IFA 2017 Preview

Samsung Family Hub 2.0: Schaltzentrale in der Küche

Auf der IFA wird traditionell auch "Weiße Ware" ausgestellt, wozu Samsungs neuer Kühlschrank namens Family Hub 2.0 definitiv dazu gehört. Die Technik ist zwar bekannt, aber bei der Software wurde kräftig aufgerüstet.
Von Stefan Kirchner

"Weiße Ware", sprich Haus­halts­technik aller Art, gehört ebenso zur IFA wie Neu­heiten aus der mobilen und Computer-Welt. Der neue Kühl­schrank mit der griffigen Bezeichnung Family Hub 2.0 gehört in diese Kategorie der weißen Ware mit hinein. Nur dass Samsung den Ort zur Lagerung von Lebens­mitteln mit Funktionen ausstattet, die einen gewissen Mehr­wert bieten.

Samsung Family Hub 2.0 Samsung Family Hub 2.0 in voller Größe
Bild: Samsung
Zentraler Bestand­teil des Family Hub 2.0 ist das Touchscreen-Display in der Tür. Darüber lässt sich unter anderem der Inhalt des Kühl­schranks einsehen - in der Tür ist eine Kamera eingebaut - und mit der vor­handenen Smart-Home-Plattform verbinden. Denn neben der Samsung-eigenen Plattform von SmartThings, unterstützt die Platt­form auch Amazons Sprach­assistentin Alexa. Besagte Integration beschränkt sich auf Dinge wie bestimmte Lebens­mittel auf den Einkaufs­zettel zu setzen und der­gleichen.

Samsungs eigene Lösung Bixby wird natürlich auch unterstützt, wird aber erst zu einem späteren Zeit­punkt nachgereicht. Schließlich ist die Sprach­steuerung noch nicht fertig und soll erst gegen Herbst/Winter dieses Jahr für das Galaxy S8 (Plus) nach­gereicht werden.

Für die ganze Familie

Eine wichtige Neuerung gegenüber dem Vor­gänger ist die Unter­stützung von Profilen, sodass verschiedene Nutzer auf den Family Hub 2.0 zugreifen können. Außerdem ist eine Kinder­sicherung fester Bestand­teil, um Eltern vor ungewollten Käufen der jüngsten Familien­mit­glieder zu schützen. Denn per einfacher Berührung des Touch­screen lassen sich zur Neige gehende Lebens­mittel auf eine Ein­kaufs­liste setzen, die man von unter­wegs aus einsehen kann.

Die Profil­funktion kommt aber auch bei den weiteren Möglich­keiten zum Einsatz. Zum Beispiel lassen sich individuelle Notizen hinter­legen, der Sprössling malt ein Bild von seiner Familie oder hat Ergänzungen für den Einkaufs­zettel. Nur der Einkauf muss noch selbst erledigt werden. Ein­gestellt und aus der Ferne bedient wird der Kühl­schrank über die Samsung-Smart-Home-App für Android und iOS. Samsung Family Hub 2.0 Miss IFA 2017 neben dem Family Hub 2.0
Foto: teltarif.de
Überhaupt ist das Smartphone ein wichtiger Aspekt des Konzepts. Nicht nur dass der Kühl­schrank über die Smartphone-App in das bestehende Netz­werk ein­gebunden und ein­gerichtet wird, man kann auch von unter­wegs auf diesen zugreifen. Egal ob den Inhalt über die Kamera betrachten, einen neuen Termin über den Kalender synchronisieren oder eine Notiz hinter­lassen: Im täg­lichen Leben können diese kleinen Dinge den Unter­schied machen.

Für Sport­begeisterte Fernsehzuschauer wird zudem der Gang zum Kühl­schrank nicht mehr damit verbunden sein, bis zur Pause warten zu müssen, um auch ja nichts vom Spiel zu verpassen. Über eine simple App wird das aktuelle TV-Bild auf den Monitor des Family Hub 2.0 gestreamt und man sieht das Siegtor der Lieblings­mann­schaft direkt am Kühl­schrank. Einziger Wermuts­tropfen: Für diese Funktion braucht es einen Fernseher von Samsung.

Alles im Blick

Abseits der smarten Erweiterung für das Smartphone-Zeitalter, rühmt sich Samsung damit, seit mehr als 10 Jahren in Deutsch­land der führende Hersteller für Kühl­schränke zu sein. Gerade im Bereich Kühl­leistung und Effizienz gehört man zu den führenden Herstellern. Diese Erfahrung will Samsung mit Hilfe der Software stärker in den Vorder­grund rücken.

Über den ein­gebauten Touch­screen lässt sich die Kühlung bei Bedarf beein­flussen. Unter anderem erkennt der Family Hub 2.0, wie lange die Tür des Kühl­schranks geöffnet war und reagiert ent­sprechend. Ein Verlaufs­diagramm zeigt wie effizient die optimierte Kühlung war. Samsung Family Hub 2.0 Der Kühlschrank achtet sogar auf die richtige Kühlung
Foto: teltarif.de

Offene Plattform

Abgesehen von Live-TV auf dem Monitor des Kühl­schranks, setzt Samsung auf eine möglichst offene Smart-Home-Plattform. Laut eigenen Angaben sind über 200 Produkte verschiedenster Hersteller zu SmartThings kompatibel und es kommen stetig weitere dazu. Unter anderem haben Samsung und LG bereits angekündigt, im Bereich Internet of Things stärker zusammen­arbeiten zu wollen.

Kleine Rand­notiz: Auf dem Family Hub 2.0 kommt Samsungs eigenes Betriebs­system Tizen zum Einsatz, was unter anderem die Anbindung an den Galaxy Store mit sich bringt. SmartThings selbst ist zu den IoT-Standards Zigbee und Z-Wave kompatibel, weswegen auch nahezu jeder Her­steller sich in das System von Samsung ein­klinken kann. Eine Übersicht aktuell kompatibler Produkte für die SmartThings-Plattform findet sich auf der Website von SmartThings.

Vor Ort wurde uns zum Beispiel ein anschau­liches Alltags­szenario für die SmartThings-Plattform verraten: Ist die Wasch­maschine im Wasch­raum fertig, leuchten die Philips-Hue-Lampen in der Wohnung grün auf und auch Samsungs Kühl­schrank zeigt eine ent­sprechende Mit­teilung auf seinem Display an.

In einem separaten Artikel lesen Sie, was für Möglichkeiten aber auch Risiken das Thema Smart Home haben kann.

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