LG Optimus L9 im Test: Das "Volks-Smartphone" ist zu teuer
Das LG Optimus L9 sollte den Massenmarkt erobern. Nicht umsonst hatte der Hersteller eine große Werbekampagne zusammen mit der Bild-Zeitung gestartet, in der sogar Tatort-Star Axel Prahl mitspielte und das als "Volks-Smartphone" beworbene Gerät unter die Leute bringen sollte. Der Ansatz war auch nicht schlecht: Ein Smartphone der oberen Mittelklasse mit gehobener Ausstattung bei Hard- und Software, das es zwar nicht mit den High-End-Modellen aufnehmen kann, aber doch alle anfallenden Aufgaben bewältigt. Doch dann stellte Google das ebenfalls von LG produzierte Nexus 4 vor - zum selben Preis, nur mit viel besserer Ausstattung. Die guten Vorzeichen verdrehten sich ins Gegenteil.
LG Optimus L9 im Test: Das vermeintliche "Volks-Smartphone"
Bild: teltarif.de
Es ist zwar davon auszugehen, dass LG mit der Terminplanung von Google für den
Verkauf des Nexus 4 nicht allzu viel zu tun hatte, schließlich sind die
Koreaner nur für die Produktion zuständig. Trotzdem dürfte die zeitliche
Planung dem Hersteller bekannt gewesen sein, als die Kampagne zum
"Volks-Smartphone" gestartet wurde. Der Preis für beide Geräte ist dabei mit
299 Euro identisch, und das bei der deutlich besseren Ausstattung des
Google-Handys. Einen Punkt bekommt das Optimus L9 allerdings für die
Verfügbarkeit: Das "Volks-Smartphone" ist immerhin problemlos erhältlich, während
das Nexus 4 schnell ausverkauft war und noch immer
Lieferschwierigkeiten hat.
Dual-Core-Smartphone im Plastik-Kleid
Eines sollte man allerdings im Hinterkopf behalten: Das LG Optimus L9 ist natürlich alles andere als ein schlechtes Smartphone. Das unter einem Zentimeter dünne Gehäuse wirkt modern und hat einen doppelten metallischen Rahmen, die Rückseite besteht aus einer dezent strukturierten und sehr biegsamen Kunststoff-Abdeckung - schick, aber nicht so edel wie das in Glas gehüllte Nexus 4. Diese wird, wie derzeit bei vielen Herstellern üblich, nur von einigen Clips gehalten. Am unteren Rand sitzt sie jedoch nicht ganz fest. Unterhalb des Displays sitzt ein echter Hardware-Knopf - der Home-Button - der von zwei Touch-Schaltflächen für "Zurück" und "Menü" flankiert wird. Sonstige Schnittstellen sind ein Micro-USB-Port sowie ein Kopfhörerausgang.
Dezentes Muster auf der Rückseite
Bild: teltarif.de
Angetrieben wird das LG Optimus L9 von einem 1 GHz schnellen
Dual-Core-Prozessor, der Arbeitsspeicher liegt bei
1 GB, der interne Speicher ist 4 GB groß und kann mittels
Speicherkarte erweitert werden. Damit ist die Ausstattung durchaus in Ordnung
für ein Mittelklasse-Smartphone, allerdings zieht hier erneut das Nexus 4
aus dem eigenen Haus rasant vorbei: Vier Rechenkerne,
mehr Taktfrequenz, doppelter Arbeitsspeicher und je nach Modell 8 oder 16 GB
Speicherplatz sprechen eine deutliche Sprache. Lediglich auf die Speicherkarte
muss der Nutzer des Google-Handys verzichten. Bei der Haupt-Kamera an der
Rückseite hat das Nexus 4 mit 8 gegenüber 5 Megapixel erneut die Nase
vorn.
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