Belkin: Smarte Kameras werden zu Elektronikschrott
Wemo NetCams werden wertlos
Foto: Belkin, Grafik/Montage: teltarif.de
Smart Home ist im Trend. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um das per Sprachbefehl eingeschaltete Licht in der Küche oder die per App programmierbare Raumtemperatur im Wohnzimmer geht. Doch wie zukunftssicher ist die Technik? Das hängt in erster Linie davon ab, wie es um das Ökosystem bestellt ist, auf dem die gekaufte Hardware basiert.
Eine unerfreuliche Nachricht hat Belkin jetzt für Kunden veröffentlicht, die Überwachungskameras vom Typ Wemo NetCam erworben haben. Die Geräte werden nur noch wenige Tage funktionieren. Hintergrund ist nach Angaben des Herstellers, dass die Video-Plattform, die Belkin zur Unterstützung der Produkte einsetzt, zum 29. Mai abgeschaltet wird.
Fremd-Software funktioniert nicht
Wemo NetCams werden wertlos
Foto: Belkin, Grafik/Montage: teltarif.de
Die Plattform hatte insgesamt nur sieben Jahre lang existiert. Warum die Server außer Betrieb genommen werden, ist nicht bekannt. Wie Belkin einräumt, können die Kameras auch nicht mit der Software von Fremdherstellern ausgestattet werden, um weiter betriebsbereit zu bleiben. Sprich: Die Geräte, die heute noch als Überwachungskameras und Bewegungsmelder dienen, werden über Nacht zu Elektronikschrott.
Früher war es einen Spiegel-Online-Bericht zufolge sehr wohl möglich, auch Drittanbieter-Software einzusetzen. Das wurde vor einiger Zeit mit einem Software-Update unterbunden. Die Frage der Kollegen, warum man diesen früheren Zustand nicht wiederherstellt, beantwortete Belkin dem Bericht zufolge wie folgt: "Wir haben jeden möglichen Workaround in Betracht gezogen, darunter auch die Rücknahme der Firmware-Änderung sowie den Wechsel zu anderen externen Dienstleistern. Aber keiner davon erfüllt unsere Sicherheits- und Usability-Anforderungen."
Rücksendung ist möglich - mit Einschränkungen
Kunden können die Kameras an den Hersteller zurückschicken, um diese fachgerecht entsorgen zu lassen und eine Rückerstattung zu beantragen. Allerdings ist das nur für Käufe nach dem 1. April 2018 möglich - also für Kameras, bei denen die Garantie noch nicht abgelaufen ist. Der Kunde muss zudem die Rechnung eines autorisierten Händlers mitschicken und seine Ansprüche bis zum 30. Juli geltend machen.
Für Kunden, die noch ein aktives Abonnement für den iSecurity+-Dienst haben, der zusätzliche Features wie einen Premium-Aufzeichnungsdienst mit den Überwachungskameras ermöglicht hat, bietet Belkin eine Rückerstattung für den Zeitraum an, in dem der Service aufgrund der Abschaltung der Server nicht mehr genutzt werden kann.
In einer weiteren Meldung sind wir bereits dem Problem auf den Grund gegangen, dass für smarte Geräte oft niemand haftet.