchs­anweisung finalisiert und in verschiedene Sprachen übersetzt sowie erste Samples des Smartphones für Testläufe begutachtet. Nachdem die Entwickler sowohl die Software als auch die Hardware - insbesondere den Prozessor und die Kamera - begutachtet haben, konnten notwendige Optimierungen vorgenommen werden. Im Oktober und November waren die wichtigsten Schritte soweit abgeschlossen, dass alle Teile in der Manufaktur in Chongqinq zusammen­getragen und zum endgültigen Produkt verbaut werden konnten. Laut FairPhone befindet sich die erste Charge des fairen Smartphones nun in der letzten Produktions-Phase, gefolgt wird diese von der finalen Qualitäts­kontrolle. Ist diese abgeschlossen, steht der Transport nach Europa an.

Weitere Produktionen und Varanmeldung

FairPhone ermöglicht es Interessenten, sich direkt und ohne Kaufverpflichtung auf der Webseite für ein Smartphone zu registrieren. Anhand dieser Meldungen will das Unternehmen einschätzen, welchen Umfang die zweite FairPhone-Charge haben wird. Mehr Informationen zum Start der neuen Produktion will das Unternehmen ab dem 14. Januar bekannt geben.

Das FairPhone ist nicht nur fair hergestellt, es bietet auch recht aktuelle Technik zu einem vernünftigen Preis von 325 Euro. Angetrieben wird es von einem 1,2-GHz-Quadcore-Prozessor, als Betriebssystem kommt eine Eigenen­twicklung auf Basis von Android 4.2 zum Einsatz. Das System ist offen, wodurch Nutzer volle Kontrolle und Zugriffs­rechte auf ihr Smartphone haben sollen. Ebenso verspricht FairPhone zeitnahe Updates in der Zukunft.

Das 4,3 Zoll große Display ist durch Dragontail-Glas geschützt, das sich durch sein geringes Gewicht sowie seiner Widerstands­fähigkeit auszeichnet. 16 GB interner Speicher, eine 8- sowie 1,3-Megapixel-Kamera sind weitere Merkmale des FairPhones, das zudem Platz für zwei verschieden SIM-Karten bietet. Was das FairPhone so fair machen soll, haben wir in einer weiteren Meldung beschrieben.

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