Mecklenburg-Vorpommern mit 18 Breitband-Ausbauprojekten
Neue Leitungen für schnelleres Internet: 18 Projekte zur Förderung gibt es in Mecklenburg-Vorpommern. (Symbolbild)
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Mecklenburg-Vorpommern wird nach Angaben von
Infrastrukturminister Christian Pegel (SPD) mit 18 Projektgebieten in
die erste Bewerbungsrunde für die Millionen-Zuschüsse des Bundes zum
Breitbandausbau gehen. "Jeder der sechs Landkreise hat drei ländliche
Regionen dafür gemeldet. Und es liegen auch Interessenbekundungen von
Netzbetreibern vor, dort zu investieren. Das ist Voraussetzung für
einen Zuschlag", sagte Pegel der Deutschen Presse-Agentur in
Schwerin. Bei Bewilligung könnten die Investoren mit einer
Maximalförderung von 70 Prozent durch den Bund rechnen. Da im Rahmen
des Interessenbekundungsverfahrens noch die Höhe der Kosten erkundet
werde, könne noch keine Gesamtinvestitionssumme genannt werden.
Die Antragsfrist für die erste Runde läuft am 31. Januar ab. Er rechne damit, dass die Zuschläge bis spätestens April erfolgen und im Erfolgsfall rasch mit den nötigen Ausschreibungen begonnen werden könne. Laut Pegel umfassen die ausgewählten Regionen mehrere Gemeinden, die bislang nur unzureichend an das Internet angeschlossen sind. Vor allem aus der Wirtschaft waren immer wieder Forderungen nach leistungsfähigeren Anbindungen laut geworden, aber auch Kritik an der einseitigen Programmausrichtung auf den ländlichen Raum. "Wir haben die Bedürfnisse der Unternehmen, aber auch die der Bevölkerung im Blick", betonte Pegel.
Kommunaler Zweckverband noch nicht vom Tisch
Neue Leitungen für schnelleres Internet: 18 Projekte zur Förderung gibt es in Mecklenburg-Vorpommern. (Symbolbild)
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Zum Ausbau des schnellen Internets bis in dünn besiedelte Regionen
stellt der Bund für die Kommunen mehr als zwei Milliarden Euro
bereit. Das Geld stammt aus der Versteigerung von Funkfrequenzen.
Erklärtes Ziel sind Übertragungsgeschwindigkeiten von 50 MBit/s flächendeckend bis 2018. Expertenschätzungen zufolge sind
dafür aber allein in Mecklenburg-Vorpommern 2,3 Milliarden Euro
nötig. Bis 2018 will die Landesregierung knapp 64 Millionen Euro an
Landesmitteln für schnelles Internet zur Verfügung stellen. Hinzu
kommen 50 Millionen Euro vom Bund für strukturschwache Regionen und
die erhofften Millionen aus dem Breitband-Programm, die allerdings
nach dem "Windhund-Prinzip" verteilt werden.
Pegel steht nach eigenen Angaben auch einem Vorschlag des Städte- und Gemeindetages offen gegenüber, einen kommunalen Zweckverband im Land zu bilden. Dieser soll selbst als Investor auftreten und die mit Bundeshilfe verlegten Leitungen dann an Netzbetreiber vermieten. Der Kommunalverband erhofft sich durch die so möglichen Einnahmen einen nachhaltigeren Breitbandausbau. "Wir sind seit einem halben Jahr darüber im Gespräch und warten nun auf ein Gutachten dazu", sagte Pegel. Beispiele für ein solches Verfahren gebe es schon in anderen Bundesländern, erklärte Städtetag-Geschäftsführer Andreas Wellmann.