Quadratisch

Quadratisch, praktisch, ...: Das Motorola Flipout im Handy-Test

Das Android-Smartphone kommt in einem ungewöhnlichen Design
Von Ulf Schneider

Das größte Problem beim Umgang mit dem Motorola Flipout ist das vergleichsweise kleine Display im Querformat. Die insgesamt sieben Startbildschirme sehen schnell überfrachtet aus, sobald sie mit Widgets gefüllt werden. Noch schlimmer: Beim Surfen im Internet ist es nur schwer möglich, die optimale Schriftgröße durch zoomen zu erreichen. Entweder sind die Buchstaben zu klein oder so groß, dass man ständig hin und her scrollen muss, um ganze Sätze zu lesen – da kommt im WWW nur wenig Freude auf. Das Android-Smartphone Motorola Flipout Motorola Flipout
Foto: Motorola

Genug gemeckert: Es gibt auch positive Aspekte beim Bedienungskonzept. Das fängt bei der behutsamen Schritt-für-Schritt-Anleitung an, die zu Beginn gleich alle wichtigen Eingaben ermöglicht. Auch die Tastatur überzeugt trotz enger Fläche durch eine gelungene Ergonomie und einem klarem Druckpunkt. Das kleine Joypad ist allerdings recht sinnlos, da es keinen zentralen Knopf aufweist, so dass der Nutzer um Touchscreen-Eingaben nicht herumkommt. Insgesamt klappt das Stupsen durch die Listen schnell und problemlos, wobei aber der Bedienungsfluss nicht so intuitiv wie beim iPhone geraten ist. Schade ist zudem, dass kein direkter Zugroff auf SIM-Kontakte möglich ist und dass Kontakte im Adressbuch stets nur nach Vornamen sortiert werden.

Gute Sprechqualität dank "Crystal-Talk"-Technologie

Das Android-Smartphone Motorola Flipout Motorola Flipout
Foto: Motorola
Der ARM-Cortex-A8-Prozessor des Motorola Flipout ist mit 600 MHz getaktet und sorgt für eine ausreichende Performance, ohne sich aber für komplexere Aufgaben zu empfehlen. Während der Testphase fiel das Motorola Flipout allerdings nicht durch störende Wartesekunden negativ auf. Der 1 170-mAh-Akku reagiert recht sensibel auf die Nutzungsintensität. Während bei sporadischer Nutzung bis zu fünf volle Tage Rufbereitschaft drin sind, müssen Vieltelefonierer und Dauersurfer bereits nach zwei bis maximal drei Tagen das Netzteil bemühen – unter dem Strich eine recht dürftige Leistung. Immerhin: Dank eines Akku-Managers lässt sich je nach Anforderung noch mehr Betriebsbereitschaft herauskitzeln.

Bei der Sprechqualität griffen die Macher tief in die Trickkiste. Mit Hilfe der "Crystal-Talk-Plus"-Technologie werden insbesondere die Nebengeräusche komplett eliminiert. Im Zusammenspiel mit mehreren auswählbaren Sprachprofilen sorgt diese Technologie für eine präsente Stimmwiedergabe. Insbesondere bei Telefonaten ins Festnetz lädt die gute Qualität zu längeren Telefonaten ein. Bei der Empfangsleistung kann nur der Einsatz im D-Frequenzband komplett überzeugen. Im E- und 3G-Netz könnte der Kontakt zum nächsten Mast souveräner sein. In Städten fällt das aber normalerweise nicht ins Gewicht.

Mehr Schein als Sein

Motorola Flipout

Löblich, dass Motorola sich beim Flipout weiterhin von der experimentierfreudigen Seite präsentiert. In diesem Falle wirkt sich das ungewöhnliche Design jedoch kontraproduktiv auf das Ergebnis aus, denn die reine Nutzung der Breite des recht kleinen Displays erschwert den Umgang mit dem Smartphone. Zudem fällt die Multimedia-Ausstattung des Android-Handys vergleichsweise dürftig aus. Für ein an Jugendliche gerichtetes reines Fun-Handy oder als Mode-Accessoir ist das Motorola Flipout mit Preisen im Online-Handel ab etwa 280 Euro ohne Vertrag allerdings auch vergleichsweise teuer.

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