Zwischenstand

Telekom-Glasfaser-Ausbau : Vorvermarktung teilweise schleppend

Offenbar teilweise nur wenige Vorverträge unterschrieben
Von Thorsten Neuhetzki

Vorvermarktung von FTTH der Telekom im Überblick Vorvermarktung von FTTH der Telekom im Überblick
Screenshot: teltarif.de
Die Deutsche Telekom hat angekündigt, in insgesamt bis zu 19 Städten in Deutschland teilweise Glasfasernetze (FTTH) aufzubauen. Dabei setzt das Unternehmen auf unterschiedliche Vermarktungsstrategien - auch um diese für einen möglichen weiteren Ausbau in anderen Städten zu testen. Eine Variante ist die der Vorvermarktung. Hier will die Telekom die künftigen Kunden schon an Verträge binden, bevor die Netze ausgebaut wurden. Sind diese dann errichtet, muss der Kunde auch einen Anschluss bei der Telekom buchen. Der Ausbau startet in diesen Städten erst, wenn genügend Kunden einen Vorvertrag unterschrieben haben. Doch diese Vorvermarktung kommt nur langsam in Schwung, wie der entsprechenden Webseite der Telekom zu entnehmen ist.

Vorvermarktung von FTTH der Telekom im Überblick Vorvermarktung von FTTH der Telekom im Überblick
Screenshot: teltarif.de
Für das vorgesehene Ausbaugebiet im westfälischen Münster erwartet die Telekom 4800 Vorverträge. Anfang der Woche waren gerade einmal fünf Prozent davon abgeschlossen, inzwischen sind es sieben Prozent. Auch Kiel erreicht mit neun Prozent eine recht magere Quote. Deutlich besser sieht es aktuell in Friedrichsdorf aus. Hier sind aktuell 40 Prozent der erforderlichen Verträge unterschrieben. Allerdings erwartet die Telekom hier auch nur 600 Vorverträge zum Ausbaustart. Noch weniger sind es in Gummersbach, wo nur 250 Vorverträge unterschrieben werden müssen. Hier sind aktuell 35 Prozent erreicht. Damit der Ausbau startet, muss in den jeweiligen Städten bis zum 31. März die jeweilige Quote erfüllt sein. In 15 weiteren Gebieten soll der Ausbau unabhängig von der Vorvermarktung starten. Hier hofft die Telekom, während und nach dem Ausbau genügend Kunden gewinnen zu können.

Die Vorverträge beinhalten je nach Wunsch des Kunden einen Anschluss mit 100 oder 200 MBit/s im Downstream und 50 oder 100 MBit/s im Upstream. In einer Doppelflatrate-Variante für Internet und Festnetz-Telefonie kosten die Anschlüsse im Rahmen der Vorvermarktung 44,95 Euro monatlich, die Entertain-Variante, die zusätzlich noch das Fernseh-Angebot der Telekom beinhaltet, kostet 54,95 Euro monatlich. Diese Varianten sind mit 100 MBit/s Down- und 50 MBit/s Upstream ausgestattet. Für 5 Euro mehr bekommt der Kunde 200/100 MBit/s.

Hauseigentümer müssen 10-Jahres-Vertrag unterschreiben - Kosten entstehen nicht

Unabhängig von den Vorverträgen, die die Mieter und Wohnungseigentümer der jeweiligen Wohnungen schließen können, muss auch der Eigentümer der Gebäude seine Zustimmung geben. Diese Nutzungsvereinbarung für lichtwellenleiterbasierte Grundstücks- und Gebäudenetze (NVGG) ist zwingend erforderlich, damit die Telekom ihre Glasfasern bis in das Gebäude ziehen darf. Für den Eigentümer erfolgt dieses aktuell im Rahmen des Erstausbaus kostenlos. Hauseigentümer ist den Städten werden daher von der Telekom angeschrieben und um die Zustimmung gebeten. Diese muss allerdings für zehn Jahre gegeben werden. Eine Abnahmeverpflichtung entsteht explizit nicht. Stimmen die Hauseigentümer nicht zu, können auch die Mieter kein Glasfasernetz nutzen.

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