Netzwechsel

Es geht los: Neues Handynetz für Lebara-Kunden

Wie ange­kün­digt, startet Lebara in diesen Tagen seinen Netz­wechsel von der Telekom zu o2. Anschlie­ßend bekommen Kunden bei Nach­ladung einen Monat doppeltes Daten­volumen geschenkt
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Mitte Mai startet der Anbieter Lebara den Wechsel von der Telekom zu o2. Mitte Mai startet der Anbieter Lebara den Wechsel von der Telekom zu o2.
Grafik: Lebara
Mitte Mai beginnt bei Lebara, einem Tele­kom­muni­kati­ons­anbieter mit Schwer­punkt Ethno-Markt, der Wechsel aus dem Mobil­funk­netz der Deut­schen Telekom ins Netz der Telefónica Deutsch­land (bekannt als o2).

So sollen in Kürze alle Kunden eine neue SIM-Karte erhalten und bis zum 30. Juni sukzessiv ins Telefónica-Netz migriert werden.

Anbieter will Angebot verbes­sern

Der Anbieter verspricht sich dadurch ein verbes­sertes Angebot und seine Kunden könnten von "einem höherem Service­niveau" profi­tieren.

Mit der Umstel­lung steigt Lebara vom reinen Mobil­funk-Service-Provider zu einem virtu­ellen Mobil­funk­netz­betreiber (MVNO) auf, mit eigener Netz­ken­nung (262-14) und - für Neukunden, die keine eigene Rufnummer mitbringen - eigener Vorwahl (015510 bzw. 015511) und eigener Mobil­funk­ver­mitt­lung und eigenen Inter­con­nect-Verträgen mit allen wich­tigen Carriern. Das bedeutet, dass Lebara künftig auch für ankom­mende Anrufe Inter­con­nect-Einnahmen erzielen kann.

Logis­tische Heraus­for­derung

Mitte Mai startet der Anbieter Lebara den Wechsel von der Telekom zu o2. Mitte Mai startet der Anbieter Lebara den Wechsel von der Telekom zu o2.
Grafik: Lebara
Ein Netz­wechsel bei einem SIM-Karten-Anbieter ist eine logis­tische Heraus­for­derung, denn es müssen alle Kunden erreicht und alle ihre vorhan­denen SIM-Karten gegen neue SIM-Karten ausge­tauscht werden. Da die Ziel­gruppe unter­schied­liche teil­weise sehr exoti­sche Spra­chen spricht und mögli­cher­weise auch längst umge­zogen ist, aber die neue Adresse dem Anbieter nicht mitge­teilt hat, ist das Risiko relativ hoch, Kunden zu verlieren.

Damit die Zustel­lung der neuen SIM-Karte klappt, muss eine aktu­elle Post­adresse vorliegen. Der Mobil­funk­anbieter will seine Kunden vorab auf verschie­denen Wegen infor­mieren, beispiels­weise per SMS oder klas­sischem Post-Brief. Darin wird für jeden Kunden der indi­vidu­elle Umstel­lungs­termin mitge­teilt. 24 Stunden vor der tatsäch­lichen Umschal­tung soll noch eine Erin­nerung per SMS erfolgen.

Vorher Code notieren, nach Auffor­derung Karte wech­seln

Wenn der Umschalt­termin erreicht ist, muss ein Kunde ledig­lich die SIM-Karte tauschen und wird dann aufge­for­dert, den aus Sicher­heits­gründen per SMS auf der "alten" Karte erhal­tenen Akti­vie­rungs­code mit der neuen Karte einzu­geben. Wie das genau funk­tio­nieren soll (beispiels­weise bei älteren Handy­modellen, die maximal den Versand einer SMS beherr­schen), wurde nicht mitge­teilt.

Mit dem Akti­vie­rungs­code möchte Lebara einen Miss­brauch der neuen Karte durch Unbe­fugte ausschließen. Danach könne die Kommu­nika­tion im neuen Netz "unge­hin­dert" statt­finden, voraus­gesetzt, am Aufent­haltsort des Kunden besteht auch eine ausrei­chende Netz­ver­sor­gung mit dem neuen Netz von Telefónica (o2).

