5G Broadcast im neuen Test: Diese Features sind neu
Mit 5G Broadcast steht ein neuer Rundfunk-Übertragungsstandard in den Startlöchern. Auf der International Broadcasting Convention (IBC) in Amsterdam wurde das Verfahren unter anderem an den Messeständen der Europäischen Rundfunk-Union (EBU) und der Firma Rohde & Schwarz vorgeführt. Das war zwar schon im vergangenen Jahr der Fall. Doch mittlerweile wurde der Standard um neue Funktionen ergänzt.
5G Broadcast Demo auf der IBC in Amsterdam
Foto: teltarif.de
Unter anderem beherrscht 5G Broadcast jetzt auch Warnungen, die im Ernstfall akustisch und optisch auf den Empfangsgeräten dargestellt werden. Der Rundfunkstandard ergänzt demnach den Cell Broadcast Dienst in den Mobilfunknetzen, Warn-Apps wie Katwarn oder die EWF-Funktion, die der DAB+-Rundfunkstandard mit sich bringt.
5G Broadcast warnt vor Gefahren
Wie die Warnungen bei 5G Broadcast in der Praxis funktionieren, konnten sich Interessenten auch gleich auf der Messe ansehen. Hierzu war ein roter Knopf am EBU-Stand installiert. Nach Betätigen dieses Schalters dauerte es nur wenige Sekundenbruchteile, bis die mit 5G-Broadcast-Empfang ausgestatteten Smartphones die Test-Warnmeldung anzeigten. Zudem war ein lauter Warnton zu hören.
Roter Knopf zum Auslösen von Warnungen neben den 5G Broadcast Testhandys
Foto: teltarif.de
Hintergrund der Implementierung der Warn-Funktion: Die Entwickler gehen davon aus, dass 5G Broadcast im Katastrophenfall möglicherweise robuster als die Mobilfunknetze funktioniert. Das heißt: Die Bevölkerung könnte auf diesem Weg auch dann noch gewarnt werden, wenn Cell Broadcast und Warn-Apps nicht mehr genutzt werden können.
Unterbrechungsfreier "Fallback" um Streaming
Eine weitere Neuerung ist die unterbrechungsfreie automatische Umschaltung zwischen 5G Broadcast und klassischem Streaming. Wenn der Empfangsbereich für 5G Broadcast verlassen wird, schalten die Empfänger automatisch auf Internet-Streaming um - entweder über WLAN oder über das Mobilfunknetz. Dabei wird auch der Zeitversatz zwischen den beiden Empfangswegen automatisch ausgeglichen.
Anzeige der über 5G Broadcast empfangenen Notfall-Warnung
Foto: teltarif.de
Als Empfänger dienen weiterhin modifizierte Android-Smartphones. Generell soll 5G Broadcast vor allem für den mobilen Einsatz dienen. Es sei zwar auch möglich, in 4K zu senden. Für den mobilen Empfang sei ein Übertragungsmodus sinnvoller, der so robust ist, dass auch eine schwächere Feldstärke noch für eine aussetzerfreie Wiedergabe ausreicht.
Optionaler Rückkanal über Internet-Verbindung
5G Broadcast funktioniert grundsätzlich auch ohne SIM-Karte im Smartphone. Wenn das Mobiltelefon aber über eine Datenverbindung verfügt, könne diese für einen Rückkanal genutzt werden. Der Dienst soll im Frequenzbereich zwischen 470 und 700 MHz etabliert werden. Ob und in welchem Umfang das Übertragungsverfahren eingeführt werden kann, wird maßgeblich davon abhängen, ob der vorgesehene Frequenzbereich für den Rundfunk erhalten bleibt.