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Messaging-Maschine für unter 100 Euro: Acer Liquid Z4

Beim Kurztest des Acer Liquid Z4 von teltarif.de glänzte das Gerät mit einem guten Touch-Screen, zeigte jedoch auch erhebliche Schwächen beim eigentlichen Display. Lesen Sie, welche weiteren Punkte wir bei dem preiswerten Gerät zu bemängeln hatten.
Vom MWC in Barcelona berichtet

Günstige Messaging-Maschine: Das Acer Liqiuid Z4. Günstige Messaging-Maschine: Das Acer Liqiuid Z4.
Bild: teltarif.de
Im Rahmen des Mobile World Congress 2014 hat Acer das Billig-Smartphone Liquid Z4 gezeigt. Ab April soll es auch in Europa erhältlich sein, für einen UVP von 99 Euro. Für das Geld bekommt man ein vollständig ausgestattetes 2G/3G-Smartphone mit 4-Zoll-Display, Dual-Core-CPU mit 1,3 GHz, Android 4.2.2, 5-Megapixel-Kamera mit LED-"Blitz" und Autofokus, 4 GB internem Speicher, W-LAN und GPS. Das Gerät ist angenehm leicht, recht dünn (9,7 mm maximale Dicke) und reagiert flüssig auf Berührungen des Touchscreens.

Acer Liquid Z4

Günstige Messaging-Maschine: Das Acer Liqiuid Z4. Günstige Messaging-Maschine: Das Acer Liqiuid Z4.
Bild: teltarif.de
Dass man bei dem genannten geringen Preis Abstriche machen muss, versteht sich von selbst. So bietet das Display nur eine geringe Auflösung (vermutlich 800x480), so dass Schriften und Bilder pixelig angezeigt werden. Zudem hat das Display eine für Handys ungewöhnlich starke Blickwinkelabhängigkeit. Um ein Foto herumzuzeigen, muss man also das Gerät weitergeben, sonst sieht die andere Person das Foto kaum mit den richtigen Farben.

Vom internen Speicher von 4 GB sind nur gut 2 GB für den Nutzer verfügbar. Er lässt sich aber mit microSDHC-Karten mit bis zu 32 GB erweitern. Das RAM ist mit 0,5 GB knapp bemessen. Beim Arbeiten mit mehreren Apps wird es somit recht oft vorkommen, dass Anwendungen neu geladen werden müssen, wenn man die aktive Anwendung wechselt. Dabei hebt Acer gerade die neue Version des "Liquid"-User-Interfaces hervor, das das Multitasking mit mehreren Apps vereinfachen soll. Zumindest mit zwei oder drei leichtgewichtigen Apps dürfte der schnelle Wechsel aber kein Problem sein. Acer nennt Stoppuhr, Taschenrechner, Kamera und Texteditor als Beispiel-Apps, zwischen denen man schnell wechseln kann - das sind in der Tat alles keine Schwergewichte. Mit Webbrowser, einem aufwändigen Spiel und einer Navigationsanwendung sieht es hingegen wahrscheinlich anders aus.

Bei testweise abgespielten Benachrichtungs-Tönen fiel die sehr niedrige Maximallautstärke des Geräts auf. Wenn das Klingeln bei einem Anruf nicht lauter ist, kann es sein, dass man schon in normal lauter Umgebung deswegen Anrufe verpasst. Auf einen Test der Kamera haben wir verzichtet, da schon die 13-MP-Kamera des "großen Bruders" E3 (siehe eigene Meldung) nicht überzeugen konnte. Mehr als ein paar Schnappschüsse sollte man von der Kamera nicht erwarten. Auch konnten wir mangels SIM-Karte im Testgerät weder die Telefonie noch den Webbrowser noch das Verhalten mit gängigen Apps testen.

Zur Wahl stehen zwei Farbvarianten: schwarz und weiß. Die schwarze Variante versucht, mit einigen reflektierenden Elementen edel zu wirken. Das gelingt aber eher nicht. Bei der Verarbeitung fallen keine sofort sichtbaren Schwächen auf; dennoch stellt sich die Frage, ob ein so günstiges Gerät "Hosentaschen-geeignet" ist, oder ob man es nicht besser nur in einer Tasche transportiert, damit es keinen größeren Belastungen ausgesetzt wird.

Fazit: Alles drin, alles könnte besser sein

Rückseite des geöffneten Acer Liquid Z4. Rückseite des geöffneten Acer Liquid Z4.
Bild: teltarif.de
Am Ende bleibt ein geteiltes Fazit: Auf der einen Seite erstaunt, wie viele Funktionen in einem 99-Euro-Gerät eingebaut sein können. Der Touchscreen erkennt die Eingaben präzise, das OS reagiert schnell. Auf der anderen Seite sind erhebliche Abstriche unvermeidbar: Ein schwaches Display, leiser Lautsprecher, wenig Platz in Hauptspeicher und Flash-Speicher, um nur einige zu nennen. Wem es vor allem darauf ankommt, einen modernen Messenger wie WhatsApp oder Threema nutzen oder auf für Mobilnutzung optimierten Websites surfen zu können, könnte mit dem Gerät trotz des günstigen Preises viel Spaß haben. Wer mehr will, sollte sich hingegen die besser ausgestattete Konkurrenz anschauen, wie das Moto G. Für 50 bis 100 Prozent mehr kosten gibt es dort auch erheblich mehr Leistung.

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