Personalwechsel

Telefónica-Vorstandsmitglied wird neuer Versatel-Chef

Johannes Pruchnow übernimmt am 1. Juli die Versatel-Führung
Von Thorsten Neuhetzki

Johannes Pruchnow Johannes Pruchnow
Foto: Versatel
Versatel bekommt einen neuen Chef. Mit Johannes Pruchnow hat sich der inzwischen als Business-Anbieter bekannte Carrier einen in diesem Segment erfahrenen Chef gesucht. Pruchnow war bislang bei Telefónica Germany (o2) Leiter des Geschäftskundenbereiches. Die Amtsgeschäfte wird der 47-Jährige zum 1. Juli übernehmen.

Johannes Pruchnow Johannes Pruchnow
Foto: Versatel
Seit Juli 2009 verantwortet Johannes Pruchnow als Managing Director Business den Geschäftskundenbereich von Telefónica Germany. Zuvor war er mehrere Jahre CEO von Telefónica Deutschland und baute in dieser Zeit das DSL-Wholesale-Geschäft auf. Pruchnow blickt zudem auf über zehn Jahre Erfahrung bei der Managementberatung McKinsey & Company zurück. Seit 2000 war er dort als Partner in den Bereichen Telekommunikation, Medien, Informationstechnologie und Consumer Electronics tätig. Als Vizepräsident im Bundesverband Breitbandkommunikation e. V. gestaltet er zudem die regulatorischen Rahmenbedingungen des deutschen Telekommunikationsmarktes mit. "Wir freuen uns, dass wir mit Johannes Pruchnow einen erfahrenen Telekommunikationsmanager für den Posten des CEO bei Versatel gewinnen konnten. Er ist innerhalb der Telekommunikationsbranche bestens vernetzt und verfügt über profundes und langjähriges Know-how in den Versatel-Kerngeschäftsfeldern Business und Wholesale", sagt Henrik Kraft, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Versatel AG.

Weiterer Ausbau als Business-Carrier

Versatel unterstreicht mit der Verpflichtung seine Ausrichtung auf die Wachstumsbereiche Geschäftskunden und Wholesale. Das unterstreicht auch der Aufsichtsrats-Vorsitzende: "Unter dem Vorsitz von Johannes Pruchnow wird die Unternehmensausrichtung auf Wachstum im B2B- und Wholesale-Geschäft in Zukunft weiterhin geschärft und vorangetrieben." Vom aktiven Privatkundengeschäft hatte sich der Anbieter, der einst mit Kampagnern wie dem "Flatrater" den Privatkundenmarkt aufmischte, schon länger verabschiedet. Zwar bietet das Unternehmen nach wie vor entsprechende Privatkundentarife an, legt hier jedoch keinen gesteigerten Wert auf Attraktivität. So kostet die 16-MBit/s-Doppelflatrate stolze 39,90 Euro monatlich.

Versatel konzentriert sich inzwischen vor allem auf seine Rolle als Backbone-Anbieter und Anbieter für Geschäftskunden. Die Position von "als führender Glasfaserinfrastrukturanbieter" will Pruchnow zukünftig auszubauen, heißt es. Pruchnow folgt auf den Interim-CEO Joachim Bellinghoven, der die Geschäfte seit Oktober 2011 geführt hatte. Hier war der Vorgänger Alain D. Bandle - nach Angaben von Versatel auf eigenen Wunsch - aus dem Amt ausgeschieden.

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