Hintergründe

Telekom: SmartHome läuft wieder, Fehlersuche läuft

Der nahezu komplette Ausfall des Smar­thome-Systems über Pfingsten hat nichts mit dem geplanten Update zu tun. Das wird evtl. verschoben, bis alles geklärt ist.
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Direkter Login in die SmartHome-Basis. Die URL-Zeile erscheint ungewohnt. Direkter Login in die SmartHome-Basis. Die URL-Zeile erscheint ungewohnt.
Screenshot: Henning Gajek / teltarif.de
Das Pfingst­wo­chen­ende hielt ein kompletter Server­aus­fall die Nutzer des SmartHome Ange­botes der Telekom in Aufre­gung. Im Tele­kom­hilft-Forum der Telekom entstand binnen kurzem eine lebhafte Diskus­sion mit Erfah­rungs­be­richten von Betrof­fenen.

Je nach Fall sei selbst ein lokaler Zugriff nicht möglich gewesen, viel­leicht ist auch der Aufruf einer Webseite mit der URL https://qivicon/system/http/login zu unge­wohnt, je nach Browser bekommt der Nutzer zuvor noch einige Warn­hin­weise oder eine Viren­schutz­lö­sung blockiert diese Seite, weil sie ihr nicht "koscher" erscheint.

Eine Alter­na­tive wäre, im "normalen" Router die Liste der verbun­denen Geräte aufzu­rufen und die IP-Addresse des betrof­fenen Home­base-2 "Qivicon" Routers zu finden und dann mit der entspre­chenden lokalen Adresse aufzu­rufen.

Telekom liefert Hinter­gründe

Direkter Login in die SmartHome-Basis. Die URL-Zeile erscheint ungewohnt. Direkter Login in die SmartHome-Basis. Die URL-Zeile erscheint ungewohnt.
Screenshot: Henning Gajek / teltarif.de
Wir haben bei der Pres­se­stelle der Telekom nach­ge­fragt. "Der Ausfall in den letzten Tagen hatte nichts mit den geplanten Wartungs­ar­beiten zu tun. Es gab eine Störung im Rechen­zen­trum, die derzeit noch analy­siert wird", teilte uns ein Spre­cher der Telekom auf unsere Anfrage mit. Und weiter: "Die Funk­tio­na­li­täten stehen wieder zur Verfü­gung, jedoch kann es verein­zelt noch zu Problemen bei der Neure­gis­trie­rung kommen. Daher sollten Magenta SmartHome-Nutzer aktuell möglichst keine Rück­set­zung auf die Werks­ein­stel­lungen durch­führen."

15 Minuten vom Strom trennen

Wenn Smart Home nicht wieder anspringt, soll einfach für 15 Minuten die Strom­ver­sor­gung der "Home­base" unter­bro­chen werden, empfehlen auch die Berater der Telekom im "Tele­kom­hilft-Forum". Danach solle die Home­base wieder normal hoch­laufen. Auf gar keinen Fall soll die Home­base derzeit mit einem General-Reset auf den Ursprung zurück­ge­setzt werden. Offenbar gibt es hier noch Probleme.

Auf den Fall X vorbe­reiten

Eigent­lich sollte so ein kompletter Server­aus­fall für mehrere Tage regulär nicht vorkommen. Um bei einem ähnli­chen Fall das Heim vor Ort steuern zu können, ist auf jeden Fall zu empfehlen, die Home­base - sofern möglich - über ein LAN-Kabel mit dem Netz­router zu verbinden und die alter­na­tive WLAN-Verbin­dung zu prüfen, ob noch Funk­ver­bin­dung vorhanden und das rich­tige Pass­wort abge­spei­chert ist.

Verschie­bung des Wartungs­up­dates?

Die Telekom prüft übri­gens gerade, ob die ange­kün­digten Wartungs­ar­beiten am SmartHome-System für Anfang Juni termin­ge­recht durch­ge­führt werden oder viel­leicht etwas verschoben werden sollen. Bei diesen Wartungs­ar­beiten geht nach Auskunft der Telekom übri­gens "nur" um einige Bugfixes und kleine Ände­rungen.

Jede Infra­struktur kann ausfallen

Die rote Lampe am SmartHome Router von Qivicon / Telekom SmartHome ist wieder aus und es funktioniert wieder. Die rote Lampe am SmartHome Router von Qivicon / Telekom SmartHome ist wieder aus und es funktioniert wieder.
Foto: Henning Gajek / teltarif.de
Der Server-Ausfall bei SmartHome hat auf anschau­liche Weise die Verletz­lich­keit von Cloud-Infra­struktur im Alltag gezeigt. Wer zu Hause "wich­tige" Dinge im Blick haben möchte, sollte darauf achten, dass die Anlage auch lokal steuer- und kontrol­lierbar bleibt. Beim Autor beispiels­weise hatte sich aufgrund des Problems ein Heizungs­regler "aufge­hängt", der dabei das Heizungs­ventil voll öffnete und so die heimi­sche Früh­lings­wärme noch etwas erhöhte.

Ein Forum-Beitrag berichtet, dass die heimi­sche Wohnung von unter­wegs nicht "betreut" werden konnte. Die "Regel", dass bei starker Sonnen­ein­strah­lung ein Rollo herun­ter­fahren bzw. unten bleiben sollte, war außer Kraft und somit war es nach der Rück­kehr vom Pfingst­aus­flug "wärmer" als sonst.

Redun­danz?

Für Netz­be­treiber sind Redun­danz-Lösungen (laien­haft gesagt "Plan B") wichtig, um alle denk­baren Szena­rien abfangen zu können. Das kolli­diert aber oft mit den Vorstel­lungen der "Kosten­rechner" und der Kunden, wo solche Dinge möglichst kostenlos zu sein haben. Und 100 Prozent Redun­danz geht auch nicht immer. Über­legen Sie sich einen Plan B, beispiels­weise ein netter Nachbar, der mal in der Wohnung vorbei­schaut, während Sie im Urlaub sind.

Auch Apple kämpft mit Problemen und Sicher­heits­lü­cken in seinen Betriebs­sys­temen und hat daher für zahl­reiche Geräte Updates veröf­fent­licht.

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