Auswertung

Wackelige Knöpfe, empfindliche Oberflächen: Darunter leiden Smartphone-Nutzer

Im Rahmen der zehntägigen Umfrage von teltarif.de hatten Sie die Möglichkeit, Ihr aktuelles Handy, Smartphone oder Tablet zu bewerten. Nun stehen die Ergebnisse fest, die einige interessante Aspekte enthalten.
Von Paulina Heinze

24 Monate sind in vielerlei Hinsicht eine zeitliche Grenze. In der Regel gilt die Gewährleistung für die Dauer von zwei Jahren. Viele Mobilfunk­anbieter knüpfen ihre Tarife noch immer gern an eine Mindest­vertrags­laufzeit von 24 Monaten und bieten bei Abschluss oder Verlängerung des Tarifs ein subventioniertes Smartphone und Tablet an. Entsprechend waren nur 19 Prozent der Geräte seit mehr als zwei Jahren in Betrieb.

Auffällig bei den Nokia-Nutzern ist, dass knapp 15 Prozent ihr Gerät länger als vier Jahre nutzen. Dies betrifft logischerweise ältere Modelle wie das Nokia E51 oder 6310. Auf einen so hohen Wert kommt kein anderer Hersteller in dieser Umfrage. Den zweithöchsten Anteil, nämlich 8 Prozent, von mehr als vier Jahre betriebenen Handy-Methusalems weist Sony auf.

Schäden: Vor allem Kratzer

Auch wenn an den meisten bewerteten Geräten von den Nutzern keine Schäden festgestellt wurden, bleiben 23 Prozent Handys und Tablets, an denen während der Nutzungszeit kleinere oder größere Mängel aufgetreten sind. Insgesamt traten Schäden zu 30 Prozent innerhalb des ersten halben Jahres der Nutzung auf und wurden größtenteils nicht repariert.

Wir hatten in der Umfrage bewusst auch nach Gebrauchsspuren gefragt: Unterschiedliche Handy-Modelle sind unterschiedlich robust. 9 Prozent der Umfrage-Teilnehmer bemängelten leichte Gebrauchsspuren, etwas über 1 Prozent starke Gebrauchsspuren. Schrammen und Kratzer beeinträchtigen nicht die weitere Nutzung eines Smartphones oder Tablets und so wurden auch bei 97 Prozent der bewerteten Geräte mit Gebrauchsspuren diese nicht beseitigt.

In der Tabelle ist aufgeführt, welche durchschnittliche Note die am häufigsten genannten Modelle in unserer Umfrage erhalten haben und zu welchem Prozentsatz die einzelnen Modelle schadenfrei geblieben sind. Hierbei haben wir die Angabe "leichte Gebrauchsspuren" ebenfalls als schadenfrei gewertet.

Modell Note Anteil ohne Schäden 1)
Apple iPhone 5S 1,5 91 Prozent
Apple iPhone 5 1,5 77 Prozent
Apple iPhone 4S 1,6 82 Prozent
Nokia Lumia 925 1,6 90 Prozent
Samsung Galaxy S5 1,6 97 Prozent
Samsung Galaxy Note 3 1,7 92 Prozent
HTC One 1,8 93 Prozent
Nokia Lumia 920 1,9 88 Prozent
Samsung Galaxy S4 2,0 81 Prozent
Samsung Galaxy S4 Mini 2,1 87 Prozent
Samsung Galaxy S3 2,2 70 Prozent
Samsung Galaxy S2 2,2 78 Prozent
Beurteilung der am häufigsten genannten Geräte in Schulnoten.
1) Nutzer haben "keine Schäden" oder "leichte Gebrauchsspuren" angegeben.
Bei knapp 3 Prozent der Endgeräte traten mechanische Schäden auf, wie Sprünge im Display oder Risse im Gehäuse - bei über der Hälfte dieser Geräte innerhalb des ersten Jahres. Rund 10 Prozent dieser Modelle wurden vom Fachmann auf Garantie und 20 Prozent auf eigene Rechnung repariert. Knapp 7 Prozent wurden sogar von deren Besitzern selbst wieder in Stand gesetzt.

Über einen zu schwachen oder nicht mehr aufladbaren Akku beklagten sich etwas über 2 Prozent der Befragten. Bei der genaueren Betrachtung dieser Geräte fällt auf, dass das Akku-Problem bei 21 Prozent bereits innerhalb des ersten halben Jahres auftrat. Im Nutzungs­zeitraum von sechs bis zwölf Monaten steigt das Problem auf 25 Prozent, während bei knapp 30 Prozent zwischen dem ersten und zweiten Jahr der Akku-Schaden auftrat. Bei einem auswechselbaren Akku lässt sich dieser leicht austauschen. Schwieriger wird es bei einem fest verbauten Akku. So wurden etwa 27 Prozent der Geräte mit einem Akku-Problem auf Garantie und 7 Prozent auf eigene Rechnung repariert, 22 Prozent wurden vom Besitzer selbst in Ordnung gebracht und bei 30 Prozent war der Schaden für die weitere Benutzung tolerabel. Für den restlichen Anteil war das Gerät entweder zu alt oder die Reparatur wäre zu teuer gewesen.

2 Prozent der Befragten gaben defekte Tasten als Schaden an. Über ein veraltetes System, auf dem sich keine aktuellen Apps mehr installieren lassen, beklagten sich ebenfalls 2 Prozent der Befragten. Viele der zur Auswahl stehenden Arten von Schäden wurden von den Umfrage-Teilnehmern nur selten genannt. Die Angaben zu Schäden wie defekte Netzteile, SIM-Karten- oder Speicherkarten-Slots, Kopfhörer­buchsen oder Mobilfunk-Schnitt­stellen liegen jeweils unter 1 Prozent.

Typische Schäden bei einem Hersteller?

Bei Betrachtung der bewerteten Apple-Geräte gaben knapp 79 Prozent von deren Besitzern an, keine Schäden während der Nutzungszeit festgestellt zu haben. Gebrauchs­spuren traten bei etwa 13 Prozent auf. Der häufigste Defekt betraf bei den Apple-Geräten die Tasten - jedoch nur mit 3 Prozent und bei über der Hälfte erst nach einem Jahr Nutzungszeit. Die Hälfte dieser defekten Apple-Geräte wurde auf Garantie repariert.

Grafik: Schäden Grafik: Genannte Schäden bei ausgewählten Herstellern
(Vergrößerung per Klick)
Grafik: teltarif.de
Die befragten Samsung-Nutzer hatten zu 76 Prozent keine Makel an ihren Geräten zu beklagen. Abgesehen von Gebrauchs­spuren (12 Prozent) traten mechanische Schäden, wie Sprünge im Display, mit rund 4 Prozent am häufigsten auf. Der Schaden trat bei 35 Prozent innerhalb des ersten halben Jahres auf. Die Reparatur lohnte sich jedoch nur für insgesamt 30 Prozent. Rund 3 Prozent der Samsung-Nutzer gaben an, einen zu schwachen Akku bei ihrem Endgerät zu haben. Das Akku-Problem trat bei 24 Prozent bereits innerhalb der ersten sechs Monate auf und wurde auch bei über der Hälfte der betroffenen Samsung-Geräte repariert.

Rund 80 Prozent der Nutzer von Nokia-Geräten hatten keine Schäden an ihren Handys oder Tablets zu verzeichnen. Somit hat der Hersteller die geringste Schadensquote zu verzeichnen. Auch bei diesem Hersteller dominieren die Gebrauchs­spuren mit 13 Prozent. An nächster Stelle bemängelten die Nokia-Anwender bei 2 Prozent der Geräte, dass aufgrund des veralteten Systems Apps teilweise nicht mehr nutzbar waren. Reparieren lässt sich solch ein Schaden nicht.

Kurios und selten

Handy- und Smartphone-Hersteller gibt es schon beinahe wie Sand am Meer. Hierzulande ist in den Elektronik­märkten von dieser Entwicklung teils noch nicht allzu viel zu spüren. Dennoch wurden in dieser Umfrage auch eher unbekannte End­geräte genannt, auch wenn sich die Anzahl in Grenzen hält. Hier ein Einblick in die Seltenheiten:

Von dem chinesischen Hersteller Cubot wurden vier Geräte bewertet. Darunter das Modell One und X6. Zudem wurden Erfahrungsberichte zu den Android-Tablets von Odys, wie etwa das Space oder Uno X10, geäußert. Weiterhin sind unter den Befragten Endgeräte wie das Xiaomi X9, MySaga C2, Neonode N2 oder das Outdoor-Handy Ramos Q5 sowie Modelle der Firma Zopo in Betrieb.

Fazit: Zufriedene Nutzer von funktionierender Hardware

Unsere Umfrage-Teilnehmer sind zu einem sehr großen Teil zufrieden oder sehr zufrieden mit ihrem Handy oder Tablet. Die vergebenen Schulnoten sind deutlich besser, als bei unserer regelmäßigen Netzumfrage zum mobilen Telefonieren und Surfen, obwohl wir dieselben User befragt haben.

teltarif.de-Umfragen
zur Hardware-Zufriedenheit
hier: Auswertung 2014
Auswertung 2015
Die am häufigsten genannten Beeinträchtigungen sind Gebrauchsspuren. Auch, wenn bei Apple besonders oft Tasten kaputt gehen, während bei Samsung eher das Display bricht: Insgesamt sind gravierende Schäden so selten, dass man nicht von Serienmängeln sprechen kann. Auffällig ist der überproportional hohe Anteil von Apple-Geräten im speziellen und Oberklasse-Geräten im Allgemeinen unter den Umfrage-Teilnehmern. Nach Stückzahlen erreichen diese Geräte einen deutlich geringeren Marktanteil.

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