Breitband: Hohe Investitionen bringen kräftiges Wachstum
Die Münchener Stadtwerketochter M-net freut sich über ein Umsatzplus von fünf Prozent. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete der Netzbetreiber 272 Millionen Euro – ein Rekord für M-net. Grundlage des Erfolgs ist die steigende Zahl an FTTx-Haushalte, die 2020 im Vergleich zu 2019 um drei Prozent zulegte. Von diesen 790.000 Haushalten reicht laut M-net die Glasfaser bei über 70 Prozent zumindest bis ans Gebäude. Bei den aktiven Verträgen legten die Münchener um vier Prozent auf 503.000 zu.
Seit 2010 erschließen die Stadtwerke München und ihr Tochterunternehmen M-net die bayerische Landeshauptstadt mit Glasfaser
M-net
Damit das Wachstum anhält, erweitert M-net zusammen mit den Stadtwerken München den Glasfaserausbau in der bayerischen Landeshauptstadt. Bis 2023 erschließen die beiden Unternehmen über 3200 weitere Gebäude und versorgen damit rund 17.000 zusätzliche Wohn- und Gewerbeeinheiten mit Gigabit-Anschlüssen. Bislang sind 600.000 Haushalte angeschlossen. In zwei Jahren soll die Zahl auf 650.000 steigen.
Telekom baut in Hamburg, Dortmund, Frankfurt und Düsseldorf
Seit 2010 erschließen die Stadtwerke München und ihr Tochterunternehmen M-net die bayerische Landeshauptstadt mit Glasfaser
M-net
Auch die Deutsche Telekom legte im Bericht zum ersten Quartal 2021 positive Zahlen vor. In den ersten drei Monaten des Jahres kamen 9000 neue Breitbandkunden hinzu und damit 1000 mehr als im Vergleichszeitraum 2020. Insgesamt baute die Telekom 368.000 neue Anschlüsse, zu denen sie aber auch die Vectoring-Anschlüsse zählt. Insgesamt spricht die Telekom von 16,3 Millionen glasfaserbasierten Anschlüssen, 1,5 Millionen mehr als ein Jahr zuvor.
Aber auch bei den Bonner stehen die Zeichen auf Glasfaser. Bislang erhielten 2,3 Millionen Haushalte von der Telekom einen reinen Glasfaserzugang. In Hamburg, Frankfurt am Main und Düsseldorf sollen bis Ende 2025 eine Million Glasfaseranschlüsse entstehen, über die Hälfte davon in der Elbmetropole. Daneben kündigt die Telekom weitere Ausbauprojekte in Dortmund, Dormagen und Karlsruhe mit insgesamt 27.700 Haushalten an.
Glasfaser für ländliche Regionen
Zusätzlich engagiert sich der ehemalige Monopolist auch in unterversorgten ländlichen Regionen. Hier sollen bis Ende des Jahres 200.000 Glasfaseranschlüsse entstehen. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf eine Milliarde Euro. Einen Teil davon wird sicherlich der Staat zuschießen, den gerade in ländlichen Regionen lohnt sich der Breitbandausbau für Netzbetreiber selten. Hier fließt die Förderung hin. Eine Milliarde Euro an Zuschüssen kann die Deutsche Glasfaser für sich verbuchen.
Nach erfolgreicher Vorvermarktung begann DNS:NET Ende Mai 2021 mit dem Bau eines Glasfasernetzes für die rund 9000 Einwohner von Mittenwalde
DNS:NET Internet Service GmbH/H. Wiedl
Ein Rekordjahr meldet auch envia TEL. Der Umsatz klettert um ein Drittel auf 79,1 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr schloss der Netzbetreiber insgesamt 48 Industrie- und Gewerbestandorte in Mitteldeutschland mit über 2800 Unternehmen an sein Glasfasernetz an. Ende 2020 ist envia TEL zudem ins Endkundengeschäft eingetreten und hofft auch hier auf kräftiges Wachstum.
Glasfaser für den Osten und Nordwesten
Dabei kann sich der Netzbetreiber der Konkurrenz durch DNS:NET sicher sein. Ende Mai 2021 startete das Unternehmen den Glasfaserausbau im brandenburgischen Mittenwalde. Rund 9000 Einwohner sollen Spitzengeschwindigkeiten bis 2,5 GBit/s erhalten. Dafür verlegt DNS:NET in der südlich von Berlin gelegenen Gemeinde 100 Kilometer Glasfaserkabel. Nördlich der Hauptstadt wird DNS:NET demnächst in Schorfheide aktiv. Dort wurde eine Kooperationsvereinbarung für den flächendeckenden Aufbau eines Glasfasernetzes im gesamten Gemeindegebiet unterzeichnet.
Natürlich bauen auch Unternehmen, die keine Rekorde zu vermelden haben, ihre Netze weiter aus. So kündigt die Glasfaser Nordwest ein FTTH-Netz mit über 1600 Anschlüssen in Bad Essen an. Der Startschuss soll im Herbst fallen. In der Samtgemeinde Ahlden wirbt htp für den Netzausbau. Entscheiden sich 40 Prozent der Haushalte für einen Glasfaseranschluss von htp, können die Bagger anrollen. Bis 2023 will der Netzbetreiber den Ausbau abgeschlossen haben.
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