LG Optimus L9 im Test: Das "Volks-Smartphone" ist zu teuer
Die Geschwindigkeit des LG Optimus L9 reicht für den Alltag im Regelfall aus, auch wenn hier uns da die Lade- und Reaktionszeiten etwas langsamer sind als bei einem Quad-Core-Smartphone. Das Display ist mit 4,7 Zoll exakt so groß wie am Nexus 4, allerdings ist die Auflösung mit 540 mal 960 Pixel geringer als die 768 mal 1 280 Pixel des Google-Handys. Das Display des LG Optimus L9 ist insgesamt recht gut, könnte jedoch ein wenig heller sein, und auch die Schrift ist - die Auflösung lässt grüßen - nicht ganz gestochen scharf. Die Farbdarstellung ist dafür sehr ausgewogen, einen Farbstich oder ähnliches gibt es nicht.
Die Akku-Leistung ist ordentlich
Bild: teltarif.de
Bei der Software setzt das "Volks-Smartphone" auf
Android 4.0 Ice Cream Sandwich, darüber
liegt eine von LG leicht angepasste Oberfläche. Diese bietet schöne Details
wie etwa den Vorschau-Modus beim entsperren des Bildschirm oder die angepasste
Benachrichtigungszeile oben. Ein Update würde dem Handy trotzdem gut zu
Gesicht stehen, denn mit den neueren Android-Versionen hielten vor allem
Performance-Verbesserungen - Stichwort: "Project Butter" - Einzug. Das
Nexus 4 hat als offizielles Google-Handy natürlich das brandaktuelle
Android 4.2 an Bord.
Akku und Empfangsqualität ordentlich
Dünn und biegsam: Die hintere Abdeckung
Bild: teltarif.de
Wenig zu bemängeln gibt es beim Akku des LG
Optimus L9. Dieser hat eine Kapazität von 2 150 mAh und ist damit gut
dimensioniert für die verwendete Hardware. Das zeigt sich auch in der durchaus
ordentlichen Laufzeit, bei durchschnittlicher Nutzung sind zwei Tage abseits
der Steckdose möglich. Das ist viel für ein Android-Smartphone. Im reinen
Standby-Betrieb hält das LG Optimus L9 auch vier bis fünf Tage durch. Die
Empfangsqualität geht ebenfalls in Ordnung, das Smartphone leistet sich hier
keine Aussetzer.
Fazit: Zur falschen Zeit am falschen Ort
Unter ungünstigeren Voraussetzungen hätte das LG Optimus L9 nicht auf den Markt kommen können. Zuerst von LG und der Zeitung mit den vier großen Buchstaben massiv beworben, wurde es vom zwar für Google gebauten, doch von LG präsentierten Nexus 4 eigentlich überflüssig gemacht. Das Google-Handy sieht edler aus, hat die deutlich bessere Hardware, und kostet das gleiche. Dabei ist das LG Optimus L9 beileibe kein schlechtes Smartphone, für die obere Mittelklasse reicht das Gebotene locker. Nur der Preis ist eben bereits kurz nach dem Start viel zu hoch. Da muss LG nachbessern. Einzig die Tatsache, dass Google große Schwierigkeiten mit der Lieferung des Nexus 4 hat, macht das Optimus L9 zur echten Alternative.