Rufnummer, Guthaben, Dienste sollen bleiben

Der Anbieter Lebara richtet sich an eine auf internationale Kontakte ausgerichtete Zielgruppe Der Anbieter Lebara richtet sich an eine auf internationale Kontakte ausgerichtete Zielgruppe
Foto: Shutterstock (Lebara)
Die bereits vorhan­dene Rufnummer, das Guthaben und alle gebuchte Dienste "bleiben dabei selbst­ver­ständ­lich bestehen", betont der Anbieter.

Als Bonbon soll das Daten­volumen mit der nächsten Verlän­gerung bzw. Nach-Buchung als Danke­schön für die Mithilfe beim Netz­wechsel einen Monat kosten­frei verdop­pelt werden.

"Hello!" - neue Tarif­welt von Lebara

Im Zuge der Netzum­stel­lung startet Lebara eine neue Tarif­welt mit dem Namen „Hello“. Sie löst die bishe­rigen Leb Allnet- und Komplett-Tarife ab. Insge­samt 12 neuen Produkte stellt Lebara vor, von "Hello!-Prepaid" über monat­lich künd­bare „Hello! Flex“-Verträge sowie „Hello! Plus“-Verträge mit 24 Monaten Lauf­zeit.

Die maximal mögliche Daten­geschwin­dig­keit wird von 18 MBit/s im Telekom-Netz auf 25 MBit/s im Telefónica-Netz erhöht. Der Versand von SMS- Nach­richten an Teil­nehmer in deut­schen Netzen ist jetzt in einer Flat­rate enthalten (gilt nicht für Premium SMS oder Sonder­dienste).

Neue Prepaid-Tarife nach der Umstel­lung

Zu beachten ist, dass Nutzer der "Prepaid-Komplett-Tarife" nach Start der neuen Produkte auto­matisch mit der nächsten Verlän­gerung umge­stellt werden. Post­paid-Kunden behalten ihren Tarif für die Dauer der Vertrags­lauf­zeit bei und können im Anschluss danach auf ein neues Produkt umsteigen.

Wer ist Lebara?

Lebara wurde 2001 von Ratheesan Yoga­nathan, Rasiah Ranjith Leon und Baskaran Kandiah in Groß­bri­tan­nien gegründet. Aus Teilen der Vornamen der Gründer ergab sich das Wort „Lebara“. Es ist ein Spezi­alan­bieter für die Ethno-Ziel­gruppe (Menschen, mit vielen inter­natio­nalen Kontakten - oft in Länder außer­halb der EU) und legt seinen Schwer­punkt auf welt­weite Tele­fonie. Lebara ist in sechs Ländern vor Ort aktiv und erreicht laut Wiki­pedia über 3,5 Millionen Kunden.

In Deutsch­land vermarktet Lebara zum einen Prepaid-SIM-Karten ohne Vertrags­bin­dung, die insbe­son­dere für güns­tige Anrufe ins Ausland gedacht sind. Daneben gibt es auch Lauf­zeit­ver­träge, die den Kunden "maxi­male Flexi­bilität" bieten sollen, dabei gehören Auslands­minuten zum Inklusiv-Paket. Weitere Tarif­optionen mit Allnet Flat oder Daten­volumen können auf Wunsch hinzu­gebucht werden. Die Kunden von Lebara können in Deutsch­land mit 4G (LTE) surfen, 5G steht ihnen nicht zur Verfü­gung. Über die Nutzung von VoLTE (Tele­fonieren über LTE) macht das Unter­nehmen keine Angaben.

Kunden die sich genauer infor­mieren möchten, finden auf den Webseiten von Lebara weitere Infor­mationen zum Wechsel ins Telefónica-Netz sowie dem SIM-Karten­tausch.

Auch inter­essant: Beim Anbieter Kauf­land-Mobil gibt es 30 Euro Wech­sel­bonus.

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