Kaufberatung CPU

Mooresches Gesetz macht den Prozessor zum Alleskönner

Nahtloses Zusammenspiel von CPU und GPU wichtig
Von dpa /

Bei der Kaufentscheidung für ein Notebook sollte man beim Prozessor die Cache-Größe im Blick haben. Je größer dieser Zwischenspeicher, desto mehr Daten kann der Prozessor zur Ausführung bereithalten, erklärt Strobel. "Das hat Vorteile bei bestimmten Anwendungen wie der Bearbeitung von riesengroßen Dateien, wie sie beim Schneiden von HD-Videos anfallen." Bei Intel hat der aktuelle i3 einen Cache von drei Megabyte, beim i5 sind es in der Regel sechs und beim i7 acht Megabyte.

Beim Kauf eines Prozessors bekommt man in der Regel die Boxed-Version mit einem Lüfter für den Prozessor, einen i3 von Intel gibt es zurzeit zu Preisen ab etwa 90 Euro. Die "Tray"-Ausführung ohne Kühler ist eigentlich für den sogenannten OEM-Vertrieb gedacht, also zum Einbau beim PC-Hersteller.

Will man einen schon etwas älteren PC mit einem der neuen Prozessoren auf Touren bringen, stellt sich zuerst die Frage, ob auch Chipsatz und Sockel dazu passen. Die aktuellen AMD-Fusion-Prozessoren haben einen neuen Sockel mit der Bezeichnung FM1. Die Pins der vier mal vier Zentimeter großen CPUs sind so angeordnet, dass man den Chip nicht falsch einstecken kann. Die neuen Intel-CPUs verlangen den Sockel 1156. Dafür gibt es geeignete Hauptplatinen (Motherboards) von unterschiedlichen Herstellern zu Preisen ab etwa 70 Euro.

Das klassische dreiteilige Design für das Herz des PCs macht einem zweiteiligen Design Platz: Der bisher aus den beiden als Northbridge und Southbridge bezeichneten Bauelementen bestehende Chipsatz besteht nur noch aus einem Controller. Den etwa bisher in der Northbridge untergebrachtne Controller für den Arbeitsspeicher hat der Prozessor aufgenommen. Die CPU wird damit immer mehr zum Alleskönner.

Das ist für Intel-Sprecher Strobel eine Folge des Mooreschen Gesetzes, wonach sich die Zahl der Transistoren auf gleicher Chip-Fläche etwa alle zwei Jahre verdoppelt. "Es werden immer mehr Funktionen direkt im Chip integriert, weil immer mehr Transistoren zur Verfügung stehen, denen Aufgaben zugewiesen werden können."

Motherboard-Kauf: CPU und RAM müssen passen

Wer ein neues Motherboard kauft, muss nicht nur darauf achten, dass es den Wunschprozessor von Intel oder AMD aufnehmen kann und über die gewünschten Schnittstellen und Anschlüsse wie zum Beispiel USB 3.0 verfügt. Es sollte auch mit bereits vorhandenen Komponenten wie dem Arbeitsspeicher (RAM) komaptibel sein. Ist die verwendete Windows-Version älter als der neue Chipsatz, sollte man sich beim Motherboard-Hersteller erkundigen, ob es einen Treiber gibt.

Auch wenn nun andere Faktoren die Entwicklung bei den Prozessoren vorantreiben, so bleibt die Taktrate dennoch ein wichtiges Indiz für die Leistungsfähigkeit. Für die große Mehrheit der Nutzer ist die Rechenkapazität jedoch kein Flaschenhals mehr. Bei privat genutzten PCs hat der Prozessor mitunter längere Zeit nichts zu tun - in der Fachsprache spricht man vom Idle-Zustand.

Für spezielle Zwecke wie Spiele mit schnell bewegten 3D-Szenen in hochauflösender Qualität kann die Leistung aber weiterhin nicht hoch genug sein. Kürzlich stellte ein FX-Prozessor von AMD mit einer Taktrate von 8,429 Gigahertz einen neuen Rekord auf, unter extremer Kühlung bei minus 180 Grad. "Diese Frequenz bläst jeden modernen Desktop-Prozessor weg", schrieb AMD-Manager Simon Solotko im Firmenblog [Link entfernt] , warnte PC-Nutzer aber vor unsachgemäßer Nachahmung: "Übertakten und extreme Kühlung macht eure Hardware-Garantie zunichte und kann ernste Schäden an der PC-Hardware anrichten."

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