Musik

WiMP bietet HiFi-Streaming: Das bringt das FLAC-Format wirklich

CD-Qualität: Unterschied beim Musik-Streaming vor allem beim Preis
Von Thorsten Neuhetzki

WiMP bietet HiFi-Streaming an. Wir zeigen Ihnen unsere Eindrücke. WiMP bietet HiFi-Streaming an. Wir zeigen Ihnen unsere Eindrücke.
Quelle: WiMP, Screenshot: teltarif.de
simfy, rdio, spotify & Co: Angebote für Musik-Flatrates gibt es in Deutschland wahrlich mehr als genug. Sie alle bieten - grob gesagt - 20 bis 25 Millionen Songs für 10 Euro im Monat an, wenn diese auch auf Smartphones gehört werden soll. Unterscheidungsmerkmale? Wenige. Lediglich einige Stereo-Anlagen oder Geräte wie die Sonos-Boxen werden vom einen Streaming-Anbieter unterstützt, vom anderen nicht. Da ist es durchaus erfreulich, dass WiMP, ein vergleichsweise unbekannter Streaming-Anbieter, versucht, sich mit einem Alleinstellungsmerkmal aus der Masse der Anbieter hervorzuheben.

Streaming in CD-Qualität lautet der Anspruch von WiMP. Verwendet wird dazu FLAC (Free Lossless Audio Codec). Allerdings kommt nicht jeder in den Genuss der Qualität: 10 Euro mehr als üblich sollte man schon auf den Tisch legen. Für 19,99 Euro monatlich gibt es sämtliche Songs in besserer Qualität als WiMP (und andere) Anbieter es im üblichen Format ermöglichen. Doch lohnt sich die Mehrausgabe von 10 Euro monatlich? Wir haben WiMP HiFi getestet - und zwar ohne Mikrofone und Messsysteme, sondern mit unseren Ohren und handelsüblichen Abspielgeräten. Unser Eindruck: Nur für HiFi-Fans mit gutem Kopfhörer und noch besserem Gehör lässt sich ein wirklicher Unterschied ausmachen.

Test mit Kopfhörer und Sonos

WiMP bietet HiFi-Streaming an. Wir zeigen Ihnen unsere Eindrücke. WiMP bietet HiFi-Streaming an. Wir zeigen Ihnen unsere Eindrücke.
Quelle: WiMP, Screenshot: teltarif.de
Zum Testen haben wir zwei unterschiedliche Konstellationen verwendet. Die eine war ein PreSonus HD7 Kopfhörer an einem Samsung Galaxy S4. Der Kopfhörer ist zwar keine Supermarkt-Massenware aber auch kein Highend-Kopfhörer. Er ist inzwischen für knapp 30 Euro im einschlägigen Versandhandel zu haben. In dieser Konstellation war der Unterschied zwischen HiFi und normalem Stream - abgängig vom Musiktitel - gut hörbar. Die abgespielten Songs wirkten deutlich klarer, dynamischer und lebendiger. Doch auch im Normalmodus war schon eine für den Durchschnittshörer ausreichende Qualität zu erzielen.

Getestet haben wir WiMP HiFi auch mit der neuen Sonos Play:1. Diese haben wir Ihnen vor einigen Tagen schon in einem eigenen Testbericht vorgestellt. Obwohl Sonos eine sehr gute Klangqualität an den Tag legt konnten wir in unserem Test keinerlei Unterschied zwischen WiMP HiFi und einem Streaming vom Mitbewerber simfy in Standardqualität feststellen. Wir mussten an dieser Stelle mit simfy vergleichen, da die Sonos-App - im Gegensatz zur Original-WiMP-App - keine Auswahl zulässt, ob der Stream in HiFi erfolgen soll oder nicht.

Wer WiMP HiFi per Mobilfunk bzw. auf dem Handy nutzt, sollte beachten, dass beim HiFi-Streaming deutlich höherer Datentraffic entsteht. 30 bis 60 MB pro Song können so zusammenkommen. Damit dauert das Puffern beim Streaming bei einer langsamen Leitung länger und der Datentraffic nimmt gegenüber einem normalen Streaming deutlich zu.

Fazit: WiMP HiFi nicht nur Marketing-Gag, aber nur für wenige interessant

Keine Frage: Die 10 Euro monatlich extra sind hörbar. Doch die Zielgruppe der Kunden, die dieser Unterschied interessiert, dürfte überschaubar sein. Noch überschaubarer wird der Anteil jener, die das Equipment haben, den Unterschied auch wirklich zu hören. Wer sich selbst ein Bild machen will, kann das für einen Tag [Link entfernt] kostenlos tun. WiMP HiFi kann so lange kostenlos genutzt werden, nur eine kurze Registrierung ist notwendig.

Einen Überblick über eine Auswahl von Musik-Streaming-Plattformen haben wir für Sie auf einer Übersichtsseite zusammengestellt. Dort finden Sie auch Informationen zu speziellen Features der Anbieter und über welche HiFi-Plattformen sie hörbar sind.

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