Green Internet

"Schmutzige Clouds": Greenpeace kritisiert Microsoft, eBay und IBM

In einem Bericht äußert sich Greenpeace positiv zu den Cloud-Diensten von Apple. Auch Facebook und Google in­ves­tieren in den Umwelt­schutz. Andere Cloud-Dienste von Microsoft oder IBM sind laut der Umwelt­schutz­orga­nisation jedoch "schmutzige Clouds". Welche Dienste Green­peace noch bemängelt, lesen Sie in unserer Meldung.
Von dpa / Jennifer Buchholz

Greenpeace untersucht Cloud-Dienste auf ihren Einsatz von grüner Energie Greenpeace untersucht Cloud-Dienste auf ihren Einsatz von grüner Energie
Bild: greenpeace, Bearbeitet: teltarif.de
Die Umwelt­schutz­orga­nisation Green­peace hat dem Online-Händler Amazon den groß­flächigen Einsatz von "schmutziger Energie" vorgeworfen. Beim Betrieb der Amazon Web Services (AWS), einem der größten Cloud-Services weltweit, komme vor allem Atomstrom und Energie aus Kohle­kraft­werken zum Einsatz. Damit würden auch Cloud-Dienste wie Netflix, Pinterest, Spotify und Vine, die technisch auf AWS aufsetzen, mit "schmutzigem Strom gespeist", heißt es in einem Green­peace-Bericht. Ähnlich schlechte Noten wie Amazon erhält der Kurz­nachrichten­dienst Twitter, der im Vergleich zu AWS aller­dings deutlich weniger Strom verbraucht.

Greenpeace lobt Apple, Facebook und Google

Greenpeace untersucht Cloud-Dienste auf ihren Einsatz von grüner Energie Greenpeace untersucht Cloud-Dienste auf ihren Einsatz von grüner Energie
Bild: greenpeace, Bearbeitet: teltarif.de
Als Vorbild für die Branche lobt Green­peace den US-Konzern Apple. Der Anbieter von iCloud betreibe alle seine Rechen­zentren zu hundert Prozent mit Solar­energie oder anderen "grünen" Energie­quellen und sei damit einer der größten Verbraucher von erneuerbarer Energie in den USA. Vor zwei Jahren hatte Green­peace Apple noch an den Pranger gestellt, weil damals ein Teil der Rechen­zentren mit Strom aus Kohle- und Atom­anlagen lief.

Fast so gute Noten wie für Apple verteilte Greenpeace an Facebook und Google. Zwar können die beiden Internet-Riesen im Gegensatz zu Apple nicht komplett auf Atom- und Kohlestrom verzichten. Sie hätten aber enorme An­strengungen unter­nommen, um auf saubere Energie­quellen umzusteigen. Etwas schlechter schnitt Yahoo in dem Vergleich ab. Auch Microsoft landete nur im unteren Mittelfeld, weil die Cloud-Dienste rund um Windows und Xbox nur zu rund 25 Prozent aus "grünen Quellen" gespeist werden.

Schlechte Bewertung für Microsoft, eBay und IBM

Schlechter als Microsoft schneiden in dem Greenpeace-Vergleich eBay, IBM sowie die Cloudanbieter Equinix, Telecity, Dupont Fabros und Digital Reality ab. Neben Amazon und Twitter steckten Dupont Fabros und Digital Reality in der "dreckigen Energie-Vergangenheit" fest und unternähmen zu wenige Schritte, um auf erneuerbare Energien umzusteigen.

Würden die weltweit angebotenen Cloud-Dienste wie eine Nation behandelt, stünden sie mit 684 Milliarden Kilowattstunden hinter China, USA, Japan, Indien und Russland auf Platz sechs der Energie­verbraucher - noch vor Deutschland, Kanada, Brasilien, Frankreich und Großbritannien.

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