Glasfaser

Forscher vervierfachen Übertragungskapazität im Glasfasernetz

Telekom-Forscher realisieren eine Übertragung von 512 GBit/s
Von Rita Deutschbein

Forscher vervierfachen Übertragungskapazität im Glasfasernetz Glasfaser der Telekom
Bild: Telekom
Die Telekom bemüht sich seit Jahren um den Ausbau des Glasfasernetzes in Deutschland. Im Gegensatz zum Kupferkabel bietet Glasfaser eine erheblich schnellere Übertragungs­geschwindigkeit. Die Leistungen der Glasfasernetze sind aber offenbar noch nicht ausgereizt. Forschern der Telekom Innovation Laboratories (T-Labs) ist es nun gelungen, über einen 100-MHz-Wellenlängenkanal in einer Glasfaser eine Übertragung von 512 GBit/s zu realisieren. Dies entspricht einer Nutzbitrate von 400 GBit/s oder der Übertragung von gleichzeitig 77 Musik-CDs, so die Telekom. Das entsprechende Projekt trägt den Namen OSIRIS (Optically Supported IP Router Interfaces).

Forscher vervierfachen Übertragungskapazität im Glasfasernetz Glasfaser der Telekom
Bild: Telekom
Die Signale wurden im realen Einsatz im Glasfaser-Netz der Telekom über 734 Kilometer transportiert. Das entspricht der Strecke von Berlin nach Hannover und wieder zurück. Rückgrat der Glasfasernetze sind die sogenannten Backbones, in denen sich die Bandbreiten aller Endbenutzer bündeln. Sie bewältigen den gesamten Datentransport zwischen Verkehrsknoten. Die maximale Bitrate in den Backbone-Netzen liegt derzeit bei 100 GBit/s je Kanal. Den einzelnen Nutzer erreicht im Downlink typischerweise eine Bandbreite von bis zu 100 MBit/s. Nicht nur die Deutsche Telekom verfügt über Glasfasernetze im Backbone-Bereich. Auch die Kabelnetz-Betreiber sowie die großen Energieversorger wie E.ON verwalten entsprechende Netze.

Übertragungsleistung lässt sich entscheidend erhöhen

Glasfasern verfügen über maximal 48 Kanäle. Werden diese in ihrer Gesamtheit genutzt, können mit dem neuen Verfahren bis zu. 24,6 TBit/s (24.600.000.000.000 Bit/s) übertragen werden. Damit lässt sich eine Sammlung von 3 696 CDs gleichzeitig über eine Glasfaser dünner als ein Menschenhaar übertragen. Auch die Übertragungsleistung der bereits vorhandenen Netze kann unter Einsatz des neuen Verfahrens verdoppelt werden. Lediglich ein Austausch der Technik in den Endstellen ist erforderlich, so die Telekom.

"Wir sind sehr stolz darauf, dass es uns - gemeinsam mit unserem Technologie-Partner Alcatel Lucent und den Experten der Telekom Netzproduktion - gelungen ist, diese enorme Übertragungsleistung unter realen Bedingungen im Netz zu erreichen", sagte Heinrich Arnold, Leiter der T-Labs. "Wir haben gemeinsam erfolgreich ein innovatives Verfahren entwickelt, mit dem sich die Übertragungsleistung einer Glasfaser im Netzbetrieb entscheidend erhöhen lässt."

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