Ungünstig

LG Optimus L9 im Test: Das "Volks-Smartphone" ist zu teuer

Das Nexus 4 gräbt dem Optimus L9 im Vergleich das Wasser ab
Von Steffen Herget

Die Geschwindigkeit des LG Optimus L9 reicht für den Alltag im Regelfall aus, auch wenn hier uns da die Lade- und Reaktionszeiten etwas langsamer sind als bei einem Quad-Core-Smartphone. Das Display ist mit 4,7 Zoll exakt so groß wie am Nexus 4, allerdings ist die Auflösung mit 540 mal 960 Pixel geringer als die 768 mal 1 280 Pixel des Google-Handys. Das Display des LG Optimus L9 ist insgesamt recht gut, könnte jedoch ein wenig heller sein, und auch die Schrift ist - die Auflösung lässt grüßen - nicht ganz gestochen scharf. Die Farbdarstellung ist dafür sehr ausgewogen, einen Farbstich oder ähnliches gibt es nicht.

LG Optimus L9

Die Akku-Leistung ist ordentlich Die Akku-Leistung ist ordentlich
Bild: teltarif.de
Bei der Software setzt das "Volks-Smartphone" auf Android 4.0 Ice Cream Sandwich, darüber liegt eine von LG leicht angepasste Oberfläche. Diese bietet schöne Details wie etwa den Vorschau-Modus beim entsperren des Bildschirm oder die angepasste Benachrichtigungs­zeile oben. Ein Update würde dem Handy trotzdem gut zu Gesicht stehen, denn mit den neueren Android-Versionen hielten vor allem Performance-Verbesserungen - Stichwort: "Project Butter" - Einzug. Das Nexus 4 hat als offizielles Google-Handy natürlich das brandaktuelle Android 4.2 an Bord.

Akku und Empfangsqualität ordentlich

Dünn und biegsam: Die hintere Abdeckung Dünn und biegsam: Die hintere Abdeckung
Bild: teltarif.de
Wenig zu bemängeln gibt es beim Akku des LG Optimus L9. Dieser hat eine Kapazität von 2 150 mAh und ist damit gut dimensioniert für die verwendete Hardware. Das zeigt sich auch in der durchaus ordentlichen Laufzeit, bei durchschnittlicher Nutzung sind zwei Tage abseits der Steckdose möglich. Das ist viel für ein Android-Smartphone. Im reinen Standby-Betrieb hält das LG Optimus L9 auch vier bis fünf Tage durch. Die Empfangsqualität geht ebenfalls in Ordnung, das Smartphone leistet sich hier keine Aussetzer.

Fazit: Zur falschen Zeit am falschen Ort

Die Einzelnoten im Handy-Test:
  • Technische Ausstattung: 3
  • Bedienung, Handling, Software: 2
  • Hardware, Verarbeitung, Material: 2
  • Basis-Feature des Handys: 2
  • Einschätzung des Redakteurs: 3
  • Gesamtnote: 2,5
Unter ungünstigeren Voraussetzungen hätte das LG Optimus L9 nicht auf den Markt kommen können. Zuerst von LG und der Zeitung mit den vier großen Buchstaben massiv beworben, wurde es vom zwar für Google gebauten, doch von LG präsentierten Nexus 4 eigentlich überflüssig gemacht. Das Google-Handy sieht edler aus, hat die deutlich bessere Hardware, und kostet das gleiche. Dabei ist das LG Optimus L9 beileibe kein schlechtes Smartphone, für die obere Mittelklasse reicht das Gebotene locker. Nur der Preis ist eben bereits kurz nach dem Start viel zu hoch. Da muss LG nachbessern. Einzig die Tatsache, dass Google große Schwierigkeiten mit der Lieferung des Nexus 4 hat, macht das Optimus L9 zur echten Alternative.

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