Glasfaserausbau

Rheinland-Pfalz: Glasfaser soll an Gleisen verlegt werden

Als Folge eines Rahmen­abkom­mens zwischen der Deut­schen Bahn und der Firma OneFiber sollen in Rhein­land-Pfalz an Bahn­stre­cken Glas­faser­lei­tungen verlegt werden.
Von mit Material von dpa

Entlang von Eisen­bahn­stre­cken liegen viele Leitungen, früher klas­sische Tele­gra­fen­masten. Später wurden sie in Kabel­schächten oder Kanälen entlang der Strecke vergraben. Da sind viel­leicht noch die uralten Draht­zug­seile für mecha­nische Flügel-Signale und Weichen (auf älteren Stre­cken) und viele elek­tri­sche Leitungen für Licht­signale und elek­trisch ange­trie­benen Weichen sowie von alters her Tele­fon­lei­tungen, um dem nächsten Bahnhof den Zug anzu­kün­digen. Was lag da näher, als auch Fern-Leitungen für Tele­fon­gesell­schaften oder für das Internet zu verlegen?

Rhein­land-Pfalz will mehr Glas­faser

Bahnstrecke im Mittelrheintal. Hier sollen Glasfaserleitungen verlegt werden. Die Strecke ist wegen Bahnlärm seit Jahren in der Diskussion Bahnstrecke im Mittelrheintal. Hier sollen Glasfaserleitungen verlegt werden. Die Strecke ist wegen Bahnlärm seit Jahren in der Diskussion
Foto: Picture Alliance/dpa
Im Bundes­land Rhein­land-Pfalz soll nun das gesamte Schie­nen­netz des Landes für den Ausbau von Glas­faser­ver­bin­dungen genutzt werden. Das Land unter­zeich­nete dazu am Donnerstag in Mainz eine Absichts­erklä­rung mit dem TÜV Rhein­land und dem Unter­nehmen "OneFiber". „So wie die Schie­nen­wege früher Indus­tria­lisie­rung und Tourismus in die länd­lichen und weniger zentralen Regionen brachten, bringen sie heute Digi­tali­sie­rung und schnelles Internet“, erklärte der rhein­land-pfäl­zische Digi­tali­sie­rungs­minister Alex­ander Schweitzer (SPD) dazu.

TÜV plant die Details

Der TÜV prüft längst nicht nur die Sicher­heit von Autos und anderer Technik, sondern im Auftrag des Landes Rhein­land-Pfalz hat der TÜV Rhein­land eine Gesamt­netz­detail­pla­nung erstellt. Damit sei nach Angaben des Minis­teriums "eine adress­genaue und bedarfs­gerechte Infra­struktur für künf­tige Glas­faser­aus­bau­pro­jekte" möglich.

Das Unter­nehmen OneFiber will voraus­sicht­lich bis 2027 auf einer Länge von 1500 Kilo­metern ein Open-Access-Netz errichten, das auch alle anderen Tele­kom­muni­kati­ons­unter­nehmen vermarkten und nutzen können - wenn sich die betei­ligten Firmen über die Nutzungs­preise einigen können.

Chance für Bundes­gar­ten­schau

Mit Blick auf die für 2029 geplante Bundes­gar­ten­schau im Oberen Mittel­rheintal könnte dort auch der Glas­faser-Netz­ausbau forciert werden, findet der Minister. Im Flächen­land Rhein­land-Pfalz hängt der Ausbau mit Glas­faser­netzen und Mobil­funk noch etwas hinterher.

Viele private Firmen würden gerne "eigen­wirt­schaft­lich" ausbauen, aber nur da, wo es sich "lohnt". Die Landes­regie­rung möchte aber auch abge­legene Gebiete versorgt wissen, und so gibt es Streit um Markt­erkun­dungs­ver­fahren, Geneh­migungen und so weiter. Es kann also - wie so oft - noch etwas dauern.

In einer weiteren Meldung geht es um Glas­faser­ausbau: Nur selten gibt es eine zweite Chance.

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