Vorschriften

IT-Führungskräfte: 90 Prozent kennen Datenschutz-Vorgaben

Europäische Regulierung wird wahrgenommen
Von Hans-Georg Kluge

IT-Führungskräfte kennen sich mit Datenschutzvorgaben aus. IT-Führungskräfte kennen sich mit Datenschutzvorgaben aus.
Bild: Tomasz Trojanowski - Fotolia.com
Eine im Auftrag von VMWare und Colt erstellte Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Beachtung von Regulierungs­vorschriften für die meisten Unternehmen sehr wichtig ist. Gerade für Unternehmen mit vielen Mitarbeiter- und Kundendaten ist der Schutz dieser Daten nicht nur eine finanziell wichtige Angelegenheit, sondern vor allem auch eine Imagefrage. Im Rahmen der Studie wurden 400 strategische Leiter von IT-Abteilungen - Chief Information Officers, kurz CIOs - verschiedener Unternehmen in acht europäischen Ländern befragt. Durchgeführt wurde die Studie von Forrester Consulting. Colt ist ein Unternehmen, welches Dienstleistungen rund um die sichere Speicherung von kritischen Unternehmensdaten anbietet. VMWare ist für Virtualisierungslösungen bekannt.

IT-Führungskräfte kennen sich mit Datenschutzvorgaben aus. IT-Führungskräfte kennen sich mit Datenschutzvorgaben aus.
Bild: Tomasz Trojanowski - Fotolia.com
Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Beachtung von Datenschutz-Vorgaben für die Befragten sehr wichtig ist. Forrester Consulting stellt fest: "Unternehmen sollten sich zwar der finanziellen Auswirkungen fehlender Compliance bewusst sein, wirklich gefährlich ist aber die Rufschädigung, die sich aus der Nichtbeachtung von Vorschriften ergeben kann. Kunden erwarten, dass Unternehmen ihre personenbezogenen Daten sicher aufbewahren und respektvoll damit umgehen. Lücken bei der Datensicherheit bedeuten genau das Gegenteil."

Deutsche IT-Führungskräfte schätzen ihr Wissen hoch ein

Gerade Befragte aus Deutschland halten ihr Wissen über gesetzliche Regelungen für gut. Immerhin 90 Prozent der deutschen Führungskräfte glauben, dass sie die relevanten Vorschriften kennen. Dennoch geben 78 Prozent der Befragten aus Deutschland an, bei komplexen Sachlagen die Unterstützung der Rechtsabteilung zu benötigen. In der Schweiz sind es sogar 94 Prozent. Der Grund dafür liege in der recht strengen gesetzlichen Regulierung: "Die gesetzlichen Vorgaben und Richtlinien in Deutschland befinden sich schon heute auf einem sehr hohen Niveau. Ein CIO in Deutschland muss sich somit bereits jetzt bestens mit allen Facetten des Bereichs Regulierung auskennen", sagt Sabine Hennig von Colt.

Unternehmen blicken dabei auch auf die europäischen Richtlinien. Zwar bleibt die lokale Gesetzeslage für die meisten Befragten die wichtigste Arbeitsgrundlage - aber immerhin 30 Prozent geben an, dass sie die Bedeutung europäischer Vorgaben höher einschätzen. 48 Prozent der spanischen Befragten geben an, die lokale Gesetzgebung für wichtiger zu erachten. Für grenzüberschreitend tätige Unternehmen ist die europäische Rechtslage entscheidend: "Diese Studie zeigt aber, dass der Bereich EU-Vorschriften von allen CIOs, die in anderen Ländern tätig werden wollen, sehr ernst genommen wird."

Unternehmen sehen sich heute mit der Herausforderung konfrontiert, Kunden- und Mitarbeiterdaten speichern müssen. Einig sind sich die Befragten, dass der Ort der Datenspeicherung von größter Wichtigkeit ist: 85 Prozent geben an, die Daten im eigenen Land speichern zu wollen. Deswegen sei bei der Wahl eines Service- bzw. Hosting-Providers die Standortfrage ein wesentliches Entscheidungskriterium. Mehr als drei Viertel der Befragten hält es auch für sehr wichtig, dass Regierungsbehörden keinen Zugriff auf die Daten erhalten können.

Mehr zum Thema Studie