Trotz Corona-Krise geht der Breitbandausbau weiter
Im vergangenen März erhielten 311.000 Haushalte von den Bonnern höhere Surf-Geschwindigkeiten. Im Telekom-Netz können nun 32,4 Millionen Haushalte mit bis zu 100 MBit/s im Internet surfen. Davon stehen 22,9 Millionen Haushalten sogar Zugänge mit bis zu 250 MBit/s zur Verfügung.
Auch die Zahl der Telekom-Haushalte, die mit reiner Glasfaser angebunden sind, stieg im März um knapp 50 000 und beträgt jetzt knapp 1,7 Millionen. Demnächst kommen 22 Unternehmen im Gewerbegebiet in Endingen am Kaiserstuhl hinzu, die von der Telekom mit Glasfaser angeschlossen werden. Und in Schwanebeck im Vorharz bauten die Bonner ihr Netz mit Vectoring aus, sodass dort 3000 Privathaushalte und Unternehmen nun mit bis zu 100 MBit/s im World Wide Web surfen können.
Erster Spatenstich bei Glasfaser Nordwest
In Belm beginnt die Glasfaser Nordwest, das Joint Venture von Telekom und EWE, ihr erstes Ausbauprojekt
Bild: Christian Kerber
Auch das Joint Venture der Telekom mit dem Energieversorger EWE, die Glasfaser Nordwest, hat ihre Arbeit aufgenommen. Ende April 2020 erfolgte in Belm im Landkreis Osnabrück der erste Spatenstich. In den kommenden zwölf Monaten soll für 3300 Haushalte ein FTTH-Netz entstehen.
Aber auch an der Glasfaser Nordwest geht das Corona-Virus nicht spurlos vorbei. „Uns ist die Gesundheit unserer Kunden und Techniker sowie Bautrupps von höchster Wichtigkeit“, sagt Carsten Höfinghoff, Pressesprecher der Glasfaser Nordwest. „Auf unseren Baustellen werden wir für entsprechende Sicherheitsmaßnahmen sorgen.“
Mit Belm macht Glasfaser Nordwest den Anfang. In der Hansestadt Stade startete das Unternehmen Anfang Mai 2020 das zweite Projekt. Über 4500 Haushalte der Stadt an der Elbe werden mit Glasfaser versorgt. Die Bauarbeiten sollen auch hier ein Jahr andauern. Ausgebaut wird in drei Abschnitten. Der Startschuss fiel in Teilen Haddorfs. Das zweite Gebiet umfasst Teile Hohenwedels. Das dritte Gebiet umfasst große Teile Wiepenkathens nördlich der Alten Dorfstraße sowie ausgewählte Teile südlich dieser Straße.
Ausbau vom Meer bis ins Bergische
EWE baut auch im Alleingang Glasfasernetze aus. Im ostfriesischen Esens errichtet das Oldenburger Unternehmen für fast 2700 Haushalte ein FTTH-Netz. Das von der EWE NETZ beauftragte Unternehmen Bold, Steinbrecher und Mambau wird Tiefbauarbeiten auf einer Länge von rund 31 Kilometern durchführen. Im Rahmen dieser Ausbauarbeiten werden zum Teil auch gleich die vorhandenen Strom- und Gasnetze der EWE saniert. Das gesamte Erschließungsgebiet ist insgesamt in 14 Ausbaubereiche aufgeteilt. Gestartet wird mit sieben davon, die voraussichtlich bis Mai 2021 fertiggestellt sein werden.
An der Gerhard-Rottlaender-Straße stehen bereits die großen Trommeln mit den Leerrohren bereit, die in Wiehagen in die Erde verlegt werden
Bild: Gerrath/BEW
Von der Waterkant ins Bergische Land in Nordrhein-Westfalen: Seit August 2019 läuft der Breitbandausbau in Wipperfürth und Hückeswagen. Beide Kommunen erhalten von Bund und Land Zuschüsse in Höhe von 20,4 Millionen Euro. Etwa 3000 Haushalte, mehr als 100 Unternehmen und 18 Schulen können von dieser Förderung profitieren.
Die Bergische Energie- und Wasser-GmbH will mit ihrem Kooperationspartner innogy TelNet bis Ende kommenden Jahres insgesamt 1270 Kilometer Glasfaserkabel verlegen. In Hückeswagen wurden dafür jetzt erste Leerrohre verlegt. Bis Ende 2021 sollen alle Haushalte, Unternehmen und Schulen ans FTTB-Netz angeschlossen sein.
Glasfaser für sächsische Unternehmen
Auch in Gütersloh kann der lokale Energieversorger mit dem Glasfaserausbau beginnen, nachdem der Aufsichtsrat der Stadtwerke Gütersloh den Plänen Anfang Mai 2020 zugestimmt hat. „Trotz der Corona-Pandemie werden wir jetzt zügig starten, um die Menschen schnellstmöglich mit der notwendigen Glasfaser-Infrastruktur zu versorgen“, betont Stadtwerke-Geschäftsführer Ralf Libuda.
Seitens der Stadtwerke, der BITel, der Netzgesellschaft Gütersloh und der Bauunternehmen sowie der Dienstleister stehe man in den Startlöchern. Noch in diesem Monat soll im Vermarktungsgebiet Avenwedde Bahnhof begonnen werden. Kurz darauf starten die Arbeiten im Gebiet Kattenstroth „Mitte“.
Der Telekommunikationsdienstleister envia TEL hat sich auf die Versorgung von Gewerbegebieten mit Glasfaser spezialisiert. Seit Ende April 2020 verlegt envia TEL im Gewerbegebiet Friedrichsgrün im sächsischen Reinsdorf Glasfaser für Spitzengeschwindigkeiten bis 10 GBit/s. Ebenso schnell werden die Unternehmen in Gornsdorf im Erzgebirge im Internet surfen können. Seit Anfang Mai 2020 wird hier Glasfaser verlegt. Und seit Kurzem ist envia TEL auch im Leipziger Stadtteil Lindenthal aktiv. Die Ausbauarbeiten sind hier in zwei Abschnitte unterteilt und sollen voraussichtlich Anfang August 2020 beendet sein.