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nvidia Tegra 2: 8-Kern-Power für Tablet-PCs

Viel Leistung bei minimalem Stromverbrauch
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Eines der Gerüchte, die zur CES doch wahr werden könnten, ist das vom Tablet PC. Während aber Wintel (Windows Betriebssystem auf Intel CPU) enttäuscht, punktet die Konkurrenz. So konnte nvidia das Referenzdesign eines ultraflachen, stromsparenden und gleichzeitig sehr leistungsfähigen Tablet-PC auf Basis der neuesten Generation ihres Tegra-Prozessors vorführen. Wiedergabe von Full-HD-Videos oder gar Spielen des 3D-Shooters Unreal 3: Alles kein Problem!

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Bild: teltarif.de
Der neue Chip nvidia Tegra 2 enthält nicht weniger als acht unabhängige Prozessoren. Zusammen sollen diese die zehnfache Leistung eines üblichen Smartphone-Prozessors erreichen, bei einem Stromverbrauch von gerade einmal einem halben Watt, einem Bruchteil des Bedarfs herkömmlicher PC-Prozessoren. Unbenötigte Einheiten können heruntergetaktet bzw. abgeschaltet werden, so dass eine typische Ausdauer von 16 Stunden Full-HD-Video-Wiedergabe oder gar 140 Stunden Musikwiedergabe erreicht werden soll.

Als Betriebssystem für die nicht Intel-kompatible CPU kommt insbesondere Android in Frage. Eine Kooperation mit Adobe, die ihr neues Dokumentenformat "Air" portieren, soll E-Magazine und E-Books ermöglichen.

Prototyp des künftigen Google-Netbooks?

nvidia beabsichtigt nicht, Tablet-PCs für Endverbraucher selbst in Stückzahlen herzustellen, sondern konzentriert sich auf die Lieferung der entsprechenden Chips. Geräte mit Tegra-2-Innenleben sind somit von den bekannten Endgeräteherstellern zu erwarten. Dennoch soll es sich bei der auf der Messe gezeigten Referenzplattform nicht nur um ein Ausstellungsstück handeln, sondern diese für Entwickler im Onlineshop von nvidia bestellbar sein. Dank des geringen Stromverbrauchs kommt diese ohne Heatpipes und Lüfter aus.

Aufgrund der Kooperation mit den Hardware-Herstellern ist nvidia auch gezwungen, mit langer Vorlaufzeit zu kommunizieren, so dass bereits früher über den Tegra berichtet wurde. Die auf der Messe gezeigten Prototypen und die darauf laufende Software lassen aber hoffen, dass Produkte nicht mehr weit sind. Eines davon könnte auch ein Google-Netbook sein, während das Google-Handy auf Basis der bereits weiter entwickelten Snapdragon-Plattform des Konkurrenten Qualcomm läuft.

Einer der heute gezeigten Prototypen war ein E-Book-Reader mit einem zwischen aktiver und passiver Beleuchtung umschaltbaren Display. Zwar sinkt im Passivmodus naturgemäß der Kontrast. Dafür wird man dann mit tagelanger Laufzeit belohnt werden. Aber noch sind es Prototypen, und es bleibt abzuwarten, wie das finale Produkt aussieht.

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