Elektroschrott

Rückgabe von defekten Elek­tro­-Kleingeräten: Probleme auch bei IKEA

Nach einem Bericht der Deutschen Umwelthilfe (DUH) über Probleme bei der Rückgabe von defekten Elektrokleingeräten bei Amazon steht nun auch IKEA im Visier der DUH.
Von Paul Miot-Paschke

IKEA macht bei Elektroschrott-Rückgabe Probleme IKEA macht bei Elektroschrott-Rückgabe Probleme
Foto: dpa
Nach einem Bericht der Deutschen Umwelthilfe (DUH) über Probleme bei der Rückgabe von defekten Elektrokleingeräten bei Amazon hat nun auch IKEA diesbezüglich mit Negativschlagzeilen zu kämpfen. Das Möbelhaus verweigere bei Testeinkäufen der DUH zufolge über seinen Onlinehandel die Rücknahme von Elektrokleingeräten wie Beleuchtungskörpern. Rechtliche Grundlage für diesbezügliche Retoure bildet das Elektro- und Elektronikgesetz (ElektroG), welches Unternehmen ab einer gewissen Größe zur kostenfreie Rücknahme von Elektroaltgeräten und zur Verbraucherinformation über neue Rückgabemöglichkeiten verpflichtet. Die DUH berichtet, dass IKEA nach eigenen Angaben in diesem Zusammenhang das Onlineportal zmart24 beauftragt hat. Verbraucher müssten diesem Dienstleister eine Anfrage per E-Mail zusenden, um beispielsweise alte Energiesparlampen zurückzugeben. Dies wurde bei Testrückgaben der DUH allerdings verweigert. Das Entsorgungsunternehmen Zentek, welches das Portal betreibt begründete dies damit, dass keine Beleuchtungsmittel von Privatpersonen zurückgenommen würden.

DUH fordert Abgabe von Unterlassungserklärung

IKEA macht bei Elektroschrott-Rückgabe Probleme IKEA macht bei Elektroschrott-Rückgabe Probleme
Foto: dpa
Die DUH fordert IKEA auf, bis kommenden Freitag eine strafbewährte Unterlassungserklärung abzugeben und die rechtswidrige Praxis zu beenden. Sollte sich das Unternehmen weigern, die geforderte Unterlassungserklärung abzugeben und die Verbrauchertäuschung zu beenden, werde dem DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch zufolge Klage vor dem zuständigen Landgericht erhoben.

Laut DUH auch fehlende Informationen in Filialen

Stichproben der DUH ergaben außerdem, dass IKEA darauf verzichte, im Eingangsbereich und an den Verkaufsstellen für Elektrogeräte Verbraucher über Rückgabemöglichkeiten zu informieren. Auch die Anfrage eines DUH-Mitarbeiters über die Rückgabe eines Elektrokleingerätes wurde am Informationsschalter vom IKEA-Personal verneint. Die DUH fordert von IKEA konkrete Kundeninformation und zudem die Aufklärung durch gut erkennbare Hinweistafel vor Ort. Auch solle IKEA im Internetauftritt wie im Produktkatalog über Rückgabemöglichkeiten direkt bei der Produktdarstellung informieren. Weitere Informationen zum neuen Elektroschrottgesetz und den diesbezüglichen Problemen bei Amazon haben wir hier veröffentlicht.

IKEA wehrt sich gegen Vorwürfe

Angaben der Nachrichtenagentur dpa zufolge erklärte eine IKEA-Unternehmenssprecherin, dass sich IKEA bereits vor Inkrafttreten des entsprechenden Gesetzes im Juli umfassend vorbereitete habe und es in sämtlichen Einrichtungshäusern sowie im Versandhandel umsetze. Zwar räume IKEA Anlaufschwierigkeiten ein, verwies aber grundsätzlich auf die eingerichteten Rückgabemöglichkeiten. Die verweigerte Annahme der Lampen beruhe auf dem Fehler eines einzelnen Mitarbeiters, der sich im Testfall nicht korrekt verhalten habe.

Mehr zum Thema Recycling