Kabel zerstört

Falsch geankert: Wichtige Seekabel vor Kenias Küste gekappt

Deutlich eingeschränkte Internet-Verbindungen in Ostafrika
Von Marc Kessler mit Material von dpa

ESSAY-Kabel Hier landet das ESSAY-Kabel in Afrika an
Foto: WIOCC
Internetnutzer in Ostafrika müssen sich in den kommenden Wochen auf Probleme einstellen, nachdem ein Schiff wichtige Seekabel mit Glasfaserleitungen gekappt hat. Das Schiff habe am Wochenende in der Nähe der kenianischen Hafenstadt Mombasa den Anker geworfen und die Kabel getroffen.

Schuld an dem Vorfall ist ein Anker

Grund für den Vorfall ist nach einem Bericht des Informationsdienstes Telecompaper die Tatsache, dass das Schiff in dem Seegebiet, in dem die wichtigen Seekabel "The East African Marine System" (TEAMS) und "Eastern African Submarine Cable System" (ESSAY) zusammenlaufen und aufs Festland führen, ESSAY-Kabel Hier landet das ESSAY-Kabel in Afrika an
Foto: WIOCC
illegal geankert hat. Der Anker des Schiffs beschädigte dabei die Kabelkanäle. Bereits vor elf Tagen hatte ein anderes Schiff mit seinem Anker mehrere Internetkabel (Europe India Gateway und South East Asia Middle East Western Europe-3) im Roten Meer zwischen Djibouti und Port Sudan durchschnitten.

Chris Wood, Chef des zuständigen Unternehmens West Indian Ocean Cable (WIOCC), sagte der Nachrichtenagentur dpa, der Großteil der Internetverbindungen sei nach Südafrika umgeleitet worden. Jedoch müssten die Nutzer zwei bis drei Wochen lang mit deutlich langsamerer Internetgeschwindigkeit rechnen.

Gegenüber dem Wall Street Journal (WSJ) sagte Wood weiter, man befinde sich derzeit in einer "sehr ungewöhnlichen Situation". Er glaube jedoch daran, dass alle Vorfälle versehentlich geschehen seien; genaueres wisse man erst, wenn man die beschädigten Kabel vom Meeresgrund geborgen habe.

Reparatur dauert einige Wochen

So lange würden die Reparaturarbeiten in der Nähe von Mombasa dauern. Durch die Glasfaserkabel werden seit 2009 Tausende Gigabyte pro Sekunde von Europa, Indien und Südafrika nach Ostafrika geleitet. Das Kabel im Roten Meer soll bis 12. März wieder funktionsfähig sein.

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