Ausprobiert

Samsung Galaxy Note Edge im Test: Das Smartphone mit gebogenem Display

Es ist der neue Clou aus dem Hause Samsung - das Galaxy Note Edge mit seinem gebogenen Display. Technisch beinahe identisch zum Galaxy Note 4, bietet es ein voll­kommen neues Bedien­konzept. Wir haben das Smartphone mit der Biegung im Test begut­achtet.
Von Rita Deutschbein

Samsung-typisch bringt das Galaxy Note Edge ein SuperAMOLED-Display mit, das für seine leuchtende Farbgebung und seine tiefen und unverwaschenen Schwarzwerte bekannt ist. Der Hauptscreen misst in der Diagonale 5,6 Zoll und löst 2 560 mal 1 440 Pixel (QHD-Qualität) auf. Die Farbtemperatur kann individuell eingestellt werden, wobei wir im Test jedoch die Voreinstellung als sehr angenehm empfanden. Der Blickwinkel des Displays ist stabil und Darstellungen werden auch bei sehr schräger Sicht auf den Bildschirm nicht verzerrt. Einzig die Helligkeit erschien uns im Automatik-Modus etwas zu gering, strahlte jedoch im Maximal-Modus nahezu. Hier sollte der Nutzer eventuell den Automatik-Modus vermeiden und stattdessen eine selbstregulierte Zwischenstufe für die optimale Helligkeit finden.

Galaxy Note Edge als Fitnee-Coach Diverse Fitness-App-Anzeigen lassen sich ebenfalls auf das Seitendisplay übertragen
Bild: teltarif.de
Zusätzlich zum Hauptscreen gibt es ein touchempfindliches Seitendisplay mit einer Auflösung von 160 Pixel, das den Gesamtscreen auf 5,7 Zoll vergrößert und das sich um die rechte Gehäusekante des Galaxy Note Edge wölbt. Auf der Biegung werden Inhalte unabhängig vom Hauptscreen dargestellt, obwohl das gesamte Display aus einem Stück zu bestehen scheint.

Paneele für das Seitendisplay

Samsung überlässt es den Nutzern, welche Inhalte auf dem Seitendisplay dargestellt werden sollen. Bereits installiert sind zum Start neun sogenannte Paneele, also Designs, für das zusätzliche Display. Über den Samsung-eignen App-Shop Galaxy Apps lassen sich auf Wunsch weitere Paneele kostenfrei herunterladen.

Mit einem Wisch auf dem Seitendisplay kann durch die verschiedenen Paneele geblättert werden. Im Menü lässt sich mit Setzen eines Häkchens einstellen, welche Designs angezeigt werden und welche von vornherein nicht benötigt werden. Das wohl wichtigste Paneel ist die Übersicht der meistgenutzten Apps. Statt diese auf dem Homescreen anzuzeigen, hat Samsung sie auf das Seitendisplay verlagert und somit mehr Platz auf dem Hauptscreen geschaffen. Neben Google-Apps sind vorab die E-Mail-App, der Zugang zum Play Store sowie zur Kamera und zum Telefon auf dem Paneel verankert. Über ein Sternsymbol können die bevorzugten Apps getauscht werden, sodass der Nutzer immer die Anwendungen im Schnellzugriff parat hat, die er selbst benötigt. Bis zu acht App können auf das Seitendisplay verlagert werden.

Neben dem Schnellzugriff auf Apps lassen sich auch Nachrichten anzeigen, wobei Samsung zum Start vor allem auf Yahoo-Inhalte wie Yahoo Finance oder News zurückgreift. Auch Twitter-Feeds lassen sich über das Seitendisplay aufrufen, ohne die Programme auf dem Hauptscreen unterbrechen zu müssen. Und dies ist einer der Vorteile des Seitendisplays: Egal, welche Inhalte angezeigt werden, die Anzeige auf dem Hauptscreen bleibt davon unberührt. Geht beispielsweise ein Anruf oder eine WhatsApp-Nachricht ein, wird dies auf dem Seitendisplay angezeigt. Bei anderen Geräten verdeckt ein eingehender Anruf hingegen die gerade gelesene Webseite oder einen laufenden Film, was das Arbeiten mitunter beeinträchtigen kann.

Paneele für das Seitendisplay des Samsung Galaxy Note Edge Paneele für das Seitendisplay
Bild: teltarif.de
Paneele lassen sich mit eigenen Fotos oder importierten Bildern personalisieren. Zudem kann der Nutzer einen eigenen Text auf dem Seitendisplay einblenden. In der Nacht dient der gebogene Bildschirm als Wecker, sodass im Dunkeln nicht mehr auf das hell erleuchtete Display geschaut werden muss. Auch kann ein Lineal aufgerufen oder die Taschenlampe über den LED-Blitz betätigt werden. Noch praktischer ist hingegen die Auslagerung von Bedienelementen, beispielsweise für die Kamera oder einen Medienplayer.

Das Bedienkonzept über das Seitendisplay ist zum Start ungewohnt und Nutzer sollten sich Zeit nehmen, um sich mit den verschiedenen Paneelen vertraut zu machen. Versteckt finden sich immer wieder kleine Indi­vidualisierungs­möglich­keiten, die dazu beitragen, das Smartphone ganz persönlich zu gestalten. Während einige Funktionen wie die ausgelagerte Anzeige von ankommenden Telefonaten, die Anzeige von Bedienelementen oder oft genutzter Apps sehr praktisch sind, finden sich auch einige Funktionen, die eher in die Kategorie Spielerei gehören. Ein Beispiel ist für uns das Lineal.

System und Speicherplatzverschwendung

Samsung Galaxy Note Edge: Android Kitkat ist leider mit vielen unnötigen Apps zugespamt Android Kitkat ist leider mit vielen unnötigen Apps zugespamt
Bild: teltarif.de
Samsung liefert das Galaxy Note Edge ab Werk mit Android 4.4.4 Kitkat aus. Da für das Note 4 ein Update auf Android 5.0 Lollipop angekündigt wurde, hat auch das Note Edge gute Chancen, eine Aktualisierung zu erhalten. Über das Google-System hat Samsung seine TouchWiz-Oberfläche im Flat Design gelegt.

Neben etlichen von Samsung stammenden Apps, finden sich auch viele bereits installierte Programme von Drittanbietern auf dem Smartphone. Es ist schade, dass der Hersteller das Note Edge so vollgepackt ausliefert. Praktischer wäre es, wenn sich Nutzer die Apps, die sie benötigen, selbst installieren und nicht von vornherein Anwendungen wie Zalando, Pizza.de, HRS Hotels, CEWE Smartphoto und KaufDa aufgedrückt bekommen. Nicht alle Apps lassen sich zudem deinstallieren und können bestenfalls ausgeschaltet werden, belegen dann aber immer noch Speicherplatz. Von den 32 GB internem Speicher sind durch die vielen Apps bereits etwa 8 GB belegt.

Auf der letzten Seite sagen wir, wie die Grundanwendungen Telefonie, Internet und Kamera im Test abgeschnitten haben und fassen unsere Ergebnisse in einem Fazit zusammen.

Weitere Handy-Tests bei teltarif.de