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VATM: "Wir werden die weißen Flecken schließen"

Drohungen der Telekom zu eventuellem Ausbaustopp seien "völlig unverständlich"
Von Marc Kessler

Als "völlig unverständlich" hat VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner die Drohung der Deutschen Telekom bezeichnet, die Schließung der sogenannten "weißen Flecken" auf den Prüfstand zu stellen.

"Seit über einem Jahr arbeiten wir gemeinsam mit der Deutschen Telekom an Plänen, die Versorgung auf dem Land gemeinsam mittels modernster Technologie zu verbessern, da der Festnetzausbau in diesen Gebieten jahrelang als völlig unwirtschaftlich abgelehnt wurde", erläutert Grützner. "Umso überraschender kam dann zu Weihnachten das Angebot der Telekom an die Politik, doch 2 MBit/s per Festnetz zu realisieren - allerdings unter der Bedingung höherer Vorproduktpreise."

Wenn die Telekom nun auf Grund einer Preissenkung von weniger als drei Prozent beim wichtigsten Vorleistungsprodukt, der Teilnehmeranschlussleitung (TAL), politisch Druck mache und mit einem Ausbaustopp drohe, zeige sie, dass es ihr nicht um die Sache gehe, sondern um die Durchsetzung unternehmenspolitischer Strategieziele. Grützner: "Die Telekom versucht weiterhin, Wettbewerb zu verhindern oder zu verdrängen."

Grützner: Telekom-Wettbewerber investieren trotzdem

"Die aktuelle TAL-Entscheidung führt nicht zu einem Stopp der Investitionen in den Breitbandausbau", sagt Grützner. "Unsere Unternehmen haben die alternativen Techniken, um attraktive und kostengünstige Lösungen zur Schließung der weißen Flecken zu realisieren. Wir setzen weiter auf modernste Funktechnologien. Wir warten dabei nicht auf die digitale Dividende, sondern nutzen bereits verfügbare Mobilfunk-, Richtfunk-, aber auch Satelliten-Technologie. Wo es bereits heute möglich ist, bauen unsere Unternehmen auch Glasfasernetze auf dem Land, die dem Festnetzausbau der DTAG weit überlegen sind."

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