Breitbandausbau: Rhein-Pfalz-Kreis wird Vorreiter
Rheinland-Pfalz will bis 2025 ein flächendeckendes Gigabit-Netzwerk
Bild: picture alliance/Jan Woitas/ZB/dpa
Der Rhein-Pfalz-Kreis wird als erster
rheinland-pfälzischer Landkreis mit schnellem Internet im
Gigabit-Bereich versorgt. Innenminister Roger Lewentz (SPD) ließ dem
Kreis dafür einen Förderbescheid in Höhe von rund 5,2 Millionen Euro
zukommen, wie das Ministerium heute in Mainz mitteilte. "Ziel der
Landesregierung ist der flächendeckende Glasfaser-Ausbau und damit
die Schaffung von gigabitfähigen Anschlüssen", sagte Lewentz.
Im Rhein-Pfalz-Kreis sollen Tiefbauarbeiten auf 167 Kilometer Länge erfolgen. Es werden 308 Kilometer Glasfaser und 231 Kilometer an Leerrohren neu verlegt. Auch 18 Schulen bekommen Glasfaseranschlüsse. Bisher unterversorgte Haushalte oder Firmen sollen Glasfaser bis mindestens zur Grundstücksgrenze von Gebäuden bekommen (Fibre-to-the-Building, FTTB).
Bis 2025 flächendeckendes Gigabit-Netz
Rheinland-Pfalz will bis 2025 ein flächendeckendes Gigabit-Netzwerk
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Auf eine Übertragungsrate von 50 Megabit an Daten je Sekunde kommen
in Rheinland-Pfalz bisher über 80 Prozent der Haushalte, mehr als
60 Prozent sind laut Ministerium "gigabitfähig".
Besonderes Augenmerk legt Rheinland-Pfalz auf die ländlichen Regionen. So ist hier laut Statusbericht Netzbündnis 2018 [Link entfernt] die 50 MBit/s-Verfügbarkeit von Ende 2010 bis Mitte 2018 von 2,9 Prozent um 52,3 Prozentpunkte auf 55,2 Prozent gestiegen. Im Schnitt konnte das Land die Verfügbarkeit mit 50 MBit/s im ländlichen Raum um 6,5 Prozentpunkte pro Jahr steigern. Die Landesregierung hat das ehrgeizige Ziel, bis 2025 eine flächendeckende Bandbreite von einem Gigabit/s zu erreichen. Im Doppelhaushalt 2019/2020 sind für den Breitbandausbau im Gigabit-Bericht 575 Millionen Euro vorgesehen.
Ausbau läuft auch privat
In Rheinland-Pfalz treiben auch private Unternehmen den Glasfasernetzausbau voran. So hat im Rhein-Pfalz-Kreis bereits im Jahr 2017 die Deutsche Glasfaser die 40-Prozent-Hürde genommen, die nötig ist, um den Bau eines Glasfasernetzes in Angriff zu nehmen. Konkret hatten sich in der Gemeinde Heuchelheim 41 Prozent der Haushalte für einen Glasfaser-Anschluss entschieden, während es in Großniedesheim 42 Prozent der Haushalte waren. Beide Gemeinden stellen das erste Gebiet in Rheinland-Pfalz dar, in dem das Unternehmen seine Aktivitäten aufnehmen konnte.
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