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Rebranding: ViacomCBS heißt ab sofort Paramount

Der US-Medi­enkon­zern ViacomCBS gibt sich einen neuen Namen und heißt ab sofort Para­mount. Das gaben ViacomCBS Präsi­dent Bob Bakish und die Vorsit­zende Shari Reds­tone nun offi­ziell bekannt.
Von Björn König

ViacomCBS ist Vergan­gen­heit. Der US-Medi­enkon­zern heißt ab sofort Para­mount und über­nimmt somit den Namen des ikoni­schen Film­stu­dios. Das kündigten ViacomCBS-Präsi­dent Bob Bakish und die Vorsit­zende Shari Reds­tone gestern offi­ziell an. Der neue Name markiert auch den endgül­tigen Zusam­men­schluss der bis 2019 sepa­raten Einheiten Viacom und CBS, welche unter Shari Reds­tone zu einem gemein­samen Medi­enkon­zern verschmolzen.

Name symbo­lisiert Geschichte

Logo: Paramount Der US-Medienkonzern ViacomCBS heißt ab sofort Paramount
Logo: Paramount
"Ein inter­natio­nales Unter­nehmen mit Kult­status verdient einen inter­natio­nalen Namen mit Kult­status. Einen Namen, der die Stärke unserer Inhalte wider­spie­gelt", schreiben CEO Bakish und Konzer­chefin Reds­tone in einem Memo an die Mitar­beiter. "Seit mehr als einem Jahr­hun­dert ist der Name Para­mount ein Synonym für groß­artige Unter­hal­tung und Bran­chen­füh­rer­schaft. Er ist Teil unserer Geschichte als Pioniere des goldenen Zeit­alters von Holly­wood. Aber wie Para­mount+ deut­lich gemacht hat, geht es auch um unsere strah­lende Zukunft. Und nicht zuletzt ist es eine Idee: Ein Verspre­chen, die Besten zu sein."

Das Konzern-Rebran­ding war schon seit längerer Zeit abzu­sehen. ViacomCBS fehlte schon immer die inter­natio­nale Bekannt­heit, insbe­son­dere das Fern­seh­netz­werk CBS ist als Marke außer­halb der USA prak­tisch bedeu­tungslos. Anders sieht es jedoch bei Para­mount Pictures aus. Das zum ViacomCBS-Konzern gehö­rende Studio trägt seinen Namen seit der goldenen Ära Holly­woods und ist welt­weit bekannt. Vor allem in Europa spielt der Name eine weitaus größere Rolle. Nicht zuletzt symbo­lisiert das Unter­nehmen seine Nähe zum Strea­ming-Geschäft unter der Marke Para­mount+.

Längerer Prozess

In den vergan­genen Jahren hatte ViacomCBS die Marke Para­mount bereits bei seinen linearen TV-Sendern in Europa einge­führt. So trägt zum Beispiel das Geschäft in Italien den Namen "Para­mount Network". In Deutsch­land war das Unter­nehmen bislang aller­dings noch nicht unter dem Bran­ding vertreten. Das wird sich mit Markt­ein­tritt des Strea­ming-Dienstes Para­mount aller­dings auch hier­zulande sehr bald ändern.

Im anste­henden Joint Venture "SkyShowtime" mit Comcast setzt man aller­dings über­raschen­der­weise nicht auf das neue Bran­ding, sondern verwendet "Show­time". Unter dieser Marke vertreibt Para­mount sowohl in den USA als auch inter­national seine Premium-Serien und tritt damit in direkte Konkur­renz zur WarnerMedia-Tochter HBO sowie deren Strea­ming-Dienst HBO Max. Auch dieser wird voraus­sicht­lich ab 2025 in Deutsch­land starten.

Für Verkauf aufhüb­schen?

Seit längerer Zeit wird aller­dings ebenso über einen Verkauf von ViacomCBS speku­liert. Der Medi­enkon­zern ist im Vergleich zu Warner, Disney und Netflix vergleichs­weise klein. Die mangelnde Markt­kapi­tali­sie­rung macht es dem Unter­nehmen umso schwerer, notwen­dige Inves­titionen in Inhalte zu tätigen. Dies wiegt umso schwerer, da sich die Markt­gewichte durch eine Fusion von WarnerMedia und Disco­very weiter verschieben. Auch die Über­nahme von MGM Studios durch Amazon macht es Para­mount nicht unbe­dingt einfa­cher.

Sicher ist nicht ganz unwahr­schein­lich, dass Bakish und Reds­tone ViacomCBS durch das Rebran­ding für einen poten­ziellen Verkauf weiter aufhüb­schen wollen, denn der Zusam­men­schluss von Viacom und CBS in 2019 hat bis heute nicht zu einem stär­keren Konzern­ergebnis geführt. Dass sich ein Käufer findet, dürfte aber in Zukunft ohnehin wahr­schein­licher werden, denn vor allem Netflix steht unter Zugzwang, seinen Katalog mit neuen Inhalten zu füllen.

ViacomCBS ändert Stra­tegie: eigene Platt­formen im Fokus.

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