Spotify & Co.: Acht wichtige Musikstreaming-Tipps
Einer der größten Streaming-Anbieter Spotify bietet Apps für nahezu alle Geräte an
Bild: Spotify
Immer häufiger lagert die Plattensammlung nicht mehr im Schrank oder
auf der Festplatte, sondern in der Cloud. Streamingdienste wie
Spotify, Google Play und Deezer machen es möglich. Wer seine Musik
streamen möchte, muss dabei aber einiges beachten.
Vor fünf Jahren war Musikstreaming nur einer kleinen Minderheit bekannt. Inzwischen sind Spotify, Deezer und Co. ein Massenphänomen. Bei solchen Diensten wird die Musik nicht auf CD gekauft oder als Datei heruntergeladen, sondern aus dem Netz gestreamt - zum monatlichen Festpreis.
2014 hörte laut einer Umfrage des IT-Verbands Bitkom schon knapp jeder dritte Internetnutzer (32 Prozent) seine Musik per Stream - Tendenz steigend. "Der Markt wächst sogar noch schneller als wir es ursprünglich prognostiziert hatten", sagt auch Werner Ballhaus, Leiter des Bereichs Technologie, Medien und Telekommunikation bei der Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers (PwC). Musikfans müssen in diesem wachsenden Markt den Überblick behalten. Hier sind acht Tipps, wie man das richtige Angebot findet.
Der richtige Anbieter
Einer der größten Streaming-Anbieter Spotify bietet Apps für nahezu alle Geräte an
Bild: Spotify
Ein Test der Zeitschrift Computerbild zeigt: Die populären Songs und Alben bekommen Hörer fast überall, nur
bei Exoten wie Jazz oder Hörbüchern sind manche Anbieter besser als
andere. Unterschiede gibt es beim Drumherum, also zum Beispiel bei
der Bedienung oder der Einbindung sozialer Netzwerke. Welcher
Anbieter da am besten abschneidet, ist Geschmackssache. Alle
Streamingdienste bieten eine Testphase zum kostenlosen Ausprobieren.
Der richtige Tarif
"10 Euro pro Monat haben sich inzwischen als Standardpreis herauskristallisiert", sagt Werner Ballhaus. Günstigere oder kostenlose Angebote, die sich über Werbung finanzieren, gibt es auch - aber nicht bei allen Anbietern. Viele Streamingdienste haben außerdem Deals mit Mobilfunkprovidern oder Smartphone- und Autoherstellern abgeschlossen. Wer hier ohnehin schon Kunde ist, erhält den Zugang zum Streamingdienst gratis oder günstiger.
Legal und illegal
Wer sichergehen will, bei einem legalen Dienst zu landen, kann auf das Playfair-Siegel der gleichnamigen Initiative der Musikindustrie achten. Werner Ballhaus rechnet damit, dass Musikstreaming eher für weniger Piraterie sorgen wird: "Das Geschäftsmodell ist auch für viele Verbraucher interessant, die bisher noch nicht für Musik gezahlt haben."
Unterwegs streamen
Wer Spotify und Co. auch auf dem Smartphone nutzen will, braucht nach Erfahrungen der teltarif.de-Redaktion eine passende Surf-Flatrate ab 1 GB aufwärts. Ohne zuverlässiges Mobilfunknetz hilft aber auch das nicht weiter. Die Alternative ist der Offline-Modus vieler Dienste: Damit kann man die Songs für unterwegs im heimischen WLAN herunterladen. Dafür braucht das Smartphone allerdings viel Speicherplatz oder eine große SD-Karte.
Einmal zahlen, beliebig nutzen
Die meisten Dienste erlauben es, von mehreren Geräten aus auf die Musiksammlung zuzugreifen. Schließlich haben neben Smartphone, Tablet und PC inzwischen auch viele Fernseher und andere Geräte einen Internetzugang. Weil sich die meisten Streamingdienste über einen Browser abrufen lassen, sind dem Zugriff fast keine Grenzen gesetzt. Bequemer sind Apps für Smartphones, Fernseher und Spielekonsolen. Auch viele AV-Receiver und Kompaktanlagen können streamen.
Familien-Streaming
Weil die Anbieter Mehrfachnutzung erlauben, können sich Familien oder Paare theoretisch auch einen Account teilen. Die meisten Anbieter erlauben zwar mehrere Geräte, aber keinen gleichzeitigen Zugriff. Hört einer der Nutzer gerade Musik, müssen die anderen daher in den Offline-Modus wechseln.
Streaming als soziales Netzwerk
20 bis 30 Millionen Songs haben die meisten Dienste inzwischen in der Bibliothek. Da das richtige Lied zu finden, ist oft gar nicht so leicht. Viele Dienste versuchen daher, den Hörer mit der Nase auf potenzielle Lieblingslieder zu stoßen - entweder über Computer-Algorithmen im Stil von Online-Shops oder über eine Redaktion. Andere Anbieter setzen eher auf Playlists, die Nutzer miteinander oder in sozialen Netzwerken teilen können.
Nicht austricksen lassen
Einmal anmelden und dann rundum sorglos Musik hören? Von wegen! 2014 beklagte der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) nach einer Untersuchung schwere Mängel in den Geschäftsbedingungen (AGB) vieler Streaming-Anbieter, auch bei Musik. Bemängelt wurden etwa unvollständige Kontaktdaten oder Schlamperei beim Datenschutz. Ein Blick ins Kleingedruckte lohnt sich. Wichtig ist zum Beispiel, wie die Kündigung funktioniert und ob sich der Anbieter selbst erlaubt, Preise und Angebot einfach so zu ändern.