Angefasst: Der Touchscreen mit echten Tasten von Tactus
Tastatur von Tactus im Kurz-Test
Bild: teltarif.de
Ein kleines Unternehmen zieht auf der großen CES
in Las Vegas die Aufmerksamkeit auf sich. Tactus
[Link entfernt]
hat wie berichtet
eine Technologie entwickelt, die es ermöglicht, auf einem Touchscreen echte Tasten entstehen
und wieder verschwinden zu lassen. Der Clou dabei ist eine Extra-Schicht auf dem
Display, die den Namen Tactile Layer trägt und mit Hilfe
von in der Schicht gelagerter Flüssigkeit Tasten oder auch schlicht kleine Beulen auf dem
Display entstehen lässt, um das Tippgefühl zu verbessern. Wir konnten da nicht widerstehen
und mussten selbst Hand anlegen.
Tastatur von Tactus im Kurz-Test
Bild: teltarif.de
Wann die Schaltflächen aus der ebenen Oberfläche des Touchscreens
hervorgehoben werden, können Entwickler selbst bestimmen, Tactus bietet entsprechende
Schnittstellen und API an. Da nur minimale Mengen an Flüssigkeit bewegt werden müssen,
geht der Aufbau wirklich fix vonstatten. Keine Sekunde dauert es, bis die "echten" Tasten
aus dem Touchscreen hervortreten. Das Gefühl beim Tippen ist wirklich angenehm, man spürt
einen echten Druckpunkt, selbst wenn der "Hub" der Tasten natürlich minimal ist. Der
Unterschied zu einem normalen Touchscreen ist tatsächlich massiv, wenn auch schwer mit
Worten zu schildern. Der Effekt ist natürlich nicht auf die Bildschirmtastatur
beschränkt, im Prinzip kann jeder Bereich des Displays auf diese Weise hervorgehoben
werden, wenn in der aufgebrachten Schicht die entsprechenden Kanäle angelegt wurden.
Diese beeinträchtigt derzeit noch ein wenig die Helligkeit und Blickwinkelstabilität
das Displays, hier besteht noch Optimierungsbedarf.
Freie Formen kommen später
Massiver Unterschied zu einem normalen Touchscreen
Bild: teltarif.de
Wenn die Erhebungen über den Schaltflächen nicht mehr benötigt werden, etwa wenn die
virtuelle Tastatur auf dem Tablet ausgeblendet wird, wird die
Flüssigkeit innerhalb des Tactile Layers wieder entfernt und die Tasten verschwinden. Dies
geschieht ebenfalls schnell, weniger als eine Sekunde nach Ausblenden der Tastatur sind
die Erhebungen verschwunden - zumindest fast, denn das Display in unserem Test zeigte
danach noch immer leichte Unebenheiten bei den Schaltflächen. Dies lag allerdings laut
Aussage der Entwickler an dem Vorserienmodell und einer nicht ganz korrekten Kalibrierung.
Zusätzliche Schicht über dem Touchscreen
Bild: teltarif.de
Was die Tactile-Layer-Technologie im derzeitigen Stadium noch nicht beherrscht, sind
flexible und von der Software gesteuerte Formen. Die Flüssigkeit kann aktuell nur in
vorher festgelegten Kammern und Kanälen ein- und abfließen. Die Entwickler arbeiten
jedoch daran, dies auch noch hin zu bekommen, vermutlich aber erst in einer späteren
Version, wie man im Gespräch mit teltarif.de zu Protokoll gab. Ohnehin wird es noch
eine Weile dauern, bis die neuartigen Displays auf den Markt kommen. Geht es nach den
Entwicklern, ist es Ende 2013 oder Anfang 2014 so weit.