UMTS

Mobil ins Internet: Die Qual der Netz-Wahl

Alle Netze bieten Vorteile, haben aber auch Nachteile
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Dank günstiger Tarife und attraktiver Smartphones und Netbooks wird die mobile Internet-Nutzung immer beliebter. Allerdings kommt es bei der Entscheidung für einen mobilen Internet-Zugang nicht nur auf Tarif und Handy oder Laptop, sondern nicht zuletzt auch auf das verwendete Netz an. Zwar ist der Internet-Zugang in allen vier deutschen Handy-Netzen möglich. Welche Performance verfügbar ist, hängt allerdings von verschiedenen Faktoren ab.

Günstige Prepaid-Tarife für die mobile Internet-Nutzung, die ohne Mindestlaufzeit auskommen, werden bislang vor allem in den Netzen von E-Plus und o2 angeboten. Früher galten diese beiden kleineren Netzbetreiber als auf die gesamte Fläche Deutschlands bezogen schlechter ausgebaut. Doch wie sind die Netze speziell für die mobile Internet-Nutzung aufgestellt und welchen Mehrwert bieten möglicherweise T-Mobile und Vodafone? Dieser Frage sind wir für den folgenden Text nachgegangen.

T-Mobile: Als einziger Netzbetreiber flächendeckende EDGE-Verfügbarkeit

Mobile Internet-Nutzung Mobile Internet-Nutzung mit dem Netbook
Foto: © Yuri Arcurs - Fotolia.com
Als die UMTS-Netze in Deutschland vor mehr als fünf Jahren aufgebaut wurden, legte T-Mobile ein ziemliches Tempo vor. In vielen Städten war bereits - wenn man eines der noch raren UMTS-Handys besaß, das 3G-Netz der Telekom-Mobilfunktochter vorzufinden. Später wurde T-Mobile allerdings von Vodafone überholt, das allerdings auch eine andere Netzausbau-Strategie verfolgt.

Während sich T-Mobile bewusst auf Städte und Gemeinden konzentriert, in denen aufgrund der Einwohnerzahl mit einer intensiveren Nutzung der mobilen Internet-Dienste zu rechnen ist, hat Vodafone sein UMTS-Netz auch in die Fläche ausgebaut. So findet man bei T-Mobile heute abseits der Großstädte oft "UMTS-Inseln", während Vodafone auch größere zusammenhängende Regionen versorgt hat.

Vorteil bei T-Mobile ist die inzwischen flächendeckende EDGE-Verfügbarkeit im GSM-Netz. Dabei bietet das Unternehmen via EDGE Download-Raten von bis zu 260 kBit/s an, während sich die Mitbewerber mit rund 220 kBit/s begnügen. EDGE ist zwar kein Ersatz für UMTS- oder gar HSPA-Performance, aber in ländlichen Gebieten eine deutliche Verbesserung gegenüber reiner GPRS-Geschwindigkeit, die typischerweise nur rund 40 bis 50 kBit/s im Downstream erreicht.

Vodafone: UMTS oft auch in ländlichen Gebieten

Im Gegensatz zu T-Mobile setzte Vodafone erst spät auf die Möglichkeit, das GSM-Netz mit EDGE aufzuwerten. Dafür forcierte die Nummer zwei unter den deutschen Mobilfunk-Netzbetreibern den UMTS-Ausbau auch in vielen Regionen, in denen T-Mobile nur GSM bzw. EDGE zu bieten hat. Zudem war Vodafone der erste Netzbetreiber, der mit Würzburg eine ganze Stadt mit einer HSDPA-Übertragungsrate von bis zu 7,2 MBit/s ausgebaut hat.

Nachteil bei Vodafone ist die nicht flächendeckende EDGE-Verfügbarkeit. So kann es außerhalb des UMTS-Netzes vorkommen, dass man nur noch eine mit einem analogen Modem im Festnetz vergleichbare Übertragungsgeschwindigkeit zur Verfügung hat und so das Internet zum World Wide Wait wird. Bislang gibt es auch keine offizielle Ankündigung dafür, EDGE nach dem Vorbild von T-Mobile deutschlandweit auszubauen.

Mehr zum aktuellen Stand der Daten-Netze von E-Plus und o2 lesen Sie auf Seite 2.

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