Glasfaserring für Highspeed in Brandenburg
Nach Essen baut 1&1 Versatel auch in Kassel das Glasfaserangebot für Unternehmen aus
Bild: 1&1 Versatel
In den vergangenen Wochen hat insbesondere Vodafone mit dem Übertragungsstandard DOCSIS 3.1 für Gigabit-Speed in vielen Kabelhaushalten gesorgt. Tele Columbus will dem in nichts nachstehen.
In Brandenburg betreibt die Unternehmensgruppe Kabelnetze, in denen die Glasfaser bis ans Gebäude reicht (FTTB). Damit könnten die Netze zwar Gigabit-Geschwindigkeiten liefern, angeboten werden meistens aber „nur“ Bandbreiten bis 400 MBit/s. Das soll sich mit dem neuen Glasfaserring verbessern.
Der 700 Kilometer lange Brandenburg-Ring versorgt die Netzstandorte in Bernau, Eberswalde, Bad Freienwalde, Frankfurt/Oder, Eisenhüttenstadt, Jüterbog, Luckenwalde und Ludwigsfelde. Gestiegene Bandbreitennachfragen können bei Bedarf zeitnah durch die Aufschaltung weiterer Wellenlängen beantwortet werden.
Die Signale des Glasfaserrings sind dabei doppelt – also redundant ausgeführt, um jederzeit eine Signalverfügbarkeit auf höchstem Niveau zu gewährleisten. „Dank der zentralen Anbindung können wir nun deutlich schneller auf die Nachfrage nach höheren Bandbreiten oder einer steigenden Netzauslastung reagieren“, erklärt Dietmar Pöltl, Chief Technology Officer von Tele Columbus.
htp verlängert Vorvermarktung
Nach Essen baut 1&1 Versatel auch in Kassel das Glasfaserangebot für Unternehmen aus
Bild: 1&1 Versatel
Etwas weiter im Westen, genauer gesagt im Großraum Hannover ist htp aktiv. Nach erfolgreicher Vorvermarktung wird der Netzbetreiber die Orte Brelingen, Bäntorf und Brünnighausen mit Glasfaser ausbauen. In Brelingen sollen die ersten Anschlüsse bereits Ende August 2020 aktiviert werden. In Bäntorf und Brünnighausen beginnt htp mit der Feinplanung. Im 1. Quartal 2021 sollen die Haushalte dann an das neue Glasfasernetz angeschlossen werden.
Darüber hinaus hat htp die Vorvermarktung in den Orten Gailhof, Meitze, Hemmendorf und Oldendorf verlängert. Auch in Dehmke und Reher läuft derzeit die Vermarktungsphase. „Wir wollen allen die Chance auf stabiles und hochleistungsfähiges Internet bieten“, sagt htp-Geschäftsführer Thomas Heitmann. „Denn nach Ablauf der neuen Frist können wir für lange Zeit keine Glasfaser-Aufträge mehr entgegennehmen.“
Tatkräftig beim symbolischen ersten Spatenstich: Schwachhausens Bürgermeister Bovenschulte und Bremens Wirtschaftssenatorin Vogt zusammen mit Torsten Köhne (swb; 2.v.r.), Christoph Meurer (l.) und Oliver Prostak (r.; beide von Glasfaser Nordwest)
Senatspressestelle
Cloppenburg und Bremen erhalten Glasfaser
Nicht weit von Hannover entfernt liegt die Region, in der die Glasfaser Nordwest ausbaut. So erhalten 5000 Haushalte in Cloppenburg bis 2021 Glasfaseranschlüsse. Das Joint Venture aus Deutsche Telekom und dem Energie- und TK-Versorger EWE will die Auswirkungen der Ausbauarbeiten so gering wie möglich halten. „Für die Erschließung der Hausanschlüsse kommen moderne Verlegetechniken zum Einsatz“, erklärt EWE-Kommunalbetreuer Gerd Niemann.
„Dadurch sind keine großen Baumaßnahmen im Vorgarten notwendig. Es müssen nur zwei kleine Löcher gebuddelt werden, mehr nicht.“ Ein geringer Aufwand für einen zukunftssicheren Internetanschluss, wie Niemann findet. Darüber hinaus will Glasfaser Nordwest 5300 Haushalte in Bremen-Schwachhausen mit Gigabit-Anschlüssen versorgen. Als Ausbaupartner führt das swb-Tochterunternehmen wesernetz die Bauarbeiten für das neue Glasfasernetz im Auftrag von Glasfaser Nordwest durch.
Telekom in Münster, envia TEL in Cottbus
Von Bremen aus geht die Autobahn A1 in südliche Richtung bis Münster. Auch hier sind die Stadtwerke dabei, die Münsteraner mit Glasfaseranschlüssen zu versorgen. Dafür kooperieren sie mit der Telekom. Bis 2030 sollen 16 000 Haushalte einen FTTH-Anschluss bekommen. Dafür müssen 40 000 Gebäude an ein neues Glasfasernetz angeschlossen werden. Die Stadtwerke Münster werden die passive Technik bauen. Für den Betrieb der aktiven Netzwerkkomponenten ist die Telekom verantwortlich.
Freuen sich über schnelles Internet für Unternehmen in Cottbus: Cottbus' Oberbürgermeister Holger Kelch (l.) und envia-TEL-Geschäftsführer Stephan Drescher
Romy Naumann-Kluge, envia TEL GmbH
Überquert man von Münster aus das Sauerland, kommt man nach Kassel und zu 1&1 Versatel. Der Netzbetreiber erweitert zusammen mit der Städtische Werke Netz + Service GmbH das Glasfaserangebot für Unternehmen in der documenta-Stadt. Auch an der Endstation der Rundreise, in Cottbus, erhalten die Unternehmen Gigabit-Anschlüsse. Ab Ende September 2020 verlegt die envia TEL in den Gewerbegebieten Gallinchener Hauptstraße, GE 2 Lange Straße, GE 5 Lange Straße, Am Schorbuser Weg sowie Am Telering Glasfaserleitungen.
Darüber hinaus verdichtet das Unternehmen sein Breitbandnetz in den Gewerbestandorten Siedlung Nord I bis III sowie in zahlreichen Standorten im Cottbuser Osten. Insgesamt profitieren davon 450 Unternehmen, die in Zukunft mit bis zu 10 GBit/s im Internet surfen können. „Für die verbleibenden Gewerbegebiete werden wir noch in diesem Jahr das Vergabeverfahren starten“, macht Oberbürgermeister Holger Kelch auch den Unternehmen Hoffnung, die bislang kein Gigabit-Speed haben